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Grünflächen in BerlinFriedrichshainer Blumenkampf

An­woh­ne­r*in­nen des Laskerkiezes streiten für die vom Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg zugesagte Erweiterung einer Grünfläche – bislang ohne Erfolg.

Der Nachbarschaftsgarten Laskerwiese im Frühjahr 2022 Foto: Imago/F. Anthea Schaap

Berlin taz | Es ist eine kleine Oase, die mit dem „Bürgergarten Laskerwiese“ über die Jahre unweit des Bahnhofs Ostkreuz in Friedrichshain entstanden ist. Gut 2.600 Quadratmeter, mit einer Liegewiese, einem Bolzplatz, Grillmöglichkeiten und 35 Miniparzellen, auf denen An­woh­ne­r*in­nen Gemüse, Kräuter und Obst anbauen und ernten: Nach den Vorstellungen des Vereins Bürgergarten Laskerwiese, der die Fläche ehrenamtlich betreut, geht da aber noch weitaus mehr.

„Wir wollen die Laskerwiese auf die Bödikerstraße erweitern, damit wir den Park vergrößern und barrierearme Beete bauen können und mehr Platz für Kinder zum Spielen haben“, sagt Vereinssprecherin Yvonne. Ihr Verein kämpft schon seit langem für das Vorhaben, die Bödikerstraße hierfür zu entsiegeln. Und das eigentlich mit Rückendeckung des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg.

Es ist ziemlich genau ein Jahr her, dass die Bezirksverordnetenversammlung im Dezember 2023 mehrheitlich eine Erweiterung der Laskerwiese beschlossen hat. Passiert ist seither nichts. Der Bezirk habe nicht einmal einen Zeitplan für die Umsetzung des Beschlusses vorgelegt, sagt Yvonne. Auch deshalb hat ihr Verein jetzt eine an den Bezirk gerichtete Online-Petition unter dem Motto „Blumenwiese statt Betonwüste“ gestartet, der sich innerhalb eines Monats über 1.100 Un­ter­stüt­ze­r*in­nen angeschlossen haben.

Treffpunkt der Nachbarschaft

Auch die Initiative „Wem gehört der Laskerkiez?“ steht hinter der Forderung. Sie hat sich vor mehr als drei Jahren gegründet, um gegen Luxusneubauten im Laskerkiez zu protestieren. Dazu gehört auch der mittlerweile fast fertiggestellte Bürokomplex „Ostkreuz Campus“ des Investors Pandion.

„Im Vergleich zu einem privaten Büroneubau sind Flächen wie die Laskerwiese öffentlich und für alle zugänglich. Das verbindet den Kampf für die Erweiterung der Wiese mit dem Protest gegen Luxusbauten“, sagt Timo Steinke von „Wem gehört der Laskerkiez?“ zur taz. Auch für die Initiative sei die Grünfläche „ein Ort, um uns mit Mit­strei­te­r*in­nen zu treffen“. Überhaupt sei das Areal ein beliebter Treffpunkt für die Nachbarschaft.

Anfang Dezember organisierte die Initiative gemeinsam mit der Gartengruppe eine Kundgebung für die Erweiterung der Wiese, an der mehr als 60 An­woh­ne­r*in­nen teilnahmen. Mit der Kundgebung wie der Petition wolle man die BVV Friedrichshain-Kreuzberg an ihren eigenen Beschluss erinnern, sagt Yvonne.

Grüne wollen Investor in die Pflicht nehmen

Julian Schwarze, der für die Grünen im Abgeordnetenhaus sitzt und die Vergrößerung der Laskerwiese unterstützt, verweist auf die Schwierigkeiten: „Die Bezirke haben schlichtweg keine Budgets für solche Projekte und der Senat gibt ihnen keine Gelder dafür.“

Schwarze will deshalb auch Pandion in die Pflicht nehmen: „Schließlich wären auch für die Angestellten eine größere Grünfläche und die Erweiterung der Laskerwiese ein großer Pluspunkt. Deshalb sollte der Investor sich bewegen und eine Erweiterung der Laskerwiese auch finanziell unterstützen.“

Aktivist Timo Steinke sagt, dass er zwar nichts dagegen habe, wenn Pandion für die Erweiterung zahlt. Zugleich stellt er aber klar, dass sich die Kampagne „Laskerwiese erweitern“ in erster Linie an den Bezirk richte.

Ähnlich sieht es Vereinssprecherin Yvonne. Sie will verhindern, dass Pandion sich im Rahmen einer Imagekampagne dann auch noch mit der Finanzierung des Gartens schmücken kann. Schließlich trage der von dem Investor errichtete Gebäudekomplex real dazu bei, dass Teile der Laskerwiese im Schatten liegen. Sie wünscht sich von Pandion nur eines: „Die sollen uns einfach aus der Sonne gehen.“

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