Hinweis eines Syrers in Brunsbüttel: 50 Flüchtlinge gerettet
Ein syrischer Asylbewerber wurde von Schleppern erpresst. Er wandte sich an die Polizei. Behörden in Mazedonien konnten Dutzende Menschen befreien.
Nach Angaben der Ermittler hatte der Asylbewerber, der sich seit 2014 mit einem seiner Söhne in Deutschland aufhält, eine Aufforderung erhalten, für die Freilassung seiner Frau und seiner vier weiteren Kinder binnen 48 Stunden mehrere tausend Euro zu zahlen. Für den Fall der Weigerung hätten die Schlepper gedroht, seine Angehörigen tu töten.
Der Mann verständigte daraufhin die Polizei in Brunsbüttel, was umgehend Ermittlungen der Mordkommission der Itzehoer Polizeidirektion auslöste. „Unter Hochdruck“ seien dabei vergleichsweise schnell die genaueren Umstände des Falls und der mutmaßliche Aufenthaltsort der Bedrohten in Mazedonien festgestellt worden, erklärten die Beamten.
Über das Bundeskriminalamt und die regionalen Verbindungsbüros der EU-Polizeibehörde Europol leiteten die Ermittler ihre Erkenntnisse an die mazedonischen Behörden weiter. Diese befreiten 50 Flüchtlinge aus einem Haus an der Grenze zu Serbien, darunter auch die 40-jährige Frau und die Kinder des Syrers im Alter zwischen drei und 14 Jahren.
Insgesamt befanden sich unter den Befreiten 17 Kinder. Vier mutmaßliche Schlepper aus Afghanistan und Pakistan seien festgenommen worden, teilte die Polizei unter Berufung auf die mazedonischen Behörden mit.
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