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Gutachten zu Flugrouten am BBIMaulkorb vom Verkehrsministerium

Ein Gutachten zum neuen Berliner Flughafen war mit Spannung erwartet worden, denn es fordert vermutlich Einschränkungen bei den Flugrouten. Die Präsentation wurde nun überraschend abgesagt.

Das Gutachten könnte für erheblich weniger Flugverkehr in der Nacht sorgen Bild: dpa

BERLIN dpa | Das Bundesumweltamt hat die Vorstellung des mit Spannung erwarteten Gutachtens zur Lärmbelästigung durch die Flugrouten für den neuen Hauptstadtflughafen überraschend abgesagt. Ein Sprecher sagte am Montagabend, Gespräche mit den verantwortlichen Ressorts der Bundesregierung, insbesondere mit dem Verkehrsressort, seien noch nicht zu Ende.

Einen neuen Termin für die öffentliche Vorstellung des Gutachtens, die für Dienstagvormittag geplant war, gebe es noch nicht. Dem Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung sei das Gutachten fristgerecht übergeben worden.

Zu dem Gutachten hieß es am Wochenende in Medienberichten unter anderem, dass sich die Behörde gegen Abflüge über den Südosten Berlins ausspreche und Einschränkungen im Südwesten fordere. Außerdem soll die Forderung nach einem Nachtflugverbot von 22.00 Uhr bis 6.00 Uhr wiederholt werden. Eine offizielle Stellungnahme dafür gab es nicht. Mit der kurzfristigen Absage der Pressekonferenz bekommt die Debatte um die Flugrouten wieder neue Nahrung.

Das Gutachten kann die endgültige Flugrouten-Entscheidung beeinflussen, die das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung am 26. Januar präsentieren will. Unterdessen wiesen die Betreiber einen Bericht über große Probleme bei der Entwässerung des Flughafens zurück.

Bürgerinitiative schöpft wieder Hoffnung

Die Deutsche Flugsicherung hatte im vergangenen Juli ihren Flugroutenvorschlag gemacht. Das Bundesaufsichtsamt legt die Routen auf dieser Grundlage und "im Benehmen" mit dem Umweltbundesamt fest - es muss die Einwände des Umweltamtes nicht berücksichtigen. Die jüngsten Pläne zu den Flugrouten sehen vor, Berlins Südosten und Südwesten zu überqueren und Potsdam zu umfliegen.

Knapp 2.000 Menschen haben nach Angaben der Bürgerinitiative Friedrichshagen am Montagabend erneut gegen die geplante südöstliche Flugroute protestiert. "Wir haben immer Hoffnung, das sich die Vernunft durchsetzt", sagte Manfred Kurz, Mitglied im Sprecherrat der Bürgerinitiative.

Aufgrund von Sicherheitsbestimmungen dürfen im parallelen Betrieb die Maschinen nicht von beiden Start- und Landebahnen geradeaus fliegen, sondern müssen abdrehen. Jahrelang waren die Menschen in der Region aber von Geradeausstarts ausgegangen.

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