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Grüne bei den LandtagswahlenDie Königsmacher

Jamaika im Saarland? Rot-Rot-Grün in Thüringen? Die Grünen sind in alle drei Landtage eingezogen und stecken doch in einem Zwiespalt. Wen sollen sie zum König machen?

Die Grüne-Spitzenkandidatin in Sachsen, Antje Hermenau, hatte sich mehr Prozente versprochen. Bild: ap

BERLIN taz | Die Grünen sind nun in der Rolle angekommen, auf die sie seit dem Aufstieg der Linkspartei zusteuern: Sie dürfen und sollen Königsmacher spielen.

Ausgerechnet im kleinen Saarland hält der Landesverband, der vor allem aus dessen Chef Hubert Ulrich besteht, es sich offen, ob man Peter Müller im ersten schwarz-gelb-grünen Bündnis im Amt halten oder Rot-Rot-Grün einläuten will.

Die Bundespartei beobachtete Ulrichs Kurs dabei zuletzt mit etwas Unbehagen. Sie kann ein "Jamaika"-Bündnis - wenn Rot-Rot-Grün möglich ist - vor der Bundestagswahl nicht gebrauchen. Es würde die Debatte nur befeuern, dass die Grünen auch im Bund die CDU im Zweifel an der Macht halten würden. Parteichef Cem Özdemir erklärte gestern, die Entscheidung liege bei den Saar-Grünen, aber: "Die SPD steht uns näher als die CDU."

Dies finden ganz sicher auch die Thüringer Grünen, die einen beträchtlichen Erfolg einfuhren und erstmals seit 15 Jahren mit etwa sechs Abgeordneten ins Erfurter Parlament einziehen werden. Möglicherweise wird Spitzenkandidatin Astrid Rothe-Beinlich, überregional als Mitglied des Bundesvorstands bekannt, schon bald als Ministerin gebraucht.

Sie hat zwar längst ausgeschlossen, einen Linken zum Ministerpräsidenten zu wählen. Die Linkspartei habe zwei Leute mit Stasi- und ähnlicher Vergangenheit auf der Liste, das vertrage sich nicht mit der Bürgerrechtstradition der Ost-Grünen. Doch spekulieren die thüringischen wie die Bundes-Grünen darauf, dass sich im Kampf um den Ministerpräsidentenposten die SPD durchsetzt und Rot-Rot-Grün in Thüringen an den Grünen nicht scheitern muss.

Ein klein wenig enttäuschend war für die Grünen das sächsische Ergebnis. Insgesamt war der Trend für die Grünen zuletzt positiver als die Ergebnisse vom Sonntag. Doch speziell in Sachsen hatten sie mit Antje Hermenau eine prominente Fraktionschefin aufzubieten und hatten deshalb gehofft, den Stimmenanteil noch deutlicher über die fünf Prozent zu hieven.

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2 Kommentare

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  • DP
    Daniel Preissler

    es ehrt ja die thüringischen Grünen, wenn sie etwas gegen Stasi-Leute auf Listen haben. Wenn es darum geht, ist es aber bei Ministerposten der Linken dasselbe Problem wie bei einem MP der Linken!Wieso sollte man die dann akzeotieren können? Und Ramelow als Wessi, der '99 erst in die Partei eingetreten ist, dürfte wohl sicherer nicht bei der Stasi gewesen sein als alle anderen (Grünen- und CDU-Abgeordnete eingerechnet).

     

    In Wahrheit sind Grüne und SPD einfach nur enttäuscht, dass sie immer weniger als Gegengewicht zur CDU wahrgenommen werden und diese Rolle immer häufiger an die Linke verlieren.

    Darauf reagieren sie wie beleidigte Kinder. Daher muss man es sogar als unglücklich bezeichnen, dass die Grünen in Saarland und Thüringen den Einzug ins Parlament geschafft haben. Dann könnte sich Frau Roth ihr geblöke vom Katzentisch vielleicht sparen.

    Es ist doch eigentlich ganz einfach: Dort, wo die SPD einen fähigen Kandidaten hatte (Saarland), ist sie stärker als die Linke und kann daher (leider mit den an sich völlig übrflüssigen Grünen) eine Koalition anführen und den MP stellen. Da, wo sie das nicht hatte (Thüringen), ist die stärker verankerte Linkspartei, die zudem den besseren Kandidaten hatte, stärker geworden und sollte demzufolge den MP stellen.

    Frau Roth soll nur so weitermachen, sie kriegt die Grünen schon noch auf unter 5% bundesweit.

    Schade, aber konsequent!

  • DP
    Daniel Preissler

    es ehrt ja die thüringischen Grünen, wenn sie etwas gegen Stasi-Leute auf Listen haben. Wenn es darum geht, ist es aber bei Ministerposten der Linken dasselbe Problem wie bei einem MP der Linken!Wieso sollte man die dann akzeotieren können? Und Ramelow als Wessi, der '99 erst in die Partei eingetreten ist, dürfte wohl sicherer nicht bei der Stasi gewesen sein als alle anderen (Grünen- und CDU-Abgeordnete eingerechnet).

     

    In Wahrheit sind Grüne und SPD einfach nur enttäuscht, dass sie immer weniger als Gegengewicht zur CDU wahrgenommen werden und diese Rolle immer häufiger an die Linke verlieren.

    Darauf reagieren sie wie beleidigte Kinder. Daher muss man es sogar als unglücklich bezeichnen, dass die Grünen in Saarland und Thüringen den Einzug ins Parlament geschafft haben. Dann könnte sich Frau Roth ihr geblöke vom Katzentisch vielleicht sparen.

    Es ist doch eigentlich ganz einfach: Dort, wo die SPD einen fähigen Kandidaten hatte (Saarland), ist sie stärker als die Linke und kann daher (leider mit den an sich völlig übrflüssigen Grünen) eine Koalition anführen und den MP stellen. Da, wo sie das nicht hatte (Thüringen), ist die stärker verankerte Linkspartei, die zudem den besseren Kandidaten hatte, stärker geworden und sollte demzufolge den MP stellen.

    Frau Roth soll nur so weitermachen, sie kriegt die Grünen schon noch auf unter 5% bundesweit.

    Schade, aber konsequent!