taz lab Talk: Politik & Migrationsgeschichte: Gegenwind für politischen Wandel

Shoan Vaisi im Gespräch mit Showmik Khan über eine längst fällige politische Veränderung.

Wie geht es Menschen mit Migrationsgeschichte, die in der Öffentlichkeit stehen? Foto: Kay Nietfeld

Nachdem der grüne Bundestagskandidat Tareq Alaows seinen vollständigen Rückzug aus der Öffentlichkeit erklärt hat, sind bei uns einige Fragen offen. Der Geflüchtete kam 2015 aus Syrien nach Deutschland und wollte im kommenden Herbst für den Bundestag kandidieren. Nach Drohungen gegen ihn und Menschen aus seinem Umfeld sah er sich gezwungen, die Kandidatur aufzugeben.

Wann: Do., 22.04.2021, 19 Uhr

Wo: youtu.be/F-GH9ZW3SPc

Kontakt: taztalk@taz.de

Wie mit Menschen mit Migrationsgeschichte in der Öffentlichkeit umgegangen wird, ist für viele Engagierte eine nur mühsam überwindbare Hürde. Die Widerstände sind gewaltig: Alltagsrassismus, Klassismus und wirtschaftliche Zwänge hindern viele daran, sich politisch zu beteiligen. Beleidigungen, Drohungen und tätliche Angriffe bilden die Spitze des Eisbergs.

Vielfältige Ausgrenzungen tragen wesentlich dazu bei, dass eine komplette Wählergruppe sich von der Politik zunehmend entfremdet – schon vorausgesetzt, die Betroffenen dürfen überhaupt wählen oder zur Wahl antreten. Ohne Vorbilder und Repräsentation verlieren viele den Glauben an die Möglichkeit der aktiven Mitgestaltung unserer Gesellschaft.

Doch wir brauchen Menschen mit Migrationsgeschichte in der politischen Landschaft, das ist offensichtlich: Niemand sollte in einer offenen Gesellschaft durch Drohungen und rassistische Bemerkungen dazu gezwungen sein, politisches Engagement zurückzustellen. Niemand darf aus Sorge um die eigene Sicherheit daran gehindert werden, die eigene Meinung einzubringen.

Wie gelingt es uns also als Gesellschaft, Politiker:innen mit Migrationsgeschichte zu unterstützen, wenn ihre politische Arbeit weiterhin ein hohes Risiko mit sich bringt? Wie stehen wir geschlossen gegen digitale Gewalt von rechts?

Der Bundestagskandidat Shoan Vaisi spricht im taz Talk mit taz-lab-Redakteur Showmik Khan über Hindernisse auf dem Weg zu einem politischen Wandel.

Mohamad Shoan Vaisi ist 30 Jahre alt und wohnt in Essen. Sein politisches Engagement führte dazu, dass er mit 21 Jahren aus seinem Heimatland (Iran) fliehen musste. Er wurde vor kurzem für DIE LINKE auf den Listenplatz 12 der Landesliste NRW für die Bundestagswahl gewählt.

Showmik Khan, Jahrgang 1993, ist taz-lab-Redakteur und freier Fotograf in Berlin.

Anregungen und Fragen nehmen wir mit Freuden entgegen über taztalk@taz.de.

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