piwik no script img

Holocaust-Mathe mit Günter GrassLasst uns alle Opfer sein

Günter Grass hat im Interview mit der israelischen Tageszeitung Haaretz 6 Millionen tote deutsche Kriegsgefangene aus dem Hut gezaubert. 6 Millionen?

Sorgt mal wieder für Diskussionsstoff: Günter Grass. Bild: reuters

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

10 Kommentare

 / 
  • M
    Menschenskind

    Inzwischen ein hochbetagter Alter, sind diese wirklich blöden Äußerungen Grass' vllt Anzeichen einer fortschreitenden Demenz.

     

    Wer schützt Günter Grass vor Günter Grass?

  • AB
    Anna Bell

    Gute Frage: Was will Grass beweisen? Vielleicht will er - was er nicht gut sagen kann - nur erzählen, dass da eigenes Leid war? Ein SS-Mann konnte wohl nicht nach dem 2. Weltkrieg hingehen und sagen: "Dass ich Leute erschießen musste, um mich zu retten, das hat mir immer leid getan ..." Ebensowenig könnten das übrigens heute deutsche Soldaten nach der Zeit in Afghanistan sagen. Niemand wird zum Morden gezwungen, und nie geht einer in den Krieg, um Frieden zu schaffen. Fakt ist, dass es Leute gab, die nicht so freiwillig wie Grass selbst in den Krieg gezogen sind. Auch nicht mit jugendlichen siebzehn Jahren.

  • DG
    Dirk Gober

    Na ja, SS-Mann Grass eben.

    Was will man von einem Verbalpsychopathen und

    -gewalttäter auch anderes erwarten, als daß mit der schleichenden Altersverblödung nun die lange weggelogene eigentliche ideologische Ausrichtung wieder zum Vorschein kommt.

    So sind sie halt, die Helden der Gutmenschen und Moralterroristen.

  • KK
    Karl K

    Auhauerha! Er nu wieder! unser aller Günni GraZZ! immer näher ran an Hugo BoZZ!

    tja im Alter ist die kaschubische Schlitzohrigkeit - z.B erst den Popelpreis und dann das SS-outing - in der Erregung schwerer zu kaschieren! Und nicht jeder ist ein so zärtlicherSiegfried Lenz in der Deutschstunde!

     

    Ging über den Flohmarkt, kaufte " Die Rote " Fassung 1972 und dachte, wie recht hatte Alfred Andersch " ach Grass? - dieser politische Plattkopf!

     

    Ps. Ey Alter, dass du in deiner bräsig-ungelenken Art mit diesem Ikea-Klappstuhl " Björn van de Post" meine lübsche Heimatstadt verschandelst,

    - immer sich um Ton und der Lautstärke vergreifend -,

    dafür gibt's ein andermal Klassenkloppe.

    So wahr ich außer " Karz und Maus" - da kannte ich " Sansibar" und " die Kirschen der Freiheit" noch nicht -nichts außer " Telgte " gelesen habe."

    "Schâdliche Schlafmittel" wie auch die FAZ nur auf Rezept.

  • C
    christine

    Ich habe Grass noch nie gemocht, jetzt wird er auch noch senil punkt

  • T
    Thomas

    Obwohl die Blechtrommel eine gute Geschichte ist, auch ein wenig verharmlosend, aber eine gute Geschichte.

     

    Ich konnte und kann Ihn nicht leiden, insbesondere sein Bettelbrief an Finanz- oder Wirtschaftsminister Schiller SPD um persönliche Steuervergünstigung und sein Verheimlichen der SS-Mitgliedschaft bei gleichzeitiger Anklage anderer Personen (zum Teil falscher Anklage).

     

    Es ist wirklich der Hammer als ich das in der SZ laß und ich dachte erst an einen Fehler.

     

    Ist ein NEOFaschismus in Form des Islamismus im Anmarsch meint er wohl das Antisemitismus wieder Zeitgeist werden kann und da möchte er doch voranschreiten.

     

    Ich weiß jeden Tag mehr, dass man aus dieser BRD weg muß, zu viele Irre.

  • DE
    Dani Ela

    Wie schön dass dabei immer wieder "vergessen" wird, dass die deutschen Truppen einen rasseideologischen Raub- und Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion geführt haben. Und dieser beinhaltete nicht nur Shoah und Hungerpolitik sondern insbesondere auch das systematische Verweigern von Nahrung, medizinischer Versorgung und Unterkunft für die gefangengenommenen Rotarmist_innen. Mal von Kommissarbefehl und willkürlichen Erschießungen ganz abgesehen, hat die Wehrmacht so mind. 3 Millionen Angehörige der Roten Armee schlicht verrecken lassen. Genauer weiß man das leider nicht, weil darüber nicht so genau Buch geführt wurde. Achja und übrigens wurde dafür auch nie einer der verantwortlichen Wehrmachtsoffiziere vor Gericht gestellt. Im Gegenteil, die durften schön in den 50ern in BRD und DDR die neuen Verteidigungsarmeen aufbaun und ihre Namen für Kasernen geben.

    Mein Dank an Tom Segev, weil deutsche Täter_innen sind keine Opfer!!

  • F
    Frank

    "...die Mehrheit von ihnen tat es nicht, weil die Nazis die Juden verfolgten, sondern weil sie die deutsche Niederlage befürchteten."

     

    Kann man nicht oft genug hervorheben.

  • DK
    deckname killerwal

    Naja, wenn man die ermordeten deutschen juden im wehrfähigem alter mit zählt...

     

    Böse böse böse!

  • JB
    Jacqueline Bollmann

    Diese Relativierungsversuche sind beunruhigend... vielleicht weil Grass nirgends genau formuliert, was er genau erreichen will?...

     

    Ganz richtig: nur wenige Deutsche leisteten Widerstand gegen das Nazi-Regime. Man darf aber nicht übersehen, dass militärisceh Kreise nicht als erste Widerstand leisteten und auch nicht die Mehrzahl der Widerständler ausmachte. Es gab bereits vor 1939 starken Widerstand aus unter anderem der Arbeiterbewegung und christlichen Kreisen. Deshalb ist es meines Erachtens auch nicht richtig, wenn man sagt, dass "die meisten" Widerständler nur deshalb gegen Hitler waren, weil sie fürchteten, den Krieg zu verlieren.

    Die Gedenkstätte Deutscher Widerstand ist in diesem Zusammenhang eine ausgezeichnete Info-Quelle: www.gdw-berlin.de