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Indonesische Provinz AcehFrauen nachts unterwegs? Verboten!

Nach 23 Uhr dürfen Frauen in Banda Aceh in Cafés, Restaurants oder sonst wo nicht mehr bedient werden. Außer natürlich, der Gatte ist dabei.

Sie hat Glück, dass es noch hell ist: Frau in der indonesischen Provinz Aceh. Foto: dpa

Banda Aceh ap/dpa | Für Frauen in der Hauptstadt der strenggläubigen indonesischen Provinz Aceh gilt fortan eine nächtliche Ausgangssperre. Dieser Schritt werde die Zahl sexueller Straftaten in Banda Aceh verringern, sagte Bürgermeisterin Illiza Saaduddin Djamal am Dienstag. Kritiker sprechen von Diskriminierung. In der muslimischen Provinz gebe es landesweit die meisten Fälle. Dies ergab die Studie einer örtlichen Stiftung für Erziehung und Kinder.

Der Anordnung des Bürgermeisters zufolge dürfen Frauen in Restaurants, Sportzentren, Internet-Cafés und Touristenattraktionen nach 23 Uhr nicht mehr bedient werden. Eine Ausnahme von der Regel gilt, sobald eine Frau von ihrem Ehemann oder anderen männlichen Familienmitgliedern begleitet wird. Die Vorschrift sieht zudem vor, dass Frauen in solchen Betrieben ab 23 Uhr nicht mehr arbeiten dürfen.

Krankenschwestern und Hebammen sind von der Sperre, die am 4. Juni in Kraft trat, ausgenommen. Bei Verstößen würden Frauen verwarnt, sagte Sa‘aduddin Djamal. Arbeitgeber hingegen setzten ihre Firmenlizenz aufs Spiel.

Die indonesische Regierung hatte Aceh im Rahmen einer Friedensvereinbarung zur Beendigung eines separatistischen Krieges im Jahr 2006 das Recht zugestanden, eine Version der islamischen Scharia durchzusetzen. Die Provinz gilt als die fundamentalistischste in dem muslimisch geprägten Land.

Ninik Rahayu vom indonesischen Institut für die Ermächtigung von Frauen und Kindern sagte am Dienstag, die Anordnung sei diskriminierend und widerspreche der Verfassung. Sie zeige die Unfähigkeit der lokalen Regierung, Einwohnern angemessenen Schutz zu gewähren.

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4 Kommentare

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  • Na Servus - "…Nach 23 Uhr dürfen Frauen in Banda Aceh in Cafés, Restaurants oder sonst wo nicht mehr bedient werden. Außer natürlich, der Gatte ist dabei.…"

     

    Jo mei - irgendeine nennenswerte Funktion - außer Begatten -

    sollte ihm doch noch bleiben - odr¿

  • Bessere Idee: Alle Männer, die älter sind als 16 Jahre, dürfen nach Einbruch der Dunkelheit nur noch in Begleitung ihrer Ehefrau, Schwester oder Mutter auf die Straße. Dann gibt's sicherlich auch weniger Vergewaltigungen.

    (Ironie off)

  • Eine zweischneidige Sache,

     

    denn warum sollten Männer zahlreich nach 23 Uhr noch außer Haus gehen, wenn sie sowieso keine Möglichkeit haben, da noch eine Frau kennenzulernen und mutmaßlich der Alkohol auch noch verboten ist.

  • Den Opfern die Schuld geben - dies ist ein beliebtes Muster. Wenn eine Frau nach 23 Uhr unterwegs ist, wird sie damit quasi für vogelfrei erklärt - schliesslich verstösst sie gegen eine Vorschrift und ist "selbst Schuld", wenn ihr etwas passiert.

    Diese Masche funktioniert leider nach wie vor in vielen Bereichen: Von der Judenverfolgung im Dritten Reich bis zur Diskussion um Fahrradhelme und dem Versuch unschuldige Verkehrsopfer statt die eigentlichen Verursacher haftbar zu machen.

    Die Reaktion von Rahayu ist passend. Wenn irgendein Bürgermeister Quatsch produziert (und das passiert auch in vielen anderen Fällen) darauf hinzuweisen, dass dies Quatsch, rechtswidrig und nicht bindend ist.