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In der Elfenbeinküste droht BürgerkriegAngriffe in der Nacht

Beim vierten Überfall unbekannter Bewaffneter in zwei Wochen sterben erneut Menschen. Die Regierungstreue Presse verdächtigt Anhänger des Ex-Präsidenten Gbagbo.

Die Anfreifer besetzten das Gefängnis und ließen die Gefangenen laufen. Bild: reuters

BERLIN taz | Neue bewaffnete Angriffe in der Elfenbeinküste haben die Angst verstärkt, dass das westafrikanische Land anderthalb Jahre nach Ende seines Bürgerkriegs doch nicht zur Ruhe findet. Im jüngsten Zwischenfall stürmte ein Kommando in der Nacht zum Donnerstag die Stadt Dabou rund 50 Kilometer von der Wirtschaftsmetropole Abidjan.

Sie kappten den Strom, schossen wahllos in den Straßen, legten Feuer und besetzten schließlich das Gefängnis, wo sie 118 der 119 Insassen freiließen, berichteten ivorische Medien am Freitag unter Berufung auf Augenzeugen in der Stadt. Es gab drei bis fünf Tote.

Die Armee riegelte Dabou am Freitag ab und veranstaltete Razzien im Umland. Es ist der vierte Angriff unbekannter Bewaffneter in der Elfenbeinküste den vergangenen zwei Wochen. Am 5. und 6. August waren in Abidjan bei zwei getrennten Vorfällen insgesamt 10 Soldaten getötet worden. Am 13. August gab es Angriffe auf ivorische Armeeeinheiten im Westen des Landes.

Zwischen Dezember 2010 und April 2011 waren rund 3.000 Menschen gestorben, als der scheidende Präsident Laurent Gbagbo seine Niederlage bei den Wahlen vom November nicht anerkannte und sich mit Waffengewalt an der Macht zu halten versuchte. Nordivorische Rebellen, Aufständische in Abidjan und französische Eingreiftruppen halfen schließlich im April nach Wochen schwerer Kämpfe, Wahlsieger Alassane Ouattara im Amt zu installieren. Gbagbo sitzt mittlerweile in Den Haag in Haft.

Die Regierung von Präsident Ouattara macht regelmäßig Gbagbos Partei FPI (Ivorische Volksfront) für die Gewaltakte verantwortlich; diese weist jede Verantwortung zurück. Auch ehemalige Gbagbo-treue Söldner aus Liberia gelten als mögliche Destabilisatoren. Im Juni bereits waren im Westen der Elfenbeinküste sieben UN-Blauhelme aus Niger bei einem Überfall mutmaßlich aus Liberia eingedrungener Milizen getötet worden. Am Mittwoch wandten sich die Präsidenten der Elfenbeinküste und Liberias, Alassane Ouattara und Ellen Johnson-Sirleaf, gemeinsam an die UNO und forderten „eine endgültige und nachhaltige Lösung“.

Es geht für die Elfenbeinküste aber längst um mehr. Das Gbagbo-Lager rüste als „Stadtguerilla“ für eine „zweite Halbzeit“, warnte gestern Ouattaras Parteiblatt Le Patriote: „Man hatte geglaubt, es waren nur Scharmützel, um den Mutlosen Angst einzujagen. Aber im Laufe der Zeit wird klar, dass etwas Ernsthafteres im Gange ist.“

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3 Kommentare

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  • JO
    Jürgen Orlok

    Zur Erinnerung, der Wahlsieg des Büttels des Kapitals Alassane Ouattara wurde erst durch Waffengewalt gegen das Ivorische WahlGremium durchgesetzt.

    "... und französische Eingreiftruppen halfen schließlich im April nach Wochen schwerer Kämpfe ..."

    Französische Truppen helfen NIE. Sie morden in gewohnter kolonialer Weise ! Auch und gerade nach dem WWII. Indochina, Algerien , etc.

    Später produzierte Frankreich ganz aktiv die Kriegslügen gegen Libyen und führte dadurch einen Angriffkrieg. Und nun auch gegen Syrien.

  • AJ
    Andreas J

    An Gunnar Sturm,

     

    war klar das wieder ein dummer Kommentar von dir kommt. Ewig die gleiche Leier und die Überfälle um die es geht, erwähnst du mit keinem Wort. Das ist Terrorismus mit dem Ziel das Land zu destabilisieren. Krimminelle Strafgefangene werden befreit damit sie unter der Bevölkerung in Angst und Schrecken verbreiten. Soldaten und Polizisten werden ermordet. In Liberia versuchen Gbagboanhänger eine Rebellenarme aufzubauen mit dem Ziel einen neuen Brürgerkrieg zu beginnen. Aber für Leute wie dich ist das scheinbar völlig ok. Hauptsache Gbagbo und die damit verbundenen Privilegien kehren zurück. Das wird aber nie passieren. Gbagbo geht in den Knast wo er hingehört!

    Und eure reaktionäre Propagandaseite Ivoreleaks gibt es noch, weil Betonköpfe wie du sie betreiben. Club der Ahnungslosen und Gbagbo-Profiteure. Zum Kotzen!

  • GS
    Gunnar Sturm

    Ouattara ist nicht der Präsident aller Ivorer...er sst vielmehr ein Vasall Frankreichs.

    Da er das Land nicht kontrollieren kann hat Frankreich begonnen seine Söldner und die Licorne aufzurüsten.

     

    Der wahre Präsident sitzt in Den Haag, seine Frau und sein Sohn werden in ivorischen Gefängnissen dem Sichtum überlassen...

     

    Die UNOCI unter Choi und Ban Ki Moon haben dramatische Fehler begangen: warum wurden die Wahlen nicht geprüft, Nachzählungen verweigert??? Wenn Klarheit geschaffen worden wäre gäb es die Seite: Ivoireleaks.de nicht!!! PS: die Seite wird zwar scharf angegriffen, eine Widerlegung gibt es aber nicht.