mit aktienindizes auf du und du: Infineon im DAX
SCHNELLSTART FÜR SIEMENS-TOCHTER
Infineon wird in den Deutschen Aktienindex (DAX) aufsteigen. Der Halbleiterproduzent soll den aus der Fusion zwischen Veba und Viag frei werdenden Platz ausfüllen. Das hat die Arbeitsgruppe Aktienindizes der Deutschen Börse am Dienstagabend beschlossen, die eigentlich zusammengekommen war, um den Kleinwerte-Index SDax zu überprüfen.
Damit hat die Siemens-Tochter einen Schnellstart hingelegt, denn sie ist erst seit wenigen Wochen überhaupt börsennotiert. Trotzdem kommt der Aufstieg nicht unerwartet: Gemessen an der Marktkapitalisierung und dem Börsenumsatz ist Infineon größer als manches derzeitige DAX-Unternehmen. Der Austausch von Veba/Viag gegen Infineon soll zum 16. Juni wirksam werden, wenn die EU-Wettbewerbskommission deren geplante Fusion bis dahin genehmigt hat.
Grundlage für eine Teilnahme am DAX sind Börsenumsatz und Marktkapitalisierung. Wenn eine Gesellschaft in diesen beiden Punkten jeweils zu den 25 größten Unternehmen gehört, kann sie in die erste deutsche Börsenliga aufsteigen. Außerdem muss sie sich zu mindestens 15 Prozent im Streubesitz befinden und darf zu nicht mehr als 75 Prozent einer anderen DAX-Gesellschaft gehören.
Infineon erfüllt diese Kriterien. Auf der per Ende April gültigen und damit entscheidenen Börsen-Rangliste liegt der Chip-Produzent mit einem Börsenumsatz von knapp 25,7 Milliarden Euro und einer Marktkapitalisierung von rund 46,9 Milliarden Euro jeweils auf Platz sieben. Siemens hält an Infineon noch 71 Prozent, womit auch die Eigentumskriterien erfüllt wären. Theoretisch hätte Infineon sogar gegen Degussa-Hüls oder etwa Karstadt-Quelle ausgetauscht werden können, die ganz am Ende der Rangliste liegen.
Auch in den anderen Indizes wird ausgetauscht: Im Nemax-50 des Neuen Marktes müssen Micrologica, mb Software AG und CPU Softwarehouse weichen, dafür kommen T-Online, Biodata und Carrier 1. In den SDax sollen Condomi, Rational AG, Börsenmakler Schnigge sowie Takkt aufgenommen werden. rtr
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