Iranischer Präsident Ebrahim Raisi: Staatssender meldet Helikopterunfall
Im Nordwestiran soll ein Hubschrauber„hart gelandet“ sein, in dem sich Raisi befunden haben soll. 40 Rettungsteams suchen nun bei starkem Nebel nach der Besatzung.
Die Retter suchten demnach mit Spürhunden und Drohnen. Die Unternehmung gestalte sich wegen der „ungünstigen Wetterbedingungen“ aber schwierig, sagte Innenminister Ahmed Wahidi im staatlichen Fernsehen. Ein Reporter des Senders stand während einer Live-Schalte aus dem Nordwestiran mitten in dichtem Nebel.
Der Minister hatte zunächst nicht bestätigt, dass sich Raisi an Bord des verunglückten Hubschraubers befand, der Teil eines Konvois von insgesamt drei Hubschraubern der Präsidentendelegation war. Es könne dauern, bis das Gebiet erreicht werde, in dem der Hubschrauber sei, sagte Wahidi weiter. Nach seinen Angaben ereignete sich der Unfall im Waldgebiet von Dismar in der Nähe der Stadt Warsaghan. Die Nachrichtenagentur Fars rief die Bevölkerung auf, für Raisi zu beten. Das Staatsfernsehen strahlte Bilder von Gläubigen aus, die am Imam-Resa-Schrein, einer der heiligsten Stätte im schiitischen Islam, in der Stadt Maschhad Gebete sprachen.
In den sozialen Medien wurde gemutmaßt, dass sowohl Präsident Raisi als auch Außenminister Hussein Amirabdollahian etwas zugestoßen sei. Irans Regierung warnte jedoch vor unbestätigten Informationen.
Raisi war zusammen mit dem Außenminister auf der Rückreise von einem Treffen mit dem Präsidenten des Nachbarlandes Aserbaidschan, Ilham Alijew. Gemeinsam hatten sie einen Staudamm eingeweiht. Es sollte ein Zeichen der Kooperation sein, nachdem die Beziehung der Nachbarländer zuletzt angespannt war. Der Helikopter verunglückte dann in Irans Provinz Ost-Aserbaidschan in einer bergigen Waldregion. Mit an Bord war auch der Gouverneur sowie der Freitagsprediger aus der Provinzhauptstadt Tabris.
Irans Luftwaffe gilt als stark veraltet, ihre Modernisierung kommt angesichts scharfer internationaler Sanktionen kaum voran. Viele der Flugzeuge und Helikopter stammen noch aus der Zeit vor der Islamischen Revolution von 1979, als das Land enge Beziehungen zu den USA unterhielt. Immer wieder kommt es zu folgenschweren Unfällen und Abstürzen.
Raisi wurde im August 2021 als neuer Präsident des Irans vereidigt. Der 63 Jahre alte, erzkonservative Kleriker wurde damit offiziell der Nachfolger von Hassan Ruhani, der nach zwei Amtsperioden nicht mehr antreten durfte. Als Spitzenkandidat der politischen Hardliner sowie Wunschkandidat und Protegé des obersten Führers Ajatollah Ali Chamenei hatte Raisi die Präsidentenwahl im Juni mit knapp 62 Prozent der Stimmen gewonnen.
Der 1960 in Maschad im Nordosten des Iran geborene Raisi gilt innerhalb des islamischen Systems als sehr einflussreich. Er pflegt auch ein enges Verhältnis zum obersten Führer Chamenei. Raisi war über drei Jahrzehnte in der Justizbehörde tätig, 2019 wurde er zum Justizchef ernannt. Ihm wird nachgesagt, dass er in seiner früheren Funktion als Staatsanwalt für zahlreiche Verhaftungen und Hinrichtungen politischer Dissidenten verantwortlich gewesen sei. Laut Verfassung ist Raisi nur die Nummer zwei im Land, weil Chamenei das eigentliche Staatsoberhaupt ist und auch das letzte Wort in allen strategischen Belangen hat.
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