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Im Land der weißen Wolke

Neuseeland ist nicht nur Wanderfreunden ein Begriff. Immer mehr entpuppt sich das Land auch als Fahrradreiseziel, weil das Klima für Radenthusiasten ideal ist. Anbieter aus NRW ausgezeichnet

VON OTMAR LIND

Aotearoa, das Land der weißen, langen Wolke, wird Neuseeland in Maori, der Sprache der Ureinwohner, genannt. Es wartet auf mit einer unbändigen Natur, die vornehmlich alle nur erdenklichen Grünschattierungen in sich vereint. Zahlreiche National- und Waldparks laden nicht nur zum Wandern ein. Seit etwa zehn Jahren hat das Angebot an Mountainbikestrecken stetig zugenommen und viele Straßen Neuseelands gelten ohnehin als Panoramastrecken. Egal, ob man die Insel am anderen Ende der Welt auf einer geführten Radrundreise mit Begleitbus und Übernachtungen in landestypischen Motels erfahren möchte, oder sich mit einem Campmobil und Fahrrädern selbst auf Entdeckungstour begibt, die Begegnung mit der einmaligen Natur und traumhafter Kulisse ist garantiert.

Die Nordinsel besticht durch ihre vielfältige, unterschiedliche Landschaft. Im äußersten Norden etwa, dem Northland, liegen die Bay of Islands mit Waitangi und die Kauriwälder und südöstlich von Auckland führt eine Küstenstraße rund um den Firth of Thames und endet in Coromandel, das sich für den ambitionierten Mountainbiker ebenso anbietet, wie für den geruhsamen Hobbyradler. „Neuseeland mit dem Rad zu durchfahren ist klasse, weil man das Land auf eine andere Art und Weise kennen lernt. Man verbringt viel mehr Zeit in der Natur und die Reise eignet sich für jedermann“, erklärt Touristikmanagerin und Neuseelandliebhaberin Inge Lies vom Reiseveranstalter Chamäleon-Reisen.

Zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie Cathedral Cove und der Hotwater Beach warten auf Besucher. Das Zentrum der Hauptinsel, zwischen Rotorua und Tongariro bietet die abwechslungsreichste Landschaft. Wer gut in die Pedale tritt, kann morgens die Schwefelquellen und gischtspritzenden Geysire besuchen, am Mittag ein kühles Bad im Lake Taupo nehmen und am Abend die majestätischen Vulkangipfel des Tongariro Nationalparks bestaunen. Wer den weltlichen Genüssen nicht abgeneigt ist, sollte von hier aus einen Abstecher in die Hawkes Bay nach Napier unternehmen. Hier kann man bei einer Radtour einige der zahlreichen Weingüter besuchen und dort auch die Tropfen verkosten. Der weitere Weg in Richtung Süden führt entlang der Ruahine- und Tararua Range, zweier Bergketten, die zahlreiche leichte und schwierige Fahrstrecken bieten.

Die Südinsel beeindruckt vor allem durch die Bergkette der südlichen Alpen und eignet sich für die etwas trainierteren Fahrer. Kann man im Norden noch die herrliche Küstenlandschaft am Marlborough Sound und der Tasman Bay auf relativ einfachen Etappen erkunden, so ist die Westküste aufgrund der oft heftigen Winde und des hohen Niederschlages nicht mehr ganz so einfach zu befahren. Dafür entschädigt sie aber mit einer traumhaften Kulisse aus Küstenebene zur Rechten und den Südalpen mit bis zu 3.750 Meter hohen Bergen. Wo sonst auf der Weltkann man schon bis fast an die Spitze eines Gletschers radeln und nur 10 km weiter im Meer baden?

Überquert man die Südalpen, warten die trockenen, mit dichtem Tussock Grass bedeckten Hochebenen von Central Otago und weiter südlich der Fiordland Nationalpark auf den Radler. Beide haben ihren ganz eigenen Reiz, bieten viele schöne Radstrecken jeglichen Schwierigkeitsgrades. An der Ostküste liegt mit den Catlins, einem riesigen Waldgebiet, ein gutes Terrain für Mountainbikefahrer und Naturfreunde. Hier kann man nach einem Tag auf dem Rad mit Delphinen schwimmen oder am Strand Pinguine und Seelöwen beobachten. Von hier aus entlang der Ostküste nach Christchurch durchfährt man größtenteils die Küstenebene. Sehenswürdigkeiten gibt es nur vereinzelt, so dass die Fahrt durch die Mackenzie Region im Landesinnern deutlich mehr Attraktionen bietet, aber aufgrund der Winde, die manchmal unerbittlich über die Ebenen pfeifen, auch schwieriger ist.

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