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Holocaust-Mahnmal in BerlinAls Urinal missbraucht

In der Silvesternacht haben Jugendliche am Berliner Holocaust-Mahnmal uriniert. Nun gibt es Überlegungen, das Gelände zu umzäunen.

Das Holocaust-Mahnmal in Berlin. Bild: ap

BERLIN dpa | Ein Internet-Video mit Jugendlichen, die am Berliner Holocaust-Mahnmal urinieren, sorgt für Aufregung. Auf dem Filmschnipsel, den die israelische Nachrichtenplattform Arutz Sheva veröffentlichte, sind mehrere Menschen zu sehen, die auf dem Stelenfeld am Brandenburger Tor ihre Notdurft verrichten und Feuerwerkskörper zünden.

Wie die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas am Mittwoch mitteilte, sei das unangemessene Verhalten der Betrunkenen in der Silvesternacht von einem Journalisten gefilmt worden.

Stiftungs-Direktor Uwe Neumärker äußerte sich über die Vorkommnisse erschrocken. Zusammen mit dem Sicherheitsdienst und der Berliner Polizei wolle man klären, wie das Mahnmal besser geschützt werden könne. Dazu gehörten auch Überlegungen, das Gelände zu umzäunen.

Wegen der Nähe zum Brandenburger Tor und der dortigen Silvesterfeier mit bis zu einer Million Besuchern sei es bereits in den vergangenen Jahren zu kleinen Zwischenfällen gekommen. Deswegen werde am Mahnmal auch jedes Jahr zu Silvester die Aufsicht verstärkt. Nach Angaben der Stiftung seien unangenehme Vorfälle auf dem nach allen Seiten offenen Gelände selten. Verzeichnet worden seien bisher eine rechtsradikale Schmiererei sowie zwei weitere Anzeigen wegen Hausfriedensbruchs.

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Die Bundestagsabgeordnete Petra Pau (Linke) erklärte, dass es sich bei dem neuesten Vorkommnissen allem Anschein nach nicht um eine Dummheit im Silvesterrausch, sondern um aggressiven Antisemitismus gehandelt habe. „Schwer verständlich ist, warum diese Schändung zum Jahreswechsel hierzulande erst jetzt via Israel öffentlich wurde“, erklärte Pau. „Ein besserer Schutz des Mahnmals sei sicher geboten, ohne aus ihm eine geschlossene Veranstaltung zu machen.“

Jedes Jahr besuchen Millionen Menschen das 2005 eröffnete Holocaust-Mahnmal. In den Ort der Information unter dem Mahnmal, wo die Verfolgung der Juden dokumentiert wird, kamen im vergangenen Jahr 468.000 Menschen. Zu dem vom US-Architekten Peter Eisenman entworfenen Denkmal gehören 2700 Stelen auf einer Fläche von 19.000 Quadratmetern.

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36 Kommentare

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  • 1
    11

    betrunkene jugendliche pinkeln an alles. je verbotener, desto besser.

  • 7G
    774 (Profil gelöscht)

    Ich war schon auf einigen ehemaligen jüdischen Friedhöfen in Deutschland. Niemand macht sich die Mühe, diese Friedhöfe zu restaurieren. Und das nicht nur, weil man befürchtet, Rechtsradikale würden sie wieder verwüsten. Ein echtes schlechtes Gewissen hat wegen der Juden doch niemand. Andere ausgrenzen und verfolgen ist doch eine echte deutsche Spezialität. Damals, wie heute.

    • D
      Desillusionist
      @774 (Profil gelöscht):

      Auf jüdischen Friedhöfen ist es aus Glaubensgründen nicht erlaubt, Gräber im Sinne deutscher Friedhofsordnungen zu pflegen. Kein umgefallener Graubstein darf aufgerichtet werden. Der Mensch ist aus Staub gemacht und muss wieder dazu werden. Sie werden keinen "restaurierten" jüdischen Friedhof irgendwo in Deutschland finden. Genau das läßt diese Friedhöfe auf mich als wirkliche Orte des Friedens und der Ruhe wirken. Im Gegensatz zu christlichen Friedhöfen, wo sich die ermüdende Hektik und Emsigkeit der Lebenden sogar im Reich der Toten als deutsche Ordnungswut

      austoben kann.

      • 7G
        774 (Profil gelöscht)
        @Desillusionist:

        "Auf jüdischen Friedhöfen darf aus Glaubensgründen kein umgefallener Grabstein aufgerichtet werden." - Die sind ja auch nicht umgefallen, sondern wurden mutwillig umgeworfen und teilweise zerstört.

         

        Außerdem bin konnte ich nur in Erfahrung bringen, daß es auf jüdischen Friedhöfen keinen Blumenschmuck gibt, um die Gleichheit der Toten zu gewährleisten. Daß es nicht erlaubt sein soll einen jüdischen Friedhof zu restaurieren, halte ich für grotesk.

  • EM
    Elisabeth Meyer

    Der Kommentar sollte eigentlich unter Theorbiter von gestern 19:32 Uhr erscheinen. Danke.

     

    Ich nutze einen Touch-Screen. Möchte ich den Sicherheitscode in das Feld eingeben und navigiere dafür etwas nach unten, mein Bildschirm ist nicht so groß, dann rutscht das Kommentarfeld regelmäßig - weg. Dann muss ich die ganze Seite neu aufrufen, eine Sicherheitskopie mache ich seit dem ersten Wegflutschen immer und kopierte dann den Kommentar falsch oben ein.

  • EM
    Elisabeth Meyer

    Ich fasse Ihre Bildungslücke nicht!

     

    Nie in der Geschichtsstunde gelernt, dass die Staatsform Demokratie nicht selbstverständlich ist? Demokratie musste sich immer behaupten. Wenn Sie die taz lesen, bekommen sie täglich mit, wie schwer es Demokratien vielerorts haben, siehe Arabischer Frühling. Lebendig gehaltene Mahnmale sind das Mindeste, was eine wehrhafte Demokratie braucht!

     

    Fahren Sie mal zum Völkerschlacht-Mahnmal in Leipzig und informieren Sie sich über dessen Wirkungsgeschichte für ein friedliches Miteinander in Europa!

     

    Es waren nicht die "hirnverbrannten Neonazi-Vollidioten", die den Nationalsozialismus wirkungsmächtig werden ließen. Es war die Mitte der Gesellschaft, die mitmachte.

  • A
    Arne

    Das Denkmal kann man nicht "mißbrauchen". Es ist in seiner Konzeption so angelegt, dass auch der Umgang der heutigen Deuzschen mit ihrer Geschichte darin dokumentiert wird. Und Pissflecken auf diesem Denkmal, dass die gleichen Firmen herstellten, die auch Zyklon B lieferten, können da nicht stören.

    Hätte man tatsächlich das Gedenken an den von deutschen begangenen Massenmord herausstellen wollen, wären einzelne Hinweise dezentral besser geeignet gewesen. Auf meiner Quelle Waschmaschine steht nix von den Berreicherungen der Familie Schickedantz während der Nazizeit, ebensowenig auf einem Mövenpick-Eis die der Familie Finck und Familie Quandt hat auch auf ihren BMWs keinen Hinweis auf ihre verwandtschaftlichen Beziehungen zur Familie Goebbels. Solche "Stolpersteine" wären ehrliche Gedenkmöglichkeiten. Auch, damit nicht wieder irgendwer sagen kann, er hätte mit all dem nichts zu tun, obwohl er die Produkte der Erben der Massenmörder benutzt.

    • D
      Desillusionist
      @Arne:

      "Und Pissflecken auf diesem Denkmal, dass die gleichen Firmen herstellten, die auch Zyklon B lieferten, können da nicht stören." - Bitte belegen Sie ihre Aussage, daß Firmen, die das Denkmal in Berlin erbaut haben, früher Zyklon B geliefert haben. Wie heissen diese Firmen?

       

      Antifaschistische Einstellung ist keine Entschuldigung dafür, offensichtlichen Unsinn zu schreiben.

      • P
        planb
        @Desillusionist:

        Zitat Wikipedia: Im Oktober 2003 kam es zu einer Unterbrechung der Arbeiten, als bekannt wurde, dass von der ausführenden Firma für den Bau der Fundamente und der Stelen ein Anti-Graffiti-Schutz der Degussa AG beauftragt werden sollte. Die Degussa-Tochter Degesch hatte während der Zeit des Nationalsozialismus das Giftgas Zyklon B hergestellt, das in den Konzentrationslagern zur Ermordung von Juden eingesetzt wurde.

        • A
          Arne
          @planb:

          Danke, @Planb, dass sie mir die Antwort vorweggenommen haben.

          Ich dachte immer, das wäre in allen Medien gewesen. In der TAZ stand es auf jeden Fall:

          http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2003/10/27/a0106

           

          Tja, @Desillusionist: Ab und an mal TAZ lesen, bevor man hier zum Kommentieren hinkommt und Wahrheiten "offensichtlichen Unsinn" nennt.

          • P
            planb
            @Arne:

            @Arne, gern geschehen.

             

            Ist schon traurig wer alles Taz-Online liest... und kommentiert...

  • H
    horst

    nebenan war ein saufevent mit einer million besucherInnen. punkt! da helfen auch zäune nichts. die eventisierung des öffentlichen raums wäre zu überdenken statt diesen mit zäunen zuzubauen.

  • Manche pinkeln mit Niveau

    und sie gehn dafür aufs Klo,

    Andre pinkeln irgendwo.

     

    Wer pinkelt setzt auch ein Signal

    Mal heißt es nur : „Ich musste mal!"

    Mal aber auch : „Dass dies Denkmal

    hier steht, das stört mich alle Mal!"

     

    Doch nichts ist so katastrophal,

    dass hier ein Zaun zu ziehen ist,

    denn Zäune die sind großer Mist,

    was ihr Berliner doch noch wisst.

  • Als Berlin-Tourist würde ich es schade finden, wenn man mich aus dem Denkmal aussperrt.

    Es lebt doch gerade davon, dass man zwischen den Stelen ein besonderes Gefühl erfährt.

     

    ... oder will man nur Eintrittsgelder kassieren???.....

    • G
      gast
      @robby:

      Berlin wird es wohl am Ende um Eintrittsgelder gehen, der Flughafen kostet ja weit mehr Geld als geplant

  • Na toll, wollen wir jetzt alles einzäunen wenn jemand betrunkenes dranpinkelt? Also so grundsätzlich fast alles? Keine Sau käme drauf deshalb andere Denkmäler abzusperren aber... ach so, ja klar. Hab verstanden...

    • C
      cosmopol
      @Moritz Arndt:

      Ja, an ein Mahnmal für einen millionenfachen Massenmord zu pissen hat noch mal einen ganz eigenen Charakter. Ungefähr den auf einem Friedhof die Grabsteine anzupinkeln. Gut, das du das verstanden hast.

      • U
        Ungläubiger
        @cosmopol:

        @cosmopol

        Naja, aber Stacheldraht wird trotzdem um kaum einen Friedhof gezogen, oder? Die Zäunchen, die die meisten Friedhöfe umgeben taugen jedoch nicht, um betrunkene und urinierende Menschen fernzuhalten.

        Ich finde es schade, dass jetzt über solche Maßnahmen überhaupt debattiert werden muss. Die meisten Bewohner und Besucher Berlins urinieren nicht an Mahn- und Denkmale. Leider braucht es nur ein paar Vollidioten oder Dumpfnazis, um unseren Entscheidungsträgern Top-Argumente für "mehr Sicherheit" an die Hand zu geben. Und ja, es stimmt, man pisst nicht einfach an und auf das Gedenken an Tausend- und Millionenfachen Mord! Das sollte beim Shoa-Mahnmal ebensowenig getan werden, wie auch beim Denkmal im Treptower Park. Beides sind, ganz abgesehen von ihrer Symbolwirkung, eindrucksvolle Orte des Gedenkens und der Ermahnung.

        Dumm ist nur, dass auch Zäune die wirklich rechts motivierten Idioten kaum von ihrem Tun abhalten werden, genauso wie ein Zaun niemanden abhält nachts einen Friedhöfen zu betreten. Das Ende vom Lied wird mal wieder sein, dass die Freiheit des Großteils der Menschen eingeschränkt wird, um einer Handvoll Spinnern das Handwerk zu legen.

        Wenn oben auf dem Zaun kein NATO-Stacheldraht angebracht wird, wird sich wohl kaum ein Nazi vom Sprühen, Pissen oder Anderem abhalten lassen. Es erhöht nur den Schwierigkeitsgrad der Aktion und damit zugleich auch die Reputation die dann für eine solche Aktion in entsprechenden Kreisen geerntet werden kann. Scheiße, ich weiß, aber ich muss zugeben, dass mir kaum eine praktikable Alternative einfällt. Wachmannschaften sind auf Dauer zu teuer und ich könnte mir vorstellen, dass ein Vorgehen nach dem Motto "ertragen wir es einfach, es stirbt ja keiner dran" für viele Menschen nicht in Frage kommt.

        Die Entscheidung zwischen Freiheit für alle und vermeintlicher Absicherung gegenüber einer kleinen Gruppe scheint ja eine zentrale Frage unserer Gesellschaft geworden zu sein.

        • C
          cosmopol
          @Ungläubiger:

          Mir ging es da eher um Moritz' Schlusssatz, bzw seine empörte, grunddeutsche Entrüstung die den Juden Auschwitz einfach nicht verzeihen will. Einzäunen finde ich auch nicht so gut, da bin ich wie Arne weiter oben der Meinung, dass der Umgang mit so einem Mahnmal für's Ausland sehr gut den Fortschritt der deutschen Geschichtsbewältigung dokumentieren kann.

          • U
            Ungläubiger
            @cosmopol:

            Ja, da haben Sie durchaus recht. Sobald es um die Shoa geht kommt immer diese seltsame "aber-man-darf-ja-nichts-sagen-Attitüde" hervorgekrochen. Doch, man darf etwas sagen! Man darf sogar alles sagen, was man denkt, wir sind ja hier nicht bei den Nazis ;)

            Zu diesem Thema habe ich letztens in unserer Fußgängerzone einen sehr schönen braunen Aufkleber an einem Laternenpfahl kleben sehen mit dem Zitat: "Klar kannste Nazi sein, aber dann biste halt Kacke."

            :D

  • "Nun gibt es Überlegungen, das Gelände zu umzäunen."

     

    Mir wäre es viel lieber es gäbe Überlegungen das Gelände zu planieren. Dieses Scheiß-Mahnmal braucht keine Sau. Mindestens drei Generationen haben bereits seit dem Ende des Krieges nichts mehr mit dem Holocaust zu tun. Warum muß Generation um Generation von Nachkriegsdeutschen immernoch eine Schuld zugewiesen werden? Ich habe keine Juden umgebracht, meine Geschwister haben keine Juden umgebracht und deren Kinder auch nicht. Daß der Holocaust eines der fürchterlichsten Verbrechen aller Zeiten war, daß weiß ich auch ohne Betonklötze. Aber ich kann nix für die Vergangenheit, also kann das bitte endlich mal aufhören, daß einem die Bürde des Holocaust ewig vorgehalten wird. Es gibt hunderttausend andere Gendenkstätten und dieser Betonquatsch ist nachwievor unnötig. Und diese hirnverbrannten Neonazi-Vollidioten werden sich auch von einem Mahnmal mit 100.000 Betonstelen nicht von ihrer Idiologie abbringen lassen. Eine öffentliche Liegenschaft von 19.000 qm in bester Lage könnte sich das chronisch finaziell klamme Berlin sensationell vergolden lassen.

    • C
      cosmopol
      @TheOrbitter:

      Deinen Scheiß-Kommentar braucht keine Sau.

      • U
        Ungläubiger
        @cosmopol:

        @cosmopol @theorbitter

        echt ey, was ein Unfug! Mahn- und Denkmale sind ein nicht unwichtiges Instrument zum, Achtung: Gedenken und Ermahnen ;)

        Warum Theor so bitter ist weiß ich nicht, aber er scheint sehr genervt zu sein von unserer Vergangenheit. Dass dies auch die Chance bedeutet, sich immer wieder bewusst zu machen, wieviel Unheil in der Welt geschieht, hat ihm vielleicht noch keiner gesagt.

        Wir haben diese unrühmliche Vergangenheit von unseren Vorfahren geerbt und müssen jetzt damit leben. Aber andererseits hilft ein intensives Auseinandersetzen mit der Shoa und allgemein dem Wirken der Nazis auch, Faschismus, Chauvinismus und Rassismus in der Gegenwart zu erkennen. Und egal was so manche resignierte Menschen sagen mögen: der Kampf gegen Faschos und anderes Gesindel ist nicht vorbei! Jeden Tag werden Menschen verfolgt, ausgegrenzt und ermordet. Der Kampf und auch das Mahnen dagegen dürfen nie enden, denn sonst öffnen wir einer Wiederholung Tür und Tor.

        In Afrika wurden vor einigen Jahren drei Millionen Menschen eingepfercht, erschossen und verdursten gelassen – Männer, Frauen und Kinder. Und zwar mit der gleichen Intention wie auch die Nazis das mit den Juden gemacht haben: vertreiben und/oder ausrotten. Das zeigt, dass auch wir in Deutschland solche Mahnmale brauchen, denn nur so können wir immer wieder erinnert werden, nicht nachzulassen. Format und aussehen des Mahnmals liegt dabei doch ganz im Ermessen der Künstler und Auftraggeber. Wem es nicht gefällt, der sei daran erinnert, das Mahnmale nicht schön, sondern einprägsam sein müssen, schließlich ist es kein Souvenir-Nippes für Touristen ;)

    • @TheOrbitter:

      Wenn Sie wirklich eine so große Distanz zu unserer nationalen Vergangenheit haben, wieso bringt Sie das "Scheißmahnmal" dann so in Rage? Werden Sie behördlich genötigt, sich dieses 1 mal täglich im nationalen Büßergewand anzusehen? Hemmt Sie dieser "Betonquatsch" und die "Bürde", welche für Sie davon ausgeht, im unbefangenen Ausleben ihres Nationalgefühls?

      Wenn ja, was ist so schlimm daran, eine zurückhaltendere, bedächtigere Form zu kultivieren, wenn nein, wo ist ihr Problem? Etwa, dass die Fläche nicht national-ökonomisch genutzt wird und einem "Sonderzweck" unterworfen ist, der mit Ihren Identitätsbedürfnissen kollidiert?

      Auch Sie unterliegen dem kulturellen Gedächtnis, sind ein materialisierter Teil davon, auch als Angehöriger der Persilscheinabteilung 3.0. Damit will ich jedoch nicht sagen, dass Ihr Beitrag von irgendeinem kulturellen Wert ist, und ich finde es bedauerlich, dass sich an Ihrer "Idiologie" und Ihrem persönlichen Geschmack wohl nichts verändert wird, da ja auch Sie Ihre stelernen Worte mit Bedacht wählen.

      undskyldig.

      • G
        gast
        @Undskyldig:

        Was den Mann bewegt ist, das man nach so vielen Jahren immer und immer wieder verbreitet, das zwar ein Hitler und seine Helfer eigentlich die die Mörder waren, sondern das man seitdem das ganze deutsche Volk als Nazis darstellt die damit nie zu tun hatten und darum auch nicht als Nazis bezeichnet werden wollen.

         

        Er hat Meinungsfreiheit und diese Freiheit hat er sich genommen und zum Ausdruck gebracht.

         

        Der Mann schreibt sich was von der Seele, hat gar nichts mit Ideologie zu tun, das sollte man schon unterscheiden können.

         

        Was Sie da von sich geben finde ich nicht wirklich ehrlich, besonders Ihre vermeintlich "kultivierte" Ausdrucksweise finde ich albern.

        • @gast:

          Werter Gast,

          was ist an meinem Kommentar bitte unehrlich? Das sollten Sie schon mit Inhalt füllen, wenn es nicht als leere Unterstellung stehen bleiben soll. Ob Ihnen meine Ausdrucksweise gefällt oder nicht ist irrelevant, beziehen Sie sich in einer Diskussion doch lieber auf Inhalte und Argumente. Mich hat die unglaubliche Ignoranz des Schreibers bewegt einen Kommentar zu verfassen, und seine unangemessene fäkale Wortwahl. Was halten Sie von dieser? Ehrlich? Angemessen?

          Ist er ein Held für Sie nur weil er seinem Bauchgefühl freien Zugang zu seinem Hirn gewährt?

          PS: wenn Sie hier für Meinungsfreiheit plädieren, dann sollten Sie mit der Freiheit des stilistischen Ausdrucks doch wohl nicht das geringste Problem haben.

          Mit kultivierten Grüßen

          Undskyldig.

      • @Undskyldig:

        Vielleicht ist theorbitter sauer - vielleicht ist er Investor und sähe gerne die öffentliche Liegenschaft in seinem Privatbesitz, um dort ein schickes Bürogebäude oder einen Shoppingtempel zu errichten .... 19000 qm in bester Lage!?

        • @Rossignol:

          Möglich ist das, um ganz sicher zu gehen sollte der Gast von 16:41 befragt werden, dieser scheint die jeweiligen Motive zu kennen ;)

          Gruss Undskyldig

    • A
      Akrat
      @TheOrbitter:

      Ein Mahnmal hat der Sinn zu mahnen, so wie es der Name sagt.

      Eine Schuldzuweisung ist es nicht, denn natürlich trägst du keine Schuld an dem Holocaust, aber das Mahnmal hat schon seine Berechtigung und es ist gut, dass es mitten in Berlin ist.

      Es sollte in Erinnerung gehalten werden, was geschehen ist und nicht für irgendwelche Kapitalinteressen aufgeopfert werden (find ich zum kotzen!)

  • BN
    Bitte neue Mauern bauen statt Zäunen

    Baut doch eine Mauer drumherum passend zum Ort. Baut doch gleich um alle öffentlichen Plätze Mauern und auch um alle öffentlichen Grünflächen - dann können Großveranstaltungen "sicher" auf der Strasse stattfinden. Oder doch lieber die Großveranstaltungen an Orte verlegen wo nichts zerstört werden kann: Messegelände? Avus? ...?

  • L
    Lars

    Ein Zaun ist bestimmt keine Lösung für/gegen Faschismus. Genauso wie das mit ner Mauer nicht funktioniert.

  • S
    SÄGGI

    Antisemitismus nicht ausgeschlossen, aber hier dürfte doch wohl nur eher die Not und Bequemlichkeit dafür verantwortlich sein. Außerdem wissen einige vielleicht gar nicht das dies ein Denkmal ist. Es soll nämlich Leute geben, die für Silvester nach Berlin kommen, ohne vorher einen Reiseführer gelesen zu haben und sich zuvor informiert zu haben.

     

    Übrigens sind es nicht 2700 Stelen, sondern 2711. Man hätte auch ein "circa" oder "mehr als" davor setzen können, aber zu schreiben "2700 Stelen" ist leider falsch.

     

    Auch zu schreiben es seien Jugendliche gewesen ist mehr als fraglich denn auf dem Video kann man dies nicht erkennen und es wurden ja keine Personalien aufgenommen, woher weiß die taz also, dass es Jugendliche und nicht 35 Jährige waren?

     

    Woher weiß die Stiftung dass es sich um Betrunkene handelt? Nur weil Silvester viel Alkohol getrunken wird? Vielleicht hatten sie ja nur ein, zwei Bier dann kann man die schwerlich als Betrunkene bezeichnen. Vielleicht waren es auch gläubige Palästinenser die gar keinen Alkohl trinken und dies gemacht haben weil sie keinen Juden mögen.

     

    Viele offene Fragen aber richtig scheint es schon einen solchen Bereich abzusperren, denn wenn man da keine Böller, Alkohl, Sex und sonstiges haben will ist Silvester wohl die falsche Zeit um dieses Gebiet zugänglich zu haben. Denn ganz ehrlich ich denke nicht, dass es an Silvester mehr als zwei Personen gibt, die andächtig und beschaulich im Gedenken an die ermordeten Juden, spät in der Nacht, diesen Platz aufsuchen wollen.

  • Nicht schön - aber (besoffene) Männer pinkeln leider überall hin und haben vor nichts Respekt!

    • G
      gast
      @Rossignol:

      Wieso denkt man es wären betrunkene Jugendliche gewesen, könnten es nicht Hunde gewesen sein, die sicher nicht wissen, was sie da anstellen, wenn sie da hinmachen ??

    • U
      Ungläubiger
      @Rossignol:

      @ Rossignol

      Das stimmt, aber das tun auch vollkommen nüchterne Männer am hellichten Tag ;)

      Liegt unser Problem also eher in der Erziehung des männlichen Nachwuchses, als in einer latenten Ausprägung von Antisemitismus? Man könnte es bei den vorliegenden Indizien vermuten ...

      Ich wohne direkt zwischen zwei Kirchen, in einer Westdeutschen Kleinstadt. Bei uns leben Menschen aus unterschiedlichsten wirtschaftlichen Verhältnissen und junge wie alte Männer pissen ohne mit der Wimper zu zucken an die Kirchen. Dabei ist es gleich, woher die Vorfahren dieser Männer kommen. Dunkel- oder hellhäutig, mit Bart oder ohne Christen oder nicht, alle Männer tun das. Auffällig ist, dass Männer mit traditionell-muslimischer Optik (Bärte, Kaftane etc.) sich am Wildpissen nicht beteiligen – weder an Kirchen, noch an irgendein anderes Gebäude hier in der Innenstadt. Ältere Männer, die aussehen wie latent rechte, semi-christliche Stammwähler der CDU/CSU und verkappte NPD Sympathisanten haben da weniger Hemmungen. Die betrinken sich allerdings auch öfter ...

      Vielleicht sollte man dann endlich das Volksgift Nummer 1, wen Alkohol verbieten? Was das für einen Aufschrei geben würde :D

      • G
        gast
        @Ungläubiger:

        "Ältere Männer, die aussehen wie latent rechte, semi-christliche Stammwähler der CDU/CSU und verkappte NPD Sympathisanten haben da weniger Hemmungen"

         

        Erlauben Sie mir die Frage zu obigen Worten, erkennen Sie die an ihrem Geschlechtsteil oder an deren Wasserstrahl ???