Hansestadt schreibt genderneutral: Lübecker:innen mit Doppelpunkt
Die Stadt nutzt seit dem Jahreswechsel im Schriftverkehr den „Gender:Doppelpunkt“. Der Bürgermeister setzt auf Kommunikation ohne Diskriminierung.
„Spätestens seit dem Urteil des Bundesgerichtshofes, das das Recht auf Anerkennung eines dritten Geschlechts bestätigt und zu neuen gesetzlichen Änderungen führte, besteht auch für die Verwaltung der Hansestadt Lübeck Handlungsbedarf“, sagte Lindenau weiter. Als „tolerante und offene Stadt“ müsse Lübeck „diskriminierungsfrei kommunizieren“.
Wo immer es geht, sollen Geschlechtsumfassende Formulierungen verwendet werden – wie zum Beispiel „Beschäftigte“, „Studierende“ oder „Teilnehmende“. In allen anderen Fällen soll einheitlich der „Gender:Doppelpunkt“ zum Einsatz kommen – wie zum Beispiel bei „Bewohner:innen“ oder „Kolleg:innen“.
Nach Ansicht der Lübecker Gleichstellungsbeauftragten Elke Sasse ist der Doppelpunkt „gut verständlich“. Vor allem störe er nicht den Lesefluss – so wie das „Gender*Sternchen“ und der „Gender_Unterstrich“.
Die neue Regelung gilt Lindenau zufolge ab sofort für alle Beschäftigten der Hansestadt Lübeck. Betroffen ist der gesamte städtische Schriftverkehr, also Emails, Präsentationen, Broschüren, Pressemitteilungen, Drucksachen, Formulare, Flyer, Hausmitteilungen, Rechtstexte und Briefe.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
Nahost-Konflikt
Alternative Narrative
James Bridle bekommt Preis aberkannt
Boykottieren und boykottiert werden
Umweltfolgen des Kriegs in Gaza
Eine Toilettenspülung Wasser pro Tag und Person
Krise der Linke
Drei Silberlocken für ein Halleluja
Stromversorgung im Krieg
Ukraine will Atomkraft um das Dreifache ausbauen