Herthas Pläne für ein Stadionneubau: Ein Freund des Olympiastadions
Er will Hertha in Berlin halten: Im Abgeordnetenhaus hofft der SPD-Sportsenator Andreas Geisel auf eine Lösung in der Stadion-Diskussion.
Innen- und Sportsenator Andreas Geisel (SPD) hat offenbar noch Hoffnung in der verfahrenen Debatte um die künftige Spielstätte von Fußball-Bundesligist Hertha BSC. „Ich geh davon aus, dass Hertha sich in den nächsten Tagen Gedanken machen wird, wie es weitergeht“, sagte Geisel am Donnerstag in der Fragestunde des Abgeordnetenhauses.
Dienstag war bekannt geworden, dass ein Stadion-Neubau in der Nähe des Olympiastadions als jetzigem Spielort wahrscheinlich nicht möglich ist, weil eine dort ansässige Genossenschaft keine Wohnungen abreißen lassen will.
„Mit Hertha sprechen, nicht über Hertha sprechen, und dafür sorgen, dass Hertha weiter innerhalb der Stadtgrenzen spielt“, antwortete Geisel auf eine Frage der Grünen-Abgeordneten Nicole Ludwig nach seiner Strategie. Bei dem Bundesligisten war zwischenzeitlich auch ein Neubau im brandenburgischen Ludwigsfelde im Gespräch gewesen.
Falls der Fußballclub nicht mehr im Olympiastadion spiele, das der Verein – wie viele Fans auch – für zu groß hält, fiele laut Geisel der Hauptmieter der landeseigenen Olympiapark GmbH weg. Die mache bislang jährlich 5 Millionen Euro Gewinn.
Münchner haben es besser
Würde Hertha nicht mehr im Olympiastadion spielen, „können Sie das auch nicht über weitere Konzerte kompensieren“, sagte Geisel. Denn man liege beim Schallschutz schon an der oberen Grenze. Er verwies auf Probleme, die der Münchner Olympiapark nach dem Wegzug der dortigen Bayern-Fußballer aus dem dortigen Olympiastadion von 1972 in ein reines Fußballstadion habe.
Der Senator bezeichnete sich als „Freund des Olympiastadions“. Weil aber Hertha neben Nürnberg der einzige Fußball-Erstligist ist, der in einem Stadion spielt, in dem eine Laufbahn für Distanz zwischen Spielfeld und Fantribünen sorgt, sei Herthas Forderung nach Veränderung „durchaus berechtigt“.
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