Hochrechnungen zur Parlamentswahl: Hängepartie in Albanien
Ministerpräsident Rama kann womöglich eine dritte Amtszeit antreten. Bei der laufenden Auszählung liefern sich Regierungspartei und Opposition ein enges Rennen.
Als sicher galt lediglich, dass die Sozialistische Partei (PS) von Ministerpräsident Edi Rama erneut stimmstärkste Kraft wurde. Ob dies aber ausreichen wird, dass Rama eine dritte Amtszeit in Folge antreten kann, war zunächst nicht klar.
Am Montagmorgen veröffentlichte die Wahlkommission den Stand nach Auszählung von 27 Prozent der Wahllokale. Demnach kam die PS auf knapp 50 Prozent der Stimmen, die oppositionelle Demokratische Partei (PD) auf 39 Prozent. Die mit der PD verbündete Sozialistische Bewegung für Integration (LSI) hätte demnach sieben Prozent der Wähler hinter sich, die Sozialdemokratische Partei (PSD) des umstrittenen Geschäftsmanns Tom Doshi zwei Prozent. In Albanien gilt für den Einzug ins Parlament eine Ein-Prozent-Hürde.
Das Teilergebnis erlaubt kaum Rückschlüsse auf den Ausgang der Wahl. Aus den Angaben der Wahlkommission ging nicht hervor, wie es sich über das Land verteilte. Traditionell bevorzugen die Wähler in bestimmten Landesteilen die PS, in anderen die PD.
Nach einer Prognose des TV-Senders Ora News, die auf Wahltagsbefragungen beruhte, kam die PS auf 68 bis 72, die national-konservative PD auf 64 bis 68 Mandate. Die LSI kann mit zwei bis fünf Parlamentssitzen rechnen, die PSD mit einem oder zwei.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!