Heiner Fink ist tot: Kämpferisch und unbeugsam

Der frühere Rektor der Humboldt-Universität und Theologe ist am Mittwoch gestorben. In der Wendezeit galt er als Verteidiger der Rechte Ostdeutscher.

Heiner Fink im Januar 2017 in Berlin Foto: Jens Kalaene/dpa

BERLIN taz | Der evangelische Theologe, frühere Hochschullehrer und Rektor der Humboldt-Universität Heinrich Fink ist tot. Das berichtet die Tageszeitung junge welt. Das Blatt habe am Donnerstag von Angehörigen erfahren, dass Fink bereits am Mittwoch in Berlin im Alter von 85 Jahren gestorben sei.

Fink, der sowohl im Familien- und Freundeskreis als auch in der Öffentlichkeit Heiner genannt wurde, war der einzige Leiter einer DDR-Universität, der 1990 gegen die pauschale „Abwicklung“ von wissenschaftlichen Mitarbeitern juristisch vorging. Im November 1991 wurde er trotz einer internationalen Solidaritätsbewegung wegen angeblicher Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Staatssicherheit der DDR (MfS) fristlos entlassen. Eine von Fink selber veranlasste Prüfung durch die Gauck-Behörde hatte im Februar 1991 noch ergeben, dass es keine Hinweise auf eine solche Tätigkeit gibt.

Fink stammte aus einer bessarabiendeutschen pietistischen Bauernfamilie und wurde in der deutschen Siedlung Korntal in der Ukraine geboren. Finks Familie wurde im Zweiten Weltkrieg in den annektierten Teil Polens umgesiedelt und zog später nach Glienicke (bei Ziesar) in Brandenburg. Bis 1954 besuchte er die Schule in Glienicke, Brandenburg (Havel,) und Genthin, war aktiv in der Jungen Gemeinde und trat der Freien Deutschen Jugend bei.

Der Theologe war von 1998 bis 2001 parteiloser Abgeordneter für die PDS im Bundestag. Von 2003 bis 2014 war er Bundesvorsitzender der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten (VVN-BdA), die ihn 2014 zu ihrem Ehrenvorsitzenden bestimmte.

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