Inga Humpe zum 65. Geburtstag: Für immer Musketier
Am 13. Januar wird die so glamouröse wie einflussreiche Inga Humpe 65 Jahre alt. Sie hat hat viele Musikerinnen beeinflusst. Happy Birthday!
Geboren 1956 wuchs Inga mit ihrer fünf Jahre älteren Schwester Annette, der späteren Ideal-Sängerin und Musikproduzentin, im Ruhrgebiet auf. Schon Mitte der Siebziger kamen beide nach Westberlin. Ende der Siebziger wurde Inga Bandmitglied bei den Neonbabies und sang bereits den Song ihrer Schwester „Blaue Augen“, der allerdings erst in Annettes Interpretation als Sängerin von Ideal berühmt wurde.
Gemeinsam machten die Humpes bei der Band DÖF mit, gründeten das Bandprojekt Humpe & Humpe. Erst allmählich kristallisierte sich heraus, dass Annette eher die Frau hinter den Kulissen ist, während Inga zwar ebenfalls für andere Musikerinnen und Musiker Songs schreibt und produziert, aber bis heute auch auf der Bühne glänzt.
Viele Musikerinnen beeinflusst
Als Sängerin der Band 2raumwohnung, die aus ihr und ihrem Partner, dem Komponisten und Produzenten Tommi Eckart besteht, hat Inga Humpe das Berliner Lebensgefühl des schönen Schlendrians verkörpert und viele Musikerinnen von Judith Holofernes (Wir sind Helden) bis Mieze Katz (Mia.) beeinflusst. Denn im ersten Augenblick mag die Musik von 2raumwohnung nur kommerziell klingen. Bei genauerem Hinhören geht es Inga Humpe aber auch immer darum, öde Rollenklischees durcheinanderzurütteln.
Humpe gibt die ganz und gar forsche Frau, die ihre Zeit gern damit verbringt, sich schlecht zu benehmen, und wenig am Hut hat mit Familie oder anderweitigem bürgerlichen Mist. Man hört es noch in ihren erfolgreichsten Songs. In „36 Grad“ zum Beispiel will die Heldin auch, „was die Jungs da hinten tun“. Und in „Ich und Elaine“ geht es sehr lustig ums zärtliche Verhältnis zur Lieblingspartydroge: „We are female musketeers.“
Und jetzt? 65? Selbst das wird für eine wie Inga Humpe wohl eher kein so großes Thema sein. In einem Interview hat sie mal gesagt: „Wo sind denn die Frauen meines Alters in der Öffentlichkeit? Ist doch kaum noch jemand da. Und das empfinde ich durchaus als ein gesellschaftliches Problem. Frauen haben nach wie vor jung und formbar zu sein. Ich halte eisern dagegen.“
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