■ Höhere Preise: Telekom will Antennen abknicken
Bonn (epd) – Die Telekom will von den privaten Radio- und Fernsehsendern bis zu 200 Prozent mehr Geld für die Übertragung über die konventionelle Antenne. Beim Fernsehen könnten die geplanten Preiserhöhungen auch dazu dienen, der guten alten Dachantenne endgültig den Garaus zu machen. Die bisherigen Einnahmen für seien weder bei UKW-Radiosendern noch bei Fernsehsendern kostendeckend, heißt es in einem internen Plan der Telekom. „Besonders kritisch“ sei die Situation bei kleineren Radiosendern mit nur geringer Leistung. Hier halte die Telekom „Entgeltanpassungen“ von rund 200 Prozent für „betriebswirtschaftlich erforderlich“. Ein Konzernsprecher bestätigte lediglich, daß ein Antrag für neue Preise vorbereitet werde. Darüber müsse die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post entscheiden.
Beim Fernsehen reichen der Telekom die Erlöse ebensowenig: „Die Umsätze decken nur etwa die laufenden Kosten (nicht die Kapitalkosten).“ Die Preiserhöhung für Fernsehsender kommt zu einem Zeitpunkt, da die Bedeutung dieses Verbreitungsweges abnimmt. Nach neuesten Schätzungen empfangen weniger als 15 Prozent der deutschen Haushalte ihre TV-Programme noch über die Hausantenne. Privatsender wie Sat.1 und RTL 2 haben wegen der Kosten schon freiwillig auf die Antennenübertragung verzichtet. Im Jahr 2010 soll nach einem Plan aus dem Wirtschaftsministerium die Antennenübertragung ganz abgeschaltet werden, um dem digitalen terrestrischen Fernsehen Platz zu machen.
Während die Preise für TV-Sender aber nur um fünf Prozent erhöht werden sollen, will die Telekom für UKW-Hörfunksender rund 15 Prozent mehr – abhängig von der Stärke des Senders und vom Sendegebiet. Radio Köln z.B. kommt mit einem Sender aus und zahlt dafür 4.680 Mark monatlich. Ein weiteres NRW-Lokalradio im Märkischen Kreis, das wegen der gebirgigen Topographie acht Sender braucht, muß dagegen monatlich 28.000 Mark aufwenden.
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