In Stammesgebiete verschleppt: Deutscher im Jemen entführt
In der Hauptstadt Saana ist ein Deutscher von Unbekannten verschleppt worden. Der Krisenstab des Außenministeriums ist eingeschaltet worden.
SANAA dpa | Im Jemen ist ein deutscher Staatsbürger entführt worden. Der Mann wurde bereits am Freitag in der Altstadt von Sanaa von unbekannten Bewaffneten verschleppt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Saba am Sonntag unter Berufung auf das Außenministerium. Nach Berichten jemenitischer Medien wurde der Deutsche in Stammesgebiete der Provinz Marib gebracht.
Entführungen von Ausländern sind im Jemen nicht selten. In den meisten Fällen wollen die Kidnapper die Freilassung von Stammesangehörigen aus dem Gefängnis erzwingen oder Lösegeldforderungen durchsetzen.
Außenminister Abu Bakr al-Kirbi empfing den Geschäftsträger der deutschen Botschaft in Sanaa und teilte ihm mit, dass die Behörden im Jemen alles in ihrer Macht Stehende tun würden, um die Freilassung des Deutschen zu erreichen, berichtete Saba. „Der Jemen bedauert Handlungen dieser Art, die dem Ansehen und den Interessen des Jemens schaden“, fügte er nach Angaben der Agentur hinzu.
Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin hieß es dazu, dass die Meldung von der Entführung bekannt sei. Der Krisenstab sei eingeschaltet worden und bemühe sich in enger Zusammenarbeit mit der Botschaft in Sanaa und den jemenitischen Behörden um Aufklärung.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Internationaler Strafgerichtshof
Ein Haftbefehl und seine Folgen
Nan Goldin in Neuer Nationalgalerie
Claudia Roth entsetzt über Proteste
Krieg in der Ukraine
Geschenk mit Eskalation
Haftbefehl gegen Benjamin Netanjahu
Er wird nicht mehr kommen
Warnung vor „bestimmten Quartieren“
Eine alarmistische Debatte in Berlin
Umgang mit der AfD
Sollen wir AfD-Stimmen im Blatt wiedergeben?