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Hochrechnungen zur ParlamentswahlHängepartie in Albanien

Ministerpräsident Rama kann womöglich eine dritte Amtszeit antreten. Bei der laufenden Auszählung liefern sich Regierungspartei und Opposition ein enges Rennen.

Stimmabgabe am Sonntag: Regierungschef Edi Rama im Wahllokal in Tirana Foto: Hektor Pustina/ap

Tirana dpa | Nach der Parlamentswahl in Albanien steht am Montagvormittag immer noch kein Sieger fest. Der äußerst knappe Ausgang des Ringens um die 140 Mandate erfordere es, die Auszählung der Stimmen durch die Zentrale Wahlkommission in Tirana abzuwarten, hieß es in Medienberichten. Dies könne bis Dienstag dauern, teilte die Wahlkommission mit. Erste Teilergebnisse und Wahltagsbefragungen erlaubten noch keine wirklichen Rückschlüsse.

Als sicher galt lediglich, dass die Sozialistische Partei (PS) von Ministerpräsident Edi Rama erneut stimmstärkste Kraft wurde. Ob dies aber ausreichen wird, dass Rama eine dritte Amtszeit in Folge antreten kann, war zunächst nicht klar.

Am Montagmorgen veröffentlichte die Wahlkommission den Stand nach Auszählung von 27 Prozent der Wahllokale. Demnach kam die PS auf knapp 50 Prozent der Stimmen, die oppositionelle Demokratische Partei (PD) auf 39 Prozent. Die mit der PD verbündete Sozialistische Bewegung für Integration (LSI) hätte demnach sieben Prozent der Wähler hinter sich, die Sozialdemokratische Partei (PSD) des umstrittenen Geschäftsmanns Tom Doshi zwei Prozent. In Albanien gilt für den Einzug ins Parlament eine Ein-Prozent-Hürde.

Das Teilergebnis erlaubt kaum Rückschlüsse auf den Ausgang der Wahl. Aus den Angaben der Wahlkommission ging nicht hervor, wie es sich über das Land verteilte. Traditionell bevorzugen die Wähler in bestimmten Landesteilen die PS, in anderen die PD.

Nach einer Prognose des TV-Senders Ora News, die auf Wahltagsbefragungen beruhte, kam die PS auf 68 bis 72, die national-konservative PD auf 64 bis 68 Mandate. Die LSI kann mit zwei bis fünf Parlamentssitzen rechnen, die PSD mit einem oder zwei.

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