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Greta Thunberg attackiert DavosFridays gegen Fossile

Weltwirtschaftsforum: Die Fridays-Gründerin und die Internationale Energieagentur sprechen sich gemeinsam gegen neue fossile Projekte aus.

Die Klimaaktivistinnen Vanessa Nakate und Greta Thunberg in Davos Foto: Arnd Wiegmann/reuters

Davos taz | Einen Aufruf an die Unternehmen der Kohle-, Öl- und Gasindustrie, weltweit keine neuen Lagerstätten mehr zu erschließen, hat die Klimaschutz-Bewegung Fridays for Future (FFF) am Donnerstag beim Weltwirtschaftsforum in Davos präsentiert. Fatih Birol, Chef der Internationalen Energie-Agentur (IEA), unterstützte das Anliegen bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der schwedischen FFF-Gründerin Greta Thunberg und der deutschen FFF-Sprecherin Luisa Neubauer.

Einen entsprechenden offenen Brief der Organisation Avaaz unterschrieben innerhalb kurzer Zeit online über 900.000 Personen. Die Ak­ti­vis­t:in­nen drohen den Chefs der Bergbau- und Energiefirmen mit Klagen und Schadensersatzprozessen. Trotz der Klimakrise wolle die fossile Industrie weiter expandieren, sagte Neubauer. Viele ihrer Vertreter seien beim Weltwirtschaftsforum dabei, erklärte Thunberg: „Die Leute von Davos befeuern die Krise“.

„Wir brauchen keine neuen fossilen Projekte“, sagte IEA-Chef Birol. Stattdessen müssten die Investitionen in erneuerbare Energien versechsfacht werden, um das Ziel zu erreichen, die Erwärmung der Erdatmosphäre auf 1,5 Grad zu begrenzen.

Und was hält Birol von der Unterstützung von Bundeskanzler Olaf Scholz für die Eröffnung eines neuen Erdgasfeldes vor der Küste Senegals? Scholz argumentiert dabei nicht nur mit Lieferungen nach Deutschland und war im Mai vergangenen Jahres vor Ort. Erdgas helfe Entwicklungsländern auch beim Abschied von klimaschädlicher Kohle, so Scholz.

Hier war Birol nicht so klar. Einerseits sagte er, die Sonne liefere die billigste und sauberste Energie, um in Afrika Elektrizität zu produzieren. Andererseits, so Birol, habe Gas aber auch eine Berechtigung als Wärmelieferant für die Industrie.

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3 Kommentare

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  • "Einerseits sagte er, die Sonne liefere die billigste und sauberste Energie, um in Afrika Elektrizität zu produzieren. Andererseits"



    Hier liefert sie auch die billigste und sauberste Energie.

    • @Uranus:

      "Hier liefert sie auch die billigste und sauberste Energie."



      Wenn man die erforderlichen Saisonspeicher dazurechnet, ist Sonnenenergie nicht mehr billig.

    • @Uranus:

      Und? Deswegen sollte nicht an allen möglichen Standorten Energie produziert werden, auch dort wo es doppelt so viele Sonnenstunden gibt.

      Mit Whataboutism wird man keinen Druck auf die politisch Verantwortlichen in DE ausüben können. Wo bleibt z.B. der Beschluss der Stadt Berlin bis 2025 alle öffentlichen Gebäude mit Photovoltaik auszurüsten?