Ideenwettbewerb des BMBF: Aufwertung für soziale Innovationen
Nicht nur bei den Technologien sind Innovationen gefragt. Auch im Sozialbereich sind neue Ideen notwendig. BMBF fördert Projektideen.
Bei der Preisverleihung des BMBF-Wettbewerbs „Gesellschaft der Ideen“ sagte Sattelberger, Deutschland brauche „ein Mehr an disruptiver Innovation und ein Mehr an sozialer Innovation, und dies gleichzeitig“. Zur Begründung wählte der FDP-Politiker Beispiele aus dem 19. Jahrhundert, nämlich die Genossenschaftsmodelle des Sozialreformers Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Bismarcks Sozialgesetzgebung. „Beide Innovatioen waren disruptiv und sozial“.
Den Weg für den neuen Kurs hatte die letzte CDU-Forschungsministerin Anja Karliczek bereits eingeleitet, als sie vor zwei Jahren den Wettbewerb „Gesellschaft der Ideen“ startete, der eine Flut von über 1.000 Vorschlägen für soziale Innovationen ins BMBF spülte. Eine Jury unter Vorsitz von Jürgen Howaldt, Professor für Soziale Innovation und Arbeit an der TU Dortmund, traf jetzt die Auswahl der zehn besten Konzepte dafür, wie das Zusammenleben in der Gesellschaft verbessert werden kann.
Viele Siegerprojekte nutzen smarte Technogien im sozialen Kontext, aber nicht alle. So entwickeln im Projekt „GeneRobot“ (Generationstransfer-Robotik) Kölner Studierende gemeinsam mit älteren Menschen in betreuten Wohnformaten Anwendungen für soziale Roboter, die diese in ihrem Alltag unterstützen.
Dagegen setzt das Berliner Projekt „Credible Messenger“ ganz zentral auf die zwischenmenschliche Kommunikation, indem es junge Intensivstraftäter mit pädagogisch geschulten ehemaligen Strafgefangenen zusammenbringt. Deren warnendes Beispiel soll die Jungen vor einem weiteren Abgleiten in die Kriminalität bewahren.
Selbsthilfe-App für Angstpatienten
Auch medizinische Anwendungen finden sich in der Siegergruppe, so eine Krebsberatungs-App aus Freiburg zur flexiblen Unterstützung von Patient*innen und Angehörigen oder eine digitale psychologische Selbsthilfe für Menschen mit Angst.
Gänzlich neue therapeutische Wege beschreitet das Projekt „ReliefVR“, eine Virtual-Reality-Anwendung zur Behandlung chronischer Schmerzen ohne Medikamente. Die zehn Teams können ihre Ideen in den kommenden zwei Jahren jeweils mit einer Fördersumme von bis zu 200.000 Euro realisieren.
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