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Hilfsfonds für MissbrauchsopferLänder sollen 50 Millionen rausrücken

Der Missbrauchsbeauftragte Walter Rörig will den Opfern keine weitere Verzögerung zumuten. Am Donnerstag beraten die Ministerpräsidenten über den Hilfsfonds.

Geld allein kann die verletzte Seele nicht heilen. Bild: dapd

BERLIN epd | Vor einem Treffen der Länder-Regierungschefs an diesem Donnerstag hat der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung Johannes Wilhelm Rörig an die Bundesländer appelliert, 50 Millionen Euro für den geplanten Hilfsfonds fest zuzusagen. Rörig erklärte am Dienstag in Berlin, eine weitere Verzögerung sei den Betroffenen nicht zuzumuten.

Die Ministerpräsidenten kommen zu Gesprächen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zusammen, bei denen es vorrangig um die Energie- und Finanzpolitik gehen soll. Am Rande des Treffens geht es auch um eine Einigung über die Gelder für Missbrauchsopfer.

Die Länder und der Bund sollen je 50 Millionen Euro in den Fonds einzahlen. Ab 2013 sollen aus dem Fonds Sachleistungen von bis zu 10.000 Euro bewilligt werden für Menschen, die als Kinder und Jugendliche im privaten Umfeld missbraucht worden sind.

In der Regel handelt es sich dabei um die Finanzierung von Therapien, die nicht von den Krankenkassen bezahlt werden.

Kirchen und andere Institutionen, die 2010 im Zentrum des Missbrauchsskandals standen, müssen selbst an die Betroffenen zahlen. Die katholische Kirche etwa entschädigt Missbrauchsopfer mit bis zu 5.000 Euro.

Der Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Rörig, zog am Dienstag nach seinem ersten halben Jahr im Amt Bilanz. Er sei vor allem bei Vereinbarungen mit Institutionen vorangekommen, sagte er. Alle großen Dachverbände der Kommunen, der Wohlfahrt, des Sports, der Schulen und Jugendeinrichtungen wollten Schutzkonzepte entwickeln, die sich an den Leitlinien des Runden Tisches Missbrauch orientieren.

Portal für Betroffene

Im Herbst soll eine breite Kampagne Eltern für das Thema sensibilisieren. Ab 2013 soll auch ein Online-Portal für Betroffene, Hilfesuchende, Angehörige und Fachleute zur Verfügung stehen, hieß es.

Johannes Wilhelm Rörig war Anfang dieses Jahres zum Nachfolger der früheren Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung, Christine Bergmann, bestimmt worden und soll bis Ende 2013 arbeiten, um die Beschlüsse des Runden Tisches Missbrauch umzusetzen.

Die telefonische Anlaufstelle, bei der sich seit ihrer Einrichtung über 27.000 Menschen gemeldet haben, arbeitet weiter und ist unter der Nummer 08 00 - 2 25 55 30 zu erreichen.

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1 Kommentar

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  • WB
    Wolfgang Banse

    Geld wiegt Misshandlungen/Missbrauch nicht auf

    Mit Geldzahlungen kann man das was geschah an Schutzbefohlenen nicht aufwiegen,sondern diese kann man als eine Art Schmerzensgeld bezeichnen.