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Grenzkonflikt Israel-LibanonHisbollah rächt ihren Toten

An der Nordgrenze Israels ist es zu einem Gefecht mit der Schiitenmiliz gekommen. Drei Menschen wurden dabei getötet – und mehrere verletzt.

Israelische Soldaten tragen einen Verwundeten von der Grenze zum Libanon weg. Bild: reuters

JERUSALEM taz | Die Spannungen zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah haben am Mittwoch drei Todesopfer gefordert. Am Mittag traf eine Panzergranate ein Fahrzeug der israelischen Armee. Dabei wurden zwei Soldaten getötet und sieben verletzt. Bei anschließenden Gefechten starb ein spanischer UN-Soldat. In dem Alawiten-Dorf Ghadschar wurden mehrere Zivilisten verwundet.

Die schiitischen Extremisten der Hisbollah hatten mit Panzerabwehrraketen das Feuer auf Israel eröffnet, um den Tod ihres Kommandanten Dschihad Mughnieh zu rächen. „Im Namen der Gefallenen von Kuneitra“, hieß es in einer Stellungnahme. Vor gut einer Woche hatte ein Kommando der israelischen Luftwaffe Mughnieh und fünf weitere Hisbollah-Kämpfer gezielt getötet. Bei dem Luftangriff bei Kuneitra starben außerdem mehrere Mitglieder der iranischen Revolutionsgarden.

Weder Israel noch die Hisbollah haben derzeit ein Interesse an weiteren Eskalationen. Die schiitischen Extremisten kämpfen in Syrien an der Seite von Präsident Baschar al-Assads Truppen gegen die Rebellen. Das Letzte, was die Kämpfer jetzt brauchen, ist eine zweite Front. Für Israels Armee kam der Angriff aus dem Libanon überraschend. Zwar rechnete man mit einer Racheaktion, nicht jedoch an der libanesisch-israelischen Grenze, wo ein Schlagabtausch erfahrungsgemäß leicht zu einem Krieg eskalieren kann.

Auch der Berg Hermon auf der israelischen Seite der Golan-Höhen geriet unter Raketenbeschuss. Die Bewohner der Kibuzzim im Norden Israels und in der Stadt Kirjat Schmona wurden von Alarmsirenen geweckt. An beiden Fronten reagierte die israelische Armee mit Artilleriefeuer. „Solange es keine Toten unter israelischen Soldaten oder Zivilisten gibt“, schreibt der Militäranalyst von Yediot Achronot, Ron Ben-Ischa, vor den Meldungen über die beiden israelischen Opfer, „wird die Reaktion ausfallen.“ Die „rund 20 Panzersalven“ hätten auf syrischer Seite kaum Schaden angerichtet. Schon jetzt lägen die Kosten für die im Norden ausgerufene erhöhte Alarmstufe und der Einsatz der Luftwaffe bei „Hunderttausenden Dollar“, berichtet das Blatt. Dazu kommen Geschäftseinbußen im Tourismussektor, der momentan Hochsaison hat. Das Skigebiet auf dem Hermon blieb geschlossen.

An der Grenze zum Libanon blieben mehrere Straßen gesperrt, Anwohner waren aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben. Jenseits der Grenze flohen zahlreiche libanesische Familien aus dem Südlibanon gen Norden. Der Hisbollah-nahe TV-Sender al-Manar berichtete über den gelungenen Angriff und „viele Verletzte in den Reihen des Feindes“. Der israelische Hörfunk bewertet die Botschaft der Hisbollah als ein Signal, dass sie damit ihre Vergeltung für Mughnieh als erledigt betrachtet. Der Analyst Ben-Ischai vermutet hingegen, dass „dies nur ein erster Schlag“ war.

Fast neun Jahre liegt der letzte Libanonkrieg zurück. Die israelische Bodenoffensive hatte im Sommer 2006 die Befreiung zweier in Geiselhaft gefallener Soldaten zum Ziel, die beide, wie sich später herausstellte, schon während des Überfalls der Hisbollah auf ihre Patrouille gestorben waren. Der Krieg forderte fast 600 Tote im Libanon und 163 israelische Opfer. Teil des damaligen Waffenstillstandsabkommens war die Entwaffnung der Hisbollah und die Stationierung libanesischer Truppen im Südlibanon. Die UN-Friedenstruppen Unifil, die seit 1978 im Libanon stationiert sind, wurden auf 15.000 Soldaten aufgestockt. Ihre Hauptaufgabe ist, den Waffenschmuggel an die Hisbollah zu unterbinden.

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17 Kommentare

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  • ärgerlich, so ein nicht als up-date gekennzeichnetes up-date, in dem die Sheeba-farmen verschwunden sind.

    andere kriegen das mit den up-dates doch auch redlicher hin!

    • @christine rölke-sommer:

      Bitte mal erklären

      • @klaas klever:

        nun, der artikel war wesentlich kürzer und enthielt die information, dass das israelische militärfahrzeug im gebiet har dov=sheeba-farmen unterwegs war.

        (was es damit auf sich hat, läßt sich leicht ergoogeln)

        erol buluts kommentar nimmt auf diese frühere fassung bezug.

        jetzt, wenn man nicht zum vergleich z.b. http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-01/israel-libanon-grenzregion-angriff-auf-militaer liest, könnte man glauben, hisbollah habe ganz nord-israel angegriffen - und eben nicht tz''l in einem gebiet, das die un als ein nicht-israelisches ansieht.

         

        es ist frau Knaul natürlich unbenommen, die israelische sicht der dinge wiederzugeben. die redaktion hätte dies redlicherweise in form eines an den original-artikel angehängten up-date tun sollen, me thinks, statt die ursprüngliche nicht ganz unwichtige information im 'ersatz-artikel' in des-information umzuwandeln.

        • @christine rölke-sommer:

          Ach,

           

          ich würde das nicht so ernst nehmen.

          • @klaas klever:

            wenn Sie sich gern veräppeln lassen .... bitte schön.

            ich schätze das nicht sonderlich.

            • @christine rölke-sommer:

              Wenn Sie vom veräppeln reden, fallen mir als erstes Ihre Ressentiments gegen Israel ein.

              Ihre Schützlinge schätzen es nicht auf diese Weise vertreten zu werden.

              • @klaas klever:

                aha.

                statt information lieber gefühlige desinformation.... da sieht man gleich, wer ein ressentimentfreier freund ist, wa.

                • @christine rölke-sommer:

                  Wieso veräppeln lassen?

                  Ich finde es ist ne ziemlich langweilige Lapalie. Wenn es nichts überzeugenderes als solche Kinkerlitzchen gibt, kann es mit dem "Kindermörder Israel" ja nicht so weit her sein.

                  • @klaas klever:

                    was wollen Sie eigentlich?

                    den israelischen propagandakrieg aus dem letzten sommer weiterführen?

                    dann viel spaß noch.

                    • @christine rölke-sommer:

                      Ich stehe auf dem Schlauch, helfen Sie mir doch bitte.

                      Welchen israelischen Propagandakrieg?

                      • @klaas klever:

                        da müssen Sie schon selber runtsteigen, ich fasse fremder männer schläuche nicht an.

  • weder hermon noch golan sind israelisch, sondern von israel besetzt.

  • Das Problem könnte sein, das Netanyahu militärische Auseinandersetzungen braucht, um politisch zu überleben. Warum sonst mischt er sich in Syrien in den Krieg ein?

    Und zufällig bedeutet seine Einmischung immer auch noch eine Unterstützung der Terroristen in Syrien. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

  • 1G
    1393 (Profil gelöscht)

    Tja, schlichte Fakten

     

    Die Hisbollah hat Soldaten Israels angegriffen, die im Gebiet der Scheeba-Farmen für das illegale Annektionsbestreben Israels kämpfen.

    (PS: Syrien hat die Scheeba-Farmen dem Libanon abgetreten)

     

    Israel beschießt Dörfer und tötet UN Soldaten.

     

    Wer sind die Terroristen?

     

    Jetzt mal ganz unabhängig von der durch Israelische Politiker für den Wahlkampf praktizierten Völkerrrecht brechenden Ermordung der Hisbollah & iran. Offizieren zuvor in Syrien, dessen Preis die bedauerlichen Soldaten der IDF bezahlen müssen.

    • @1393 (Profil gelöscht):

      Wer die Terroristen sind? Die Hisbollah-Miliz.

      http://de.wikipedia.org/wiki/Hisbollah

      Was wollen sie mit der Frage bezwecken?

      Verbreiten Sie Ihr antisemitisches Weltbild doch bitte woanders.

      • @qweeqr qweeqr:

        was ist eigentlich an der frage nach israelischem staatsterrorismus antisemitisch?

        • @christine rölke-sommer:

          vieles was unter israelischer verantwortung in nahost angerichtet wird und wurde entspricht nicht dem völkerrecht, wird aber von seinen allies unterstützt oder zumindest nicht kritisiert. so wird und kann es keinen frieden geben. es sit auch sehr schwer in deutschen medien ungehindert dazu stellung zu beziehen ohne gleich als antisemit verschrien oder noch schlimmer gleich zensiert zu werden.