Cash & Crash: Im Zeichen der I-Aktie
Nürnberg (taz) – Mit der Infineon AG kommt wieder ein Qualitätswert an den Aktienmarkt. Im April 1999 hatte die Siemens AG ihr gesamtes Halbleitergeschäft unter dem Namen Infineon Technologies AG ausgegliedert – mit Anwendungen für drahtlose und drahtgebundene Kommunikation, für Automobil- und Industrieelektronik, Sicherheitssysteme und Chipkarten sowie Chips. Mehr als 25.000 Mitarbeiter sorgten im letzten Geschäftsjahr für 4,24 Milliarden Euro (rund 8,5 Milliarden Mark) Umsatz – mit steigender Tendenz.
Nach dem Gang an die Börse wird der Siemens-Konzern noch rund drei Viertel des Aktienkapitals und damit auch die unternehmerische Verantwortung für den weiteren geschäftlichen Erfolg von Infineon behalten. Rund 173 Millionen Aktien werden bei 29 bis 35 Euro pro Aktie immerhin für ein Platzierungsvolumen von fünf bis sechs Milliarden Euro sorgen – nach dem Börsengang der Telekom die größte Aktieneinführung der deutschen Wirtschaftsgeschichte.
Rund 17 Millionen Aktien kommen aus einer Kapitalerhöhung und spülen neues Geld in die Infineon-Kasse – die Hälfte der rund 800 Millionen Euro muss der Chiphersteller an die Konzernmutter zahlen, der Rest wird in eine neue Chipfabrik, voraussichtlich in Dresden, investiert. Dafür geben nicht nur Aktionäre ihr Geld – auch der weltweit führende Hersteller von Mikroprozessoren, die Intel Corp., steigt mit einem Prozent Anteil in das Unternehmen ein. Die Zeichnungsfrist läuft bis zum 10. März des Jahres, deutsche Frühzeichner bekommen bis zum 1. März 2000 einen Preisvorteil von einem Euro pro Aktie. Der erste Handelstag an den Börsen in Frankfurt und New York ist der 13. März. Nachdem die Siemens-Tochter Epcos in kürzester Zeit den Aufstieg in den Dax schaffte, ist auch bei Infineon mit einer baldigen Aufnahme in wichtige Börsenindizes zu rechnen. Horst Peter Wickel
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