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Initiative für mehr HortbetreuungSchluss mit Schlüsselkindern

Rot-Rot will jetzt doch über die erweiterte Hortbetreuung verhandeln. Bislang sind Fünft- und Sechstklässler von der Nachmittagsbetreuung nahezu ausgeschlossen.

Die Initiative fordert, dass alle Grundschüler von der 1. bis zur 6. Klasse Anspruch auf einen Hortplatz haben. Bild: dapd, Sebastian Widmann

Alle Grundschüler sollen in den Hort dürfen - und mit besserer Betreuung als bisher. Das fordert die Initiative "Volksbegehren Grundschule" um den Architekten Burkhard Entrup, der sich schon um den Ausbau der Kitabetreuung mit einem Volksbegehren verdient gemacht hat. Am morgigen Mittwoch treffen sich die rot-roten Fraktionsspitzen und BildungspolitikerInnen mit den InitiatorInnen, um über einen Kompromiss zu sprechen. Scheitert das Gespräch, will die Initiative zur besten Wahlkampfzeit Stimmen für einen Volksentscheid sammeln.

Werden Kinder bis zur 4. Klasse nur dann nachmittags betreut, wenn die Eltern berufstätig sind, ist die Hürde für die Fünft- und Sechstklässler noch höher: Hort-Anspruch besteht nur, wenn eine besondere Sprachförderung oder schwierige Familienverhältnisse die Betreuung erforderlich machen. Für die meisten 11- bis 12-jährigen Kinder berufstätiger Eltern heißt es deshalb nach Schulschluss: als Schlüsselkind nach Hause. Häufig sogar ohne Mittagessen, denn an vielen Schulen ist die subventionierte Schulspeisung den Hortkindern vorbehalten.

Vor diesem Hintergrund fordert die Hort-Initiative den Wegfall der Bedarfsprüfung, sodass alle Grundschüler von der 1. bis zur 6. Klasse Anspruch auf einen Hortplatz haben. Etwa 14.000 Fünftklässler seien das jährlich, sagt Sprecher Burkhard Entrup. Zugleich kämpft die Initiative für die Verkleinerung der Hortgruppen von derzeit 22 auf 16 Kinder, Schulspeisung für alle und bessere Verzahnung zwischen LehrerInnen und HorterzieherInnen. 100 Millionen Euro jährlich soll die Umsetzung kosten.

Dass Handlungsbedarf besteht, ist unter den politischen Akteuren unumstritten. "Für uns hat die Abschaffung der Bedarfsprüfung in der nächsten Legislaturperiode oberste Priorität", sagte der bildungspolitische Sprecher der Linken, Steffen Zillich, der taz. Auch bei der SPD rede man "seit 1989" darüber, die Lücke in der Nachmittagsbetreuung zu schließen, sagt die bildungspolitische Sprecherin der SPD, Felicitas Tesch. Nur das Geld habe gefehlt. Zumindest für eine stufenweise Ausweitung der Betreuung sieht Tesch nun gute Chancen. Große Bedenken hegt sie bei der Verkleinerung der Hortgruppen: "Das kostet um die 40 Millionen jährlich - das kriegen wir nicht gestemmt", sagte sie der taz. Die Einigung hänge davon ab, wie verhandlungsbereit die Hort-Initiative sei.

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2 Kommentare

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  • T
    Thomas

    Die Möglichkeit, Kinder zwei Jahre länger im Hort zu belassen, ist gut. Erhöht schließlich die Freiheit.

     

    Warum man aber unterschwellig in dem Zusammenhang zur Selbständigkeit erzogene Kinder als Schlüsselkinder diffamieren muss, bleibt mir unverständlich.

    Ich bin seit der zweiten Klasse alleine nach Hause gegangen, hatte Schulspeise und konnte Kleinigkeiten auch selbst kochen. Dass meine "bösen Rabeneltern" mich vernachlässigt hätten, hat man mir erst Jahre später weismachen wollen - und das glaub ich bis heute nicht. Denn die Leute, die solchen Mist erzählen, sind häufig Eltern, die ihre Sprösslinge noch mit 18 wie Kleinkinder behandeln.

  • S
    Stephanie

    Ich verstehe einfach nicht was so schlimm daran ist ein Schlüsselkind zu sein!

    Warum seinen Spross nicht so selbstständig erziehen, dass er sich mit 10 Jahren sein Mittagessen selbst warm machen kann?

    Hat vor zwanzig Jahren als es weder Kitas noch Horte gab auch funktioniert und uns bestimmt nicht geschadet.

     

    Denke, dass es grade eine generelle Tendenz dazu gibt die Kinder zu sehr zu behüten und ihnen zu viel abzunehmen. Dienstleister Eltern....