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Internationaler Frauentag 2012„Du bist ein Sexsubjekt“

Alles ist erlaubt, sogar Vergewaltigungsfantasien. Eine Exkursion in die Grauzone zwischen Masochismus und Unterwerfung mit der Sexpertin Laura Méritt.

Stachlig ficken kann auch gut sein. Hauptsache selbstbestimmt Bild: zettberlin/ photocase

taz: Frau Méritt, wenn Sie an „Unterwerfung“ denken, was fällt Ihnen zuerst ein?

Laura Méritt: Als Erstes denke ich an Masochismus. Lust an der Unterwerfung. Im Internet zum Beispiel stößt man zuerst auf Foren, in denen „die Kunst der Unterwerfung“ geübt wird. Da geht es um Verhandlungen, Absprachen, konsensuellen Sex. Und erst sehr spät stößt man im Netz auf Unterwerfung als Beschreibung für ein Machtverhältnis zwischen Männern und Frauen. Das wäre früher ganz anders gewesen.

Bildet diese Reihenfolge die heutige Realität ab?

An der Oberfläche schon. Das Unterwerfungsverhältnis ist kanalisiert, in einen Verhandlungsrahmen eingebettet und heißt SM. Da haben die SMis gute Aufklärung betrieben. Aber das lenkt auch von realen Unterwerfungsverhältnissen ab. Das ist bei allen Sexthemen so, dass die gesellschaftliche Dimension fehlt, im Porno zum Beispiel auch, oder beim Thema Penetration.

Alles ist erlaubt.

Bild: Dagmar Morath
Im Interview: Laura Méritt

51, ist Linguistin, Sexberaterin und Lachforscherin. Sie steht für einen sexpositiven Feminismus und ist Repräsentantin der PorYes-Bewegung. In ihrem Freitagssalon bietet sie ökerotische Sexclusivitäten und Beratungen.

Ja. In der Cosmopolitan war gerade ein Text über Vergewaltigungsfantasien. Ein Sexualwissenschaftler stellt dort fest: Ja, du darfst diese Fantasien haben. Woher sie aber stammen: Nichts.

Wie sprechen Sie über Masochismus in Ihrem Salon?

SM ist schon öfter Thema: Wie läuft das, was darf man, was darf man nicht? Viele Frauen interessieren sich dafür.

Welche Szenerie stellen sich die Frauen vor?

Sie genießen, anfangs die Kontrolle abzugeben – und dass andere ihnen sagen, was sie zu tun haben. Ans Bett fesseln. Augen zubinden, vielleicht auch noch den Mund. Und viele haben Vergewaltigungsfantasien und wollen die ausleben. Später wollen sie auch mal die Rolle wechseln. Sie lernen, ihre Wünsche klar zu formulieren und die Grenzen auszuhandeln.

Sehen Sie eine Parallele zum realen Leben?

Frauen und Männer sind in ihren Rollen stark konditioniert. Männliche Gewalt wird überall präsentiert: in der Kunst, im Film, im Militär. Natürlich fahren die Frauen dann auch drauf ab. Sie sollen das ruhig ausleben, aber schon wissen, wo es herkommt. Dann kann frau die Rollen auch mal erweitern.

Sprechen Sie über Unterwerfung in realen Beziehungen?

Da sind es eher die Heterofrauen. die ihre sexuelle Beziehung als ungleich empfinden. Sie leiden etwa darunter, wenn ihr Freund eine offene Beziehung möchte, vor allem wenn eine zweite Gespielin auftaucht. Damit entspricht er auch der Männerrolle: viele Frauen, viel sexuelles Kapital. Weil sie ihn nicht verlieren wollen, kommen sie seinen sexuellen Wünschen entgegen. Aber Männer ticken auch aus, wenn Frauen eine Öffnung wollen.

Plädieren Sie dafür, dass Frauen sich der Polygamie öffnen sollten, oder sollen sie lieber den Mann verlassen, der eine offene Beziehung wünscht?

Ich plädiere nicht. Ich sehe nur, dass Frauen im Moment darunter leiden, wenn der Typ sagt, er will eine offene Beziehung. Dann sind sie schon unter Zugzwang, das geht oft nicht gut. Ich wünsche ihnen die Kraft, dann wegzugehen. Und dann wünsche ich ihnen die Kraft, mal ein anderes Beziehungsmodell auszuprobieren, das eher ein Netz ist als eine Zweierbeziehung. Dass sie in einer Gruppe experimentieren können. Die Beziehungsfrauen sitzen dann eher irritiert da, wenn die anderen sagen, aber es gibt doch noch ganz andere Formen, Polyamorie zum Beispiel, oder gute Sexpartys.

Haben Frauen, die gerade ihre Beziehung verlieren, Lust, über Sexpartys zu sprechen?

Warum denn nicht?

Weil sie vielleicht trauern oder den Wunsch haben, sich gleich wieder zu verlieben.

Diesen Wunsch haben sie, weil ihnen eingeredet wird, ohne Beziehung nichts wert zu sein. Alle Spielfilme sind voll davon.

Und ihre Gefühle verlangen es.

Gefühle können sich ändern, sagt die Erfahrung. Ich will nichts vorschreiben. Es ist sehr schwer, einen Weg für sich zu finden. Ich will aber zeigen, was auch noch alles möglich ist.

Ist die heterosexuelle Zweierbeziehung für Sie ein Auslaufmodell?

Sie wird sicher ein wichtiges Modell bleiben. Aber sie darf nicht das einzige sein. Wenn man die Intimität von der ökonomischen, sozialen und emotionalen Sicherheit entkoppelt, lässt es sich freier leben.

Frauen sind auf dem Partnermarkt rein biologisch im Nachteil, wenn sie Kinder wollen, weil sich ab 40 ihr Zeitfenster schließt. Begegnet Ihnen das Thema?

Ich erlebe, dass Frauen klar planen, wenn sie ein Kind haben wollen, und sich ein Netz bauen, eine Wahlfamilie, mit der sie abgesichert, aber nicht abhängig sind. Das machen Lesben und Schwule, aber auch Heteras und zunehmend Paare, die ihre Beziehung nicht überlasten wollen.

Und im Mainstream? Merkt man da, dass die Frauen sich mehr gefallen lassen, weil es dieses Ungleichgewicht gibt?

Das ist eher bei jüngeren Frauen der Fall: „Der will das sowieso nur so, und dann mache ich halt mit.“ Aber die meisten, mit denen ich zu tun habe, sind sehr gut informiert und auch sehr kritisch.

Wie finden Sie, dass junge Mädchen sich im Netz gern sexualisiert präsentieren? Mit Schmollmund und Push-up von unten in die Kamera äugen?

Diesen extremen weiblichen Exhibitionismus mit Highheels et cetera hatte ich als junges Ding auch, nur ohne Facebook. Leb es aus und mach es dir klar, ist meine Devise. Schau dir mal Peaches oder Amanda Palmer an, die gegen Schönheitsnormen und starre Geschlechterrollen kämpfen. Das ist sexy. Und mach dir klar, was nicht sexy ist: Sich dauernd reinquatschen lassen, Hausarbeit, emotional ungebildete Partner … würde ich dann sagen, das sind auch sexy Frauen.

Wenn so ein Mädchen sich hinstellt und sagt: Ich bin stolz, ein Sexobjekt zu sein …

… dann sage ich: Du bist aber auch ein Subjekt. Und das macht auf jeden Fall mehr Spaß.

Was wollen Mädchen bei Ihnen?

Reden. Sich umschauen. Zum Beispiel fragen junge Frauen manchmal, wie sie damit umgehen sollen, dass ihr Freund Pornos guckt und sich wünscht, die Szenen nachzuspielen. Mein Part ist zu sagen, es gibt Alternativen. Anderes Spielzeug, andere Pornos, andere Verhütungsmethoden. Es kommen übrigens auch Jungen, die nach anderen Pornos fragen. Es sind zunehmend alle Geschlechter, die sich eine andere Bilderwelt wünschen und einen anderen Umgang mit Sex.

Was für andere Pornos sind das?

In PorYes-Filmen sind die Personen im Kontakt miteinander, sie vermitteln durch Augen, Körper und Sprache Einverständnis, gehen respektvoll miteinander um. Er ist konsensuell. Anfangs wirkt das auf einige Leute „unsexy“, weil es eine andere Bildsprache ist. Aber dann verändern sich die Sehgewohnheiten.

Der Mainstreamporno ist nicht konsensuell?

Der einzige Konsens ist da, dass beide Darsteller Geld bekommen. Ansonsten wird die Unterwerfung der Frau inszeniert. Es geht um seine Ejakulation, er bekommt einen geblasen. Und die Frau muss dafür ackern. Oft wird sie nicht mal geleckt. Und bekommt am Ende alles ins Gesicht gespritzt. Warum vögelt sie ihn nicht mal in den Arsch? Blasen, ficken, spritzen. Das ist der Mainstreamporno.

Den auch Frauen mögen.

Ja klar, darauf sind wir doch konditioniert. Aber die Mehrheit der Frauen lehnt Pornos rundheraus ab. Viele wissen gar nicht, dass es frauenfreundliche Pornos gibt. Wir wollen mit der PorYes-Kampagne eine weibliche Sexgeschichte schreiben, andere Bilder anbieten. Die meisten kennen nur den Mainstreamscheiß.

Und wie haben Sie persönlich umgedacht?

Ich kenne die Konditionierungen und entscheide mich bewusst dafür oder dagegen. Masochistin sein ist fein, wenn Sie eine Entscheidung dafür treffen können und nicht Ihren Konditionierungen ausgeliefert sind.

Ältere Frauen haben, soziologisch betrachtet, noch weniger Chancen auf dem Sexmarkt. Wie gehen Sie damit um?

Es sind hauptsächlich Heterofrauen, denen im Alter Sex, Lust und begehrenswerte Körper abgesprochen werden. Lesben haben sich da einen größeren Freiraum erkämpft. Aber auch im Alter wollen Frauen Sex leben, Neues ausprobieren, darüber reden. Mit und ohne Partner.

Was raten Sie?

Sie können etwa eine Anzeige schalten. Und wenn man sich das mal traut, dann bekommt man Zuschriften, auch wenn man 60 oder 70 Jahre alt ist. Und aus den Zuschriften kann man sich den Nettesten raussuchen. Generell denken die meisten Frauen, dass sie Sexobjekt sind. Sie sind aber Sexsubjekt. Sie können bestimmen. Ich bin zutiefst davon überzeugt: Wenn du als Subjekt auftrittst, dann kannst du wählen.

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34 Kommentare

 / 
  • M
    mazza

    masochismus, vergewaltigungsfantasien und unterwerfung ausgerechnet mit einem sog. "feministischen" label - ich kann auch damit nichts anfangen. in der tat , es ist wirklich nichts neues, was da von frau M. veröffentlicht wird... nur ein verlängerter arm der herkömmlichen porno-industrie / zustimmung zum kommentar von @ Jane Bond: "Die ganzen gesellschaftlichen Machtstrukturen basieren doch schon bis zur täglichen Unerträglichkeit auf Unterwerfung. - Da will ich das doch nicht auch noch privat im Schlafzimmer zelebrieren."

  • AR
    Ana Riba

    Mich wundern nur immer diese selbsternannten Experten...

    Könnte denen mal bitte jemand ein Wörterbuch reichen? Masochismus hat nichts mit devotem Verhalten zu tun. Es kann damit einhergehen. Das eine setzt das andere aber nicht voraus.

    Wenn ich dann noch die anderen "Gallionsfiguren" der Szene sehe, kann ich verstehen, dass Otto-Normal-Bürger so seine Vorbehalte hat. Ständig wird danach geschrien doch bitte nicht in Klischees und/oder Vorurteilen zu denken. Leider bestätigt die sogenannte Szene diese von selbst.

    Traurig.

  • F
    Fuechsin

    @ Nagumo

     

    Das ist richtig

    Dennoch ist der Begriff "SM" allgemeingebräuchlich für alles, was irgendwie als "pervers" gilt

    ... im Sinne von BDSM

    Jene, die nicht (wissentlich) auf Spielarten des BDSM abfahren, können mit dem Begriff nur selten etwas anfangen

     

     

    @ Mirco

     

    Eben, die Filme, in denen Männer von Frauen gefickt werden, laufen unter "Femdom"

    Also einer Nische, im Bereich des BDSM

    In "konventionellen", also hetero-normativen Pornos ist diese Konstellation nicht zu finden

    Du musst also **wissen**, wonach du suchst

    Und was Laura mit ihrem Interview sagen will, ist dass auch diese "Nischen(Praktiken)" sichtbar(er) werden sollen

    Weil sie in vielen Beziehungen praktiziert werden - jedenfalls mehr, als viele Männer glauben, die diese Fantasie haben

    Und diese wiederum würden sich nicht für ihre (oft heimlichen!) Fantasien schämen oder Angst haben, als schwul abgestempelt zu werden ( - mMn bringt das nur Homophobie mit sich)

  • JB
    Jane Bond

    Unterwerfung unter aufgeblasenen, machtversessene Männer haben wir in der ganzen Gesellschaft ständig.

     

    Mich kotzt das an.

     

    Ich bin für Gleichheit zwischen den Geschlechtern - im Bett, im Berufsleben, in den Familien, überall.

     

     

    Diese Sado-Maso-Scheiße verstehe ich überhaupt nicht. Die ganzen gesellschaftlichen Machtstrukturen basieren doch schon bis zur täglichen Unerträglichkeit auf Unterwerfung. - Da will ich das doch nicht auch noch privat im Schlafzimmer zelebrieren.

  • F
    Frauen

    So lange wie es in Deutschland legale (Zwangs-)Prostitution gibt, wo Frauen mit ihrem Körper Geld verdienen (müssen), solange ist alles Frauenrecht, Gleichstellung und Feminissmus für die Tonne! Frau=Nutte muss aus dem Kopf der Gesellschaft, sonst wird es nichts.

  • TR
    Thorsten Reinert

    Heute nacht sagt meine Frau: "Heute ist Frauentag. Ich bin für die Frauenquote. Bin ich jetzt ein böses Mädchen?"

     

    Ich antworte ganz streng: "Böses, böses Mädchen! Dafür gibt es hinten drauf!"

     

    Und dann lässt sie ihre Hose runter, und ich versohle ihr den blanken Hintern, dass sie schreit.

     

    Hinterher sagt sie: "Ich will in Zukunft ein braves Mädchen sein und Dir gehorchen und nie nie mehr für die Frauenquote sein."

     

    Da steht sie drauf, da wird sie ganz nass, und dann ficke ich sie. Aber einen Orgasmus erlaube ich ihr heute keinen. Zur Strafe. Weil sie böse war.

     

    Einen schönen emanzipierten Frauentag für alle bösen, bösen Mädchen noch!

  • T
    tutnichtszursache

    wäre vielleicht einen gedanken wert, mit den PornYes-filmen bzw ausschnitten daraus die bekannten porno-seiten zu infiltrieren, damit die veränderungen da greifen (das war kein wortspiel) wo sie am meisten veränderung anrichten können? nämlich da, wo porno auich konsumiert wird?

  • T
    tutnichtszursache

    wäre vielleicht einen gedanken wert, mit den PornYes-filmen bzw ausschnitten daraus die bekannten porno-seiten zu infiltrieren, damit die veränderungen da greifen (das war kein wortspiel) wo sie am meisten veränderung anrichten können? nämlich da, wo porno auich konsumiert wird?

  • M
    Max

    Danke für das Interview!

     

     

    @Wilma: Schließt sich lesbisch sein und normale Sexualität etwa aus? Wird hier erklärt wie Sexualität aussehen soll oder _kann_? Ist der Graben, der unterschiedliche sexuelle Praktiken trennt der gleiche, der zwischen Präferenzen bei der Geschlechterwahl verläuft und ist er so breit, dass mensch nicht auf die andere Seite schauen geschweige denn springen kann? Als hauptsächlich heterosexueller Mann konnte ich dem Interview jedenfalls sehr gut folgen, zumal ich selbst zwischen beschriebenen heteronormativen, hierarchisierenden Bildern, Fantasien, Rollenhandlungen und der Lust auf/an NeueS/M schwanke; Lust auf eine wirklich (be)frei(te) sexualität.

     

    @ tommy: du kannst ja im Telefonbuch nachschlagen und als Bild-Leser-Reporter aktiv werden oder dir einen drauf runterholen, falls der Name echt ist

     

    @volki: u.a. dieser artikel lässt dich vielleicht ahnen, dass es nicht so ist wie du schreibst. http://taz.de/Internationaler-Frauentag-2012/!89161/

  • N
    Nolotow

    @namename:

     

    Sie haben ein Kommentar genommen, dieses nach ihrem Willen abgeändert, um dann Unsinn reinzuinterpretieren. Was soll das?

     

     

     

    Zum Thema "frauenverachtende Mainstreampornos": Im sogenannten "Mainstreamporno" sind es ausschließlich Frauen die ihren Lebensunterhalt mit dieser Tätigkeit bestreiten können. Das herbeibeschwören der Frauenfeindlichkeit durch wiederholen ewiger Mantras, zeigt jedoch nicht wirklich die "Frauenfeindlichkeit" der modernen Welt auf, sondern verdeutlicht wie sehr der Feminismus auf der Stelle tritt, das viel Geld an Menschen geht die davon leben sich zu beschweren und die Rolle des Mannes in einer Form dargestellt wird, für die man ins Gefängnis käme, würde man dies zB auf eine ethnische Minderheit übertragen (also sehr gehässig, einseitg und diskriminierend).

     

    Der Artikel enthielt dennoch sehr interessante Sichtweisen.

  • DN
    Der nette Anus

    Beim Analsex wird die männliche Postata stimuliert - da darf die Frau dann auch wieder ackern, wenn sie sich den Plastikdildo anschnallt, von dem sie ja auch keine Gefühle bekommt.

  • G
    Gabi

    @namename

     

    Normal heißt Durchschnitt bzw. die Mehrheit. Und das ist Homosexualität genauso wie SM nun einmal nicht.

    Aber bitte, fragen wir doch Pädophile, wie man Kinder erzieht. Oder den Alkoholiker über Alk für Jugendliche. Alle diese haben eine Aussenseitersicht und sind damit wenig geeignet darüber zu philosophieren.

  • N
    namename

    @ Wilma

     

    Dein Kommentar beinhaltet das Homosexualität nicht normal ist bzw. sein darf.

    Wobei es "normal" nie gab und normal hier nur als "erlaubt" funktioniert.

    Du sagst also Homosexualität soll nicht erlaubt sein.

    PFUI!

    Hör auf zu lachen und komm im 21sten Jahrhundert an

  • S
    StefanZ

    Schlimm genug, dass sich die SM-Szene auf SMler geeinigt hat, aber "SMis" macht mich ganz kirre.

    Ansonsten sind die gesammelten Weisheiten von Frau Meritt nun wahrlich nichts Neues.

  • W
    Wilma

    Laura Méritt, bekennende Lesbin, erklärt, wie normale Sexualität aussehen sollte. Ich muss lachen...

  • T
    tommy

    @Theresia Bauer

     

    ich hoffe mal für Sie, dass Sie nicht unter Ihrem echtem Namen schreiben (oder sind Sie etwa die Grünen-Politikerin) - oder halten Sie es für angemessen, dass jeder im Netz über Ihre Masturbationsgewohnheiten lesen kann?

  • M
    Mirco

    Ähm es gibt doch reichlich Pornos, wo sie es ihm von hinten macht oder es hauptsächlich um ihre befriedigung geht. "Femdom" nennt man das, und davon gibt es massig. Deswegen fand ich diese Argumentation recht merkwürdig aber im Bezug auf den Mainstream sind viele Aussagen richtig, auch wenn sie Klischees sind.

  • SH
    S. Hambloch

    Sehr geehrte Redaktion,

     

    vielen Dank für dieses wirklich ermutigende Interview. Heteronormativität wirkt auf breiter gesellschaftlicher Ebene, bis in zum Diktat einer 'normalen' Sexualität. Die Ausgrenzung von Menschen aufgrund ihrer Sexualität, oder sexueller Vorlieben wird unter dem Deckmantel einer vermeintlich sexuell-befreiten Gesellschaft ignoriert und verschleiert.

     

    Mein Dank gilt Frau Méritt, die zu einer Öffnung der Gesellschaft und somit ihrer Freiheit beiträgt.

     

    In unserer Studierendenzeitung habe ich unlängst einen Artikel über Sie verfasst, denn Sie sich, falls Interesse besteht, unter:

     

    http://www.asta-bonn.de/BAStA

     

    unter der Zeitungsnummer 672 ansehen können.

     

    Mit freundlichen Grüßen

  • V
    volki

    Ich denke, daß Frauen diesen Frauentag gar nicht mehr nötig haben ... sind sie doch weitestgehend so weit fortschrittlich aus alten "Rastern" selber auszuscheren und selbstbewusst ihre Wünsche / Träume zu äussern.

     

    Trotzdem allen Frauen einen schönen Tag heute (ohne Euch wäre das Leben langweilig und trist)

  • J
    Jalan

    Ich finde das Interview ermutigend, er erinnert mich daran, was ich bin, kann und sein kann. Werde ihn gleich mal an meine Tochter weiterleiten, die als junge Frau dabei ist, ihre Sexualität und ihre weibliche Rolle zu entdecken.

  • M
    Mustapha

    meine Erfahrung hier in Deutschland kann ich damit zusammenfassen : Frauen haben hier soviel Recht aber sie schmeissen sich selbst ins Feuer, ich finde es schade in Frauentag über sex zu schreiben, es stimmt dass viele Männer in Frauen an sex und ficken interissiert ... aber wäre nicht schöner und besser etwas anderes wie Frauen und Famelie oder Beruf zu presentieren ...leider macht ihr das Leben komplizierter als es ist...

  • M
    Mustapha

    meine Erfahrung hier in Deutschland kann ich damit zusammenfassen : Frauen haben hier soviel Recht aber sie schmeissen sich selbst ins Feuer, ich finde es schade in Frauentag über sex zu schreiben, es stimmt dass viele Männer in Frauen an sex und ficken interissiert ... aber wäre nicht schöner und besser etwas anderes wie Frauen und Famelie oder Beruf zu presentieren ...leider macht ihr das Leben komplizierter als es ist...

  • PP
    Paolo Pinkel

    Ich find pornos eh schwachsinn...

  • M
    Mortimar

    Mir gefällt dieses ewige Hetzen gegen den klassischen Porno nicht.

    Ich finde die Reduktion des Mannes auf einen hirnlosen Spermaspender nicht mehr oder weniger unschmeichelhaft als die Rolle der Frau in diesem Medium.

    Davon abgesehen lässt sich aus der Rollenverteilung kein Machtverhältnis ableiten, selbst wenn die Frau unten liegt oder kniet, ist es doch in der Regel ihr Körper und ihr Gesicht, das den Mittelpunkt des geschehens bildet. Vor allem in den klassichen Gina Wild Filmen wird diese Dichtomie deutlich, wenn sie bläst, anal penetriert wird etc. zugleich aber eindeutig den Film dominiert, die Handlungen "erdultet" anstatt sich hinzugeben.

    Frauen mögen im Porno vielleicht unten liegen (was tatsächlich seltener der Fall ist, als der Kritiker glauben mag), aber ihre Namen werden im Vorspann zuerst genannt, sie haben Fangemeinden und sind keine austauschbaren Latten.

  • S
    Sebastian

    Sorry, aber ich habe selten ein oberflächlicheres Interview gelesen. Ich musste mich bis zur letzten Frage durchzwingen, was auch auch eine Form von Masochismus sein kann.

  • A
    amarantis

    War für mich interessant, das zu lesen, wenn ich auch nicht mit allem einverstanden bin, muss ich ja auch nicht.

    Ich möchte nur zu dem Kapitel "ältere Frauen" etwas sagen. Es ist tatsächlich so, heute, dass man auch als ältere Frau (weit über 70), leidenschaftliche Angebote kriegt, und das von wesentlich jüngeren Männern. Kommt halt auch drauf an, wie man aussieht. Als Sexobjekt sehe ich mich da nun gar nicht.

  • AH
    Anna Hilton

    Ich finde diese Seite sehr schön & informativ. (:

  • B
    BiBo

    Oha, ich sehe schon Stürme der Entrüstung hier im Forum - zig Kommentare über die frauenverachtende Denke vor allem um das Teufelswerk SM.

     

    Persönlich find ich das Interview gut - denn mir ist eine Partnerin oder ein Partner lieber, die/der sagt was sie/er denkt, fühlt und will, als ein kleines Anhängsel, das nur das umsetzt was ich will. Die eigenen Gefühle aber negiert oder unterdrückt. Vielleicht bin ich als offener, bisexueller Mann nicht der Maßstab, aber der Erfolg der Aufklärung und der Emanzipation ist doch, dass geschlechterunabhängig jede Person seine eigenen Vorlieben denken, erfahren und definieren kann.

  • I
    I.Q

    Sehe ich das richtig, dass sich die TAZ am "Frauentag" hauptsächlich mit Sex beschäftigt?

     

    Die Bild macht das jeden Tag!

  • I
    I.Q

    Man kann im Sexualleben auch eine Ersatzwelt sehen, mit der die Probleme der realen Welt ausgeblendet werden, besonders wenn mit ihm das Thema Ab- und Unabhängigkeit betrachtet wird.

     

    Heute, Donnerstag, 8. März 2012, wird um 14.50 Uhr in Arte der Dokumentarfilm „Rachel“ zum vorläufig letzten mal gezeigt.

    Am 16. März 2003 wurde Rachel Corrie im Gazastreifen von einem Bulldozer überrollt

    http://www.arte.tv/de/Programm/242,day=6,dayPeriod=afternoon,week=10,year=2012.html

     

    Beide vorgenannten Frauen stehen auch für besonderes Engagement.

  • P
    peinlich

    "es gibt Alternativen. Anderes Spielzeug, andere Pornos,"

     

    "sie können zB eine Annonce schalten"

     

    Wow, das sind also Wege zum Glück, das soll Freiheit sein? Mensch ist nicht beliebig konstruierbar, alles andere ist ideologie.

  • TB
    Theresia Bauer

    Danke für diesen Bericht, passend zum Frauentag, in dem uns überzeugend erklärt wird, dass masochistische Phantasien, sogar Vergewaltigungsphantasien, nichts unnatürliches sind.

     

    Solche Phantasien habe ich schon seit langem beim Masturbieren. Ich quälte mich deshalb immer mit einem schlechen Gewissen herum.

     

    Danke. Durch diesen Bericht tragt ihr dazu bei, überflüssiges schlechtes Gewissen loszuwerden, uns innerlich zu emanzipieren und unsere Sexualität zu befreien.

     

    Allen Frauen einen schönen, freien, Frauentag 2012!

  • FV
    Frank von der Kammer

    Fein! Sehr gut und sehr richtig! Ein Lichtblick. Danke!

  • N
    nagumo

    Toller Artikel, wenn ich auch anmerken moechte, dass hier von BDSM im allgemeinen und D/S-Spielen im speziellen geredet wird und NICHT von SM. Im Sadismus und Masochismus spielen Machtverhaeltnisse eine untergeordnete Rolle, dort geht es um die Lust am Schmerz und Schmerz verteilen. Die Lust der Unterwerfung (submission) und der Dominanz (daher D/S) sind unabhanegig von SM. Ich kenne viele D/Sler die mit Schmerzen nichts anfangen koennen. Natuerlich gibt es Mischformen, daher ist auch der Begriff BDSM gebraeuchtlich.