Häftlinge in Guantanamo: Neue Regeln für Leibesvisitationen
Gefängniswärter dürfen die Häftlinge in Guantanamo nicht mehr im Anal- und Genitalbereich durchsuchen. Gefangene hatten über diese Praktiken berichtet.
WASHINGTON ap | Guantanamo-Häftlinge dürfen bei Leibesvisitationen künftig nicht mehr im Anal- und Genitalbereich durchsucht werden. Ein US-Bezirksgericht verfügte am Donnerstag einen Stopp der Methoden, die bei Gefangenen angewendet wurden, die ihre Anwälte trafen.
Ab jetzt sind die Grenzen der Durchsuchungen streng geregelt. Gefängniswärter dürfen den Häftlingen nur noch an den Bund ihrer Hosen fassen, teilte Richter Royce Lamberth mit. Es ist ihnen lediglich erlaubt, die Hosen zu schütteln, damit mögliche geschmuggelte Gegenstände herausfallen.
Nach Angaben von Anwälten der Häftlinge gibt es die Durchsuchungen erst seit kurzem, seit Häftlinge für Treffen mit den Anwälten den Gefängnistrakt verlassen müssen und in einen anderen Teil des Lagers gebracht werden. Viele Häftlinge hätten wegen der Leibesvisitationen Treffen mit ihren Anwälten abgesagt.
Die Zahl der Hungerstreikenden in dem Gefangenenlager auf Kuba ist derweil zum ersten Mal seit März zurückgegangen. Statt zuletzt 106 verweigerten nun noch 104 Gefangene die Nahrungsaufnahme, teilte ein Gefängnissprecher mit. Er erwarte einen weiteren Rückgang.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nan Goldin in Neuer Nationalgalerie
Claudia Roth entsetzt über Proteste
Internationaler Strafgerichtshof
Ein Haftbefehl und seine Folgen
Warnung vor „bestimmten Quartieren“
Eine alarmistische Debatte in Berlin
Krieg in der Ukraine
Kein Frieden mit Putin
Umgang mit der AfD
Sollen wir AfD-Stimmen im Blatt wiedergeben?
Krieg in der Ukraine
Geschenk mit Eskalation