Halbfinale Champions League: Ronaldo allein reicht nicht
Juventus Turin war das bessere Team und gewann mit 2:1 gegen Real Madrid. Doch auch die Spanier können noch aufs Finale hoffen.
TURIN dpa | Real Madrid hat seine Chance auf den Einzug ins Finale der Champions League in Berlin gewahrt, braucht im Rückspiel gegen Juventus Turin aber eine deutliche Leistungssteigerung. Der Titelverteidiger verlor beim italienischen Meister am Dienstagabend mit einer wechselhaften Leistung 1:2 (1:1).
Im Rückspiel am 13. Mai in der spanischen Hauptstadt reicht den Königlichen schon ein 1:0-Erfolg, um weiter von der ersten erfolgreichen Titelverteidigung träumen zu dürfen. Die Leistung dürfte den anderen beiden Halbfinalisten FC Barcelona und FC Bayern vor deren erstem Duell am Mittwoch aber wenig Angst eingeflößt haben.
Alvaro Morata hatte Juventus früh in Führung gebracht (9.), bevor Ronaldo (27.) ausglich. Carlos Tevez besorgte den 2:1-Endstand (58./Foulelfmeter). In den Anfangsminuten drückte der frisch gekürte italienische Meister aufs Tempo. Die schnell nach vorne spielenden Hausherren verdienten sich das 1:0 durch Moratas zweiten Champions-League-Treffer. Der Juve-Angreifer, der im vergangen Sommer von Real zu Juve gekommen war, drückte einen abgewehrten Schuss von Tevez über die Linie. Der fünffache Welttorhüter Iker Casillas sah in dieser Situation unglücklich aus.
Die Madrilenen hatten große Schwierigkeiten mit den aggressiv attackierenden Turinern. Das gefürchtete Sturmduo Ronaldo und Gareth Bale trat nicht Erscheinung. Bis zur 27. Minute: Ronaldo köpfte einen Heber von Rodríguez zum 1:1 ins Tor. Es war sein neunter Treffer in der laufenden Saison der Königsklasse und der 76. insgesamt. Damit übernahm der Portugiese in der ewigen Torjäger-Liste die alleinige Führung vor Lionel Messi, der am Mittwoch mit dem FC Barcelona gegen den FC Bayern München nachziehen kann.
Der Ausgleich drückte sich negativ auf das Spiel der „Bianconeri“ und der Stimmung in der Juventus-Arena aus. Das zuvor vom Ex-Leverkusener Arturo Vidal noch so flüssig angetriebene Juve-Spiel stockte, und Real übernahm die Kontrolle. Vorlagen-Geber Rodríguez hätte mit einem Lattenkopfball beinahe das 2:1 für den Titelverteidiger aus Madrid markiert (41.).
Im zweiten Abschnitt erwachte Juve nach der erneuten Führung durch den verwandelten Foulelfmeter von Tevez (58.) aus seiner Lethargie allerdings nur kurz. Real ließ sich nicht mehr wie noch in der ersten Hälfte zurückdrängen, ohne allerdings selbst zu viel Energie für die Offensive aufzuwenden.
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