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Hans-Olaf Henkel tritt AfD beiEin „Kronzeuge“ gegen den Euro

Der ehemalige BDI-Präsident ist der eurokritischen Partei AfD beigetreten. Voraussichtlich tritt er als Kandidat für die kommende Europawahl im Mai an.

Hält nicht viel vom Euro: Hans-Olaf Henkel Bild: dpa

BERLIN afp | Der frühere Vorsitzende des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Hans-Olaf Henkel, ist der Euro-kritischen Partei Alternative für Deutschland (AfD) beigetreten. AfD-Chef Bernd Lucke sagte der Neuen Osnabrücker Zeitung vom Donnerstag, Henkel solle voraussichtlich bei der Europawahl im Mai für die Partei antreten. Henkel hatte die AfD von Beginn an unterstützt und auch im Bundestagswahlkampf für die junge Partei geworben.

Am kommenden Dienstag wollen Lucke und Henkel gemeinsam eine Pressekonferenz geben. Ihre Kandidatenliste für die Wahl zum EU-Parlament will die AfD am 25. Januar auf einem Parteitag in Aschaffenburg festlegen.

Als international tätiger Manager und langjähriger BDI-Präsident sei Henkel „ein sehr überzeugender Kandidat“, sagte Lucke der NOZ. Henkel wirke mit seinem Engagement für die AfD wie ein „Kronzeuge gegen diesen Irrglauben“, dass die deutsche Industrie den Euro brauche. Vielmehr werde auch die deutsche Wirtschaft „davon profitieren, wenn sich die Südstaaten mit eigenen Währungen wieder erholen und mehr deutsche Waren kaufen“, sagte Lucke dem Blatt.

Der Chef des Meinungsforschungsinstituts Emnid, Oliver Krieg, bescheinigte der AfD gute Aussichten für die Europawahl. Sie werde die dort geltende Drei-Prozent-Hürde voraussichtlich meistern, sagte er der Neuen Osnabrücker Zeitung. Bei der Bundestagswahl war die AfD knapp an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert.

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11 Kommentare

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  • Henkel und die AfD - es wächst zuammen, was zusammen gehört.

    • H
      hgfd
      @vic:

      Naja, das war doch schon längst zusammengewachsen. Henkel war doch schon die ganze Zeit im Unterstützerkreis der AfD.

    • B
      Balduin
      @vic:

      Besser kann man es nicht sagen.

  • G
    gastnutzer

    Wie kommt er eigentlich zur AFD? Seit Erfindung des Euroraums mit dem Euro gehts der deutschen Wirtschaft doch supergut.

    • G
      gast
      @gastnutzer:

      Einigen geht es super gut, vor allem den Wirtschaftsbossen auf Kosten des arbeitenden Volks siehe besonders Strom bezahlt der Bürger, welchen die Bosse in ihren Fabriken verbrauchen.

       

      Dem Rest gehts doch wohl eher nicht gut, auch da lebt man auf Kosten des Volkes, 1 € Jobber, Aufstocker, Löhne wovon keiner überleben kann, und unsere Rentner die nicht wissen wie sie noch überleben können.

       

      Deutschland gehts gut ????????

      • G
        gastname
        @gast:

        Wer hat gesagt, dass es "Deutschland" gut geht? Vielleicht noch mal den Kommentar lesen.

  • G
    Gastname

    Schade, ich hätte Henkel UND Lucke (nach dem Zusammenbruch der GroKo und Neuwahlen) lieber im Bundestag denn im EU-Parlamentgesehen.

  • G
    gast

    Davon sprach auch Dirk Müller in seinem Buch, indem er ganauestens die äußerst schwierige Situation div. Länder beschreibt, die erst in die Krise kamen, als die den Euro als Währung übernommen hatten. Ein sehr ehrliches und sehr kritisches Buch, einfach nur super, dadurch bekommt man eine ganz andere Sichtweise. War ich schon immer gegen den Euro, weil er absolut nur der Teuro ist, weil er die Rentner in die totale Armut brachte, alles doppelt so teuer wurde während die Renten halbiert wurden. Wäre die DM in den € wirklich 1:1 getauscht worden, hätte ich eine Rente wo ich sagen könnte, da kann ich mir noch ein schönes Leben machen. Aber mit dem Euro muss ich ganz penibel rechnen, ob ich mir einmal im Monat evtl. 1/2 Pfund Hackfleisch kaufen kann, gesund ernähren geht gar nicht.