Hier spricht der große Vorsitzende (14): „Wir stellen den Außenminister“
Ihre Wahlstimmen laufen unter „Sonstige“: die Kleinstparteien. Die taz lässt sie sprechen. Diese Mal: Bündnis für Innovation und Gerechtigkeit, BIG.
taz: Herr Yildiz, waren Sie mal Klassensprecher?
Haluk Yildiz: Ja. Auf dem Gymnasium in der 9. Klasse.
Was wollen Sie werden, wenn Sie mal groß sind?
Ich hab ausgerechnet, dass wir nach zwölf Jahren zweitstärkste Partei in Deutschland werden. Wir werden den Vizekanzler stellen und folglich den Außenminister. Das ist kein Joke. In den großen Städten hat jeder Zweite unter 18 einen Migrationshintergrund, und diese Leute identifizieren sich mit uns am stärksten. Diese Menschen werden Wähler werden, und wir werden viel bekannter sein. Deswegen ist das kein Traum, sondern ein Ziel, das wir erreichen können.
Sind Sie für die Fünfprozenthürde?
Wir sind für die Abschaffung, weil diese Hürde die Leute, die kleine Parteien wählen wollen, davon abhält, zur Wahl zu gehen.
ist Bundesvorsitzender von BIG. Die Partei wirbt mit dem Slogan „Think BIG“. Ergebnis bei der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus 2011: 0,5 Prozent.
Die Rubrik „Hier spricht der große Vorsitzende“ erscheint täglich in der wahl-taz. Bis auf eine Spezialfrage werden alle Parteichefs mit den gleichen Fragen konfrontiert.
Kurz vor der Wahl: die abschließende und umfassende Analyse der Kleinstparteien.
Was haben Sie gegen das ’Schulfach schwul‘?
Das war eine Überschrift der BZ. Wir haben die nur übernommen. Das wurde in den Medien in verschiedene Richtungen gezogen. Wir haben uns nicht gegen Schwule oder Lesben gestellt, sondern gegen den Schulsenator, der eine komische Vorstellung hat, wie man Vorurteile abbauen kann. Indem man mit Dildos spielt, Darkroomspiele macht oder Rollenspiele, in denen die Kinder schwul oder lesbisch spielen sollen, baut man keine Vorteile ab, im Gegenteil.
Vielen Dank und viel Erfolg bei der Wahl.
Danke. Schönen Tag.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!