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IOC-Athletensprecher Adam PengillyAus dem Olymp nach Hause geschickt

Der Brite muss Pyeongchang verlassen, weil er gegenüber einem Security-Mann handgreiflich geworden sein soll. Das IOC ist froh, ihn loszuwerden.

Früher raste Adam Pengilly mit dem Skeleton, jetzt muss er den Flieger nehmen (Archivbild von 2010) Foto: imago/Gepa Pictures

Pyeongchang taz | Jeden Morgen um 11 Uhr tritt ein IOC-Sprecher im Hauptmedienzentrum der Olympischen Winterspiele vor die internationale Presse. Meist hat er nicht so viel Spannendes zu verkünden, aber am Freitag war das anders. Er musste darüber sprechen, dass einer aus dem Olymp hoppladihopp nach Hause geschickt wurde: IOC-Athletensprecher Adam Pengilly, ein Engländer, der sich früher auf einem Skeleton-Schlitten die Eisrinne hinabstürzte und der, so wird berichtet, gerne mal mit dem Kopf durch die Wand will.

Was war geschehen, dass das Internationale Olympische Komitee, beziehungsweise dessen Ethikkommission, so verdammt schnell handelte? Der Brite wollte einen Bus vorm IOC-Hotel in Pyeongchang besteigen. Um das Einsteigen in die Busse zu regeln, gibt es üblicherweise einen abgesperrten Bereich. Jeder muss sich hinten anstellen, auch ein IOC-Mitglied. Der Brite wollte aber abkürzen, was ein Security-Mann zu verhindern wusste. Es kam zu einem Wortgefecht. Ob der Brite auch handgreiflich wurde, ist unklar. Jedenfalls stürzte der Security-Mitarbeiter und verletzte sich leicht.

Bei diesen Spielen in Konflikt zu geraten mit einem Volunteer oder Sicherheitsmann, das ist ein echtes Kunststück, denn man wird überall sehr freundlich abgefertigt. Das IOC handelte wohl aus zwei Gründen so schnell. Erstens: Es ist um sein Image besorgt, soll doch, Gerüchten zufolge, aktuell der Vorwurf der sexuellen Belästigung gegen ein IOC-Mitglied im Raum stehen.

Zweitens: Pengilly ist innerhalb des IOC ein Außenseiter, dessen Amtszeit in wenigen Wochen eh abläuft. Der 40-Jährige hat sich, als es darum ging, die dopingbelasteten russischen Sportler von den Spielen in Rio auszuschließen, gegen die Mehrheitsmeinung des IOC gestellt. „Beim Kampf gegen Doping geht es um Sicherheit, aber wenn das gesamte System faul und korrupt ist, dann gibt es einfach keine Sicherheit“, sagte er der Times. Als IOC-Chef Thomas Bach verfügte, russische Athleten nach einer Einzelfallprüfung in Rio starten zu lassen, nannte Pengilly diese Entscheidung „peinlich“.

Adam Pengilly hat sich in einem Brief für den Vorfall entschuldigt. Er bestreitet, den Mann berührt oder geschubst zu haben. Thomas Bach hat sich des heiklen Falles angenommen. Er möchte das Opfer treffen.

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