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Hansestadt schreibt genderneutralLübecker:innen mit Doppelpunkt

Die Stadt nutzt seit dem Jahreswechsel im Schriftverkehr den „Gender:Doppelpunkt“. Der Bürgermeister setzt auf Kommunikation ohne Diskriminierung.

Passant:innen (m/w/d) vor dem Holstentor in Lübeck Foto: ap

Lübeck epd | Die Hansestadt Lübeck hat zum Jahreswechsel einen Leitfaden für geschlechtergerechte Sprache herausgegeben. Man wolle damit künftig alle Menschen ansprechen – Frauen und Männer und jene, die sich nicht als Mann oder Frau beschreiben, sagte Bürgermeister Jan Lindenau (SPD). Darstellungsmittel aller sozialen Geschlechter und Geschlechtsidentitäten werde der „Gender:Doppelpunkt“. Ziel sei es, den Geschlechterdualismus aufzuheben.

„Spätestens seit dem Urteil des Bundesgerichtshofes, das das Recht auf Anerkennung eines dritten Geschlechts bestätigt und zu neuen gesetzlichen Änderungen führte, besteht auch für die Verwaltung der Hansestadt Lübeck Handlungsbedarf“, sagte Lindenau weiter. Als „tolerante und offene Stadt“ müsse Lübeck „diskriminierungsfrei kommunizieren“.

Wo immer es geht, sollen Geschlechtsumfassende Formulierungen verwendet werden – wie zum Beispiel „Beschäftigte“, „Studierende“ oder „Teilnehmende“. In allen anderen Fällen soll einheitlich der „Gender:Doppelpunkt“ zum Einsatz kommen – wie zum Beispiel bei „Bewohner:innen“ oder „Kolleg:innen“.

Nach Ansicht der Lübecker Gleichstellungsbeauftragten Elke Sasse ist der Doppelpunkt „gut verständlich“. Vor allem störe er nicht den Lesefluss – so wie das „Gender*Sternchen“ und der „Gender_Unterstrich“.

Die neue Regelung gilt Lindenau zufolge ab sofort für alle Beschäftigten der Hansestadt Lübeck. Betroffen ist der gesamte städtische Schriftverkehr, also Emails, Präsentationen, Broschüren, Pressemitteilungen, Drucksachen, Formulare, Flyer, Hausmitteilungen, Rechtstexte und Briefe.

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6 Kommentare

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  • Da es mittlerweile eindeutig ein Bedürfnis nach geschlechtsneutraler Sprache gibt, wäre es mal an der Zeit, leicht aussprechbare geschlechtsneutrale Begriffe in Betracht zu ziehen, damit geschlechtsneutrale Sprache auch im alltäglichen Sprachgebrauch gut funktioniert.

    In Anlehnung an das geschlechtsneutrale Wort "Person" kann die Endung "-on" für geschlechtsneutrale Substantive verwendet werden: "Lübeckeron", "Kollegon" usw., im Plural "Lübeckeronen", "Kollegonen" usw.

    Zusätzlich ist es sicher sinnvoll, einen geschlechtsneutralen Artikel einzuführen, der anders als "der" und "die" keinen Bezug zu einem der beiden traditionellen Geschlechter hat, und anders als "das" nicht den Eindruck erwecken kann, dass die genannte Person als Sache dargestellt wird. Die Form "del" hat sich dabei als vorteilhaft erwiesen, z.B. "del Lübeckeron" und "del Kollegon".

    Anfangs sind diese neuen geschlechtsneutralen Begriffe sicher erst einmal gewöhnungsbedürftig, aber auf lange Sicht ist das sicher die bessere Lösung, als in der Schriftsprache irgendwelche Sonderzeichen in Wörter einzufügen und in der gesprochenen Sprache weiterhin über das Problem zu stolpern.

    Mehr Infos zu dieser Art von leicht aussprechbarer geschlechtsneutraler Sprache gibt es auf der folgenden Webseite: geschlechtsneutral.net/

    • @Kim de Sprachwandlere:

      Als Artikel konnen wir einfach das "de" aus dem niederländischen/englischem übernehmen. Krin grund ein L abzuhängen. Weniger ist weniger spezifisch und daher passender.

  • Frau Sasse erklärt leider nicht, warum der Doppelpunkt den Lesefluss weniger stört als das Sternchen oder der Unterstrich. Immerhin gibt sie aber durch ihre Aussage indirekt schon mal zu dass Sternchen und Unterstrich tatsächlich stören.

    • @Winnetaz:

      Wundert mich auch, besonders da der Doppelpunkt ein sehr spezielles Zeichen auf Satzebene darstellt: Eine Zuweisung. Hörbar ist er auch nicht.

  • Anders als vom Binnen-I, Unterstrich, Innen-Klammer und Gendersternchen habe vom "Gender-Doppelpunkt" echt noch nie gehört, fände aber eine Begründung der Gleichstellungsbeauftragten interessant, wieso der Doppelpunkt den Lesefluss weniger stört als andere Sonderzeichen im Wortinneren.

  • Hansestadt schreibt genderneutral Lübecker:innen mit Doppelpunkt



    Die Stadt nutzt seit dem Jahreswechsel im Schriftverkehr den „Gender:Doppelpunkt“. Der Bürgermeister* setzt auf Kommunikation ohne Diskriminierung“

    Liggers - : - Na bitte - Geht doch! : - : 2020 :-

    kurz&knapp - : - eine keine Petitesse - : - : -



    * - “ „Er ist einer der wenigen Talente, die die SPD noch hat“, erklärt Ex-Ministerpräsident Björn Engholm.“ * Ach was!

    & Liggers -:- wo der Ikea-Klappstuhl recht hat -:/:



    & Däh! -:-



    Das ist :-: keine Petitesse :-: wa! Wohl eher wahr.



    Die :-: Dunhillpfeife. Frei Bahn für Mazepan ~ : ~ : ~

    unterm——*



    www.ln-online.de/L...rgermeister-werden



    & Däh!



    Der eine aus Kücknitz - & der hier aus St. Lorenz -



    Liggers. SPezialDemokrat:innen •



    ——



    de.wikipedia.org/wiki/Jan_Lindenau

    Na Mahlzeit -:-:-:- genderneutral -:-:-:-



    Liggers. Normal.



    &



    (ps Das eine eine Wort - das beim allfälligen Neujahrsplausch meine lübsche Banknachbar:in drob über - beide!! - befand - laß ich mal besser weg.



    Da sie & wie hier die meisten im around - kein altgriechisch hatte.



    Übersetz ich’s lieber gleich mit - Handwerker & Privatmann - .



    Wofür die ollen Griechen ganz erstaunlich & so sparsam nur - ein!;) - Wort hatten!;))

    kurz - Ist es auch Schwachsinn.



    So hat es doch Methode.