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Internationaler Welt-ToilettentagDer Traum vom perfekten Klo

Bis 2030 sollen alle Menschen Zugang zu sanitären Anlangen haben. Berliner Schü­le­r:in­nen proben auf dem „Toiletten-Kongress“, wie das gelingen könnte.

Kinder entwerfen Traumklos auf dem Toiletten-Kongress der German Toilet Organization​ Foto: GTO

Berlin taz | Sauber, mit Bürste und Papier, Mülleimer und kostenlosen Menstruationsprodukten – für ein perfektes Klo braucht es nicht viel, finden die Schü­le­r:in­nen der Oberschule Grüner Campus Malchow. „Und abschließbar muss es sein“, ergänzt eine Schülerin auf dem Podium.

Am Dienstagmorgen haben sich anlässlich des internationalen Welt-Toiletten-Tages Schü­le­r:in­nen von vier weiterführenden Berliner Schulen in einem Konferenzsaal des ND-Gebäudes am Franz-Mehring-Platz versammelt. Der „Toiletten-Kongress“ ist das Ergebnis des Bildungsprogramms „klobalisierte Welt“, das die German Toilet Organisation seit 2009 jährlich an Berliner Schulen durchführt.

Mit dem Projekt will der Verein auch junge Menschen für Entwicklungsthemen und globale Ungleichheit sensibilisieren. Die Vereinten Nationen haben 2015 die insgesamt 17 nachhaltigen Entwicklungsziele beschlossen, die bis 2030 erreicht werden sollen, darunter die Beseitigung von extremer Armut und Hunger. Der Zugang zu sauberem Trinkwasser und Sanitäranlagen steht an sechster Stelle.

„Unser Ziel ist zu vermitteln, was Toiletten mit globaler Armut zu tun haben“, erklärt Svenja Ksoll, Sprecherin der German Toilet Organisation, die Idee des Programms. Dazu veranstaltet der Verein Projekttage an Schulen, wo mit den Kindern die politischen und globalen Dimensionen des stillen Örtchens erforscht werden.

Auch an deutschen Schulen Handlungsbedarf

Das scheint schon ganz gut geklappt zu haben: „Wenn man keine gute Toilette hat, kommen giftige Stoffe in Meere und Seen. Und wenn wir das trinken, werden wir krank und können auch nicht zur Schule gehen“, argumentiert in astreiner Logik ein Schüler der Lichtenberger Schule am Tierpark. Weltweit haben 419 Millionen Menschen immer noch keinen Zugang zu sanitären Anlagen, eine wesentliche Voraussetzung, um andere Entwicklungsziele, wie die Beseitigung extremer Armut und gute Bildung, zu erreichen.

Dass die eingangs zitierte Schülerin Wert auf abschließbare Klos legt, lässt erahnen, wie viel auch an deutschen Schulen beim Thema Toilette noch im Argen liegt. „Die Nachhaltigkeitsziele gelten für die ganze Welt“, sagt Ksoll – das schließe die eigene Schule mit ein. Mit dem Projekt sollen die Kinder animiert werden, die eigene Situation zu verbessern.

Wie das geht, präsentiert ein Lichtenberger Schüler: einen zu einem Basketball-Korb umgebauten Mülleimer. „Fühl dich wie Michael Jordan“, steht auf einem gebastelten Schild. „Damit endlich alle das Papier in den Eimer werfen“, erklärt er stolz.

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