: Grenzen überschreiten?
■ Dritte Runde des Forums St. Pauli
Steht der Abschied vom Schubladendenken unmittelbar bevor? Das Forum St. Pauli hat die Teilnehmer der Arbeitsgruppe bekanntgegeben, die sich mit der Zukunft des ehemaligen Hafenkrankenhauses befassen soll. Die UnterstützerInnen werden es demnach mit VertreterInnen der Gesundheitsbehörde, der Stadtentwicklungsgesellschaft und des Landesbetriebes Krankenhäuser sowie dem Planungstab des Senats zu tun haben.
Der Sprecher der Initiative „Ein Stadtteil steht auf“hat alle MitstreiterInnen zur „Grenzüberschreitung“aufgefordert. Stadtentwicklungssenator Thomas Mirow (SPD), der das Forum moderiert, hat ihm ohne weiteres zugestimmt. Vor allem, weil nicht klar ist, welche Grenzen überschritten werden sollen und wie. Den zunächst warten alle auf das Ergebnis einer Bedarfsanalyse. Das Moratorium gegen den Abtransport von medizinischem Gerät, das bis zum Mittwoch galt, wurde allerdings nicht verlängert.
Gleichzeit hat das Forum, das die BesetzerInnen des Hafenkrankenhauses dem Senat abgetrotzt hatten, eine weitere Arbeitsgruppe ins Lebens gerufen, die sich mit der Jugendarbeitslosigkeit im Viertel befassen soll. Nachdem größere Arbeitgeber wie Blohm & Voss und Bavaria Brauerei, Hafenkrankenhaus und Endoklinik jetzt oder in naher Zukunft kaum noch Lehrstellen anbieten, haben sich die Aussichten für SchulabgängerInnen verfinstert. Manche flüchten sich in Wunschvorstellungen (“Ich will Tierärztin werden“), andere träumen davon, auf dem Kiez eine schnelle Mark zu machen.
Die Schulen, ein Jugendhaus und die Gemeinwesenarbeit St. Pauli-Süd (GWA) haben sich jetzt zusammengetan, um ein Beschäftigungsprojekt für Jugendliche in den Kasematten am Hafenrand zu ersinnen. Sofern niemand eine preisgünstigere Idee hat. lian
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