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Grenze zwischen Marokko und SpanienErneuter Sprung nach Europa

Wieder versuchen fast 1.000 Menschen nach Europa zu gelangen. Grenzschützer halten sie auf, es kommt wie auch in der vergangenen Woche zu Gewalt.

3. März 2022, Melilla: Marokkanische Sicherheitskräfte zwingen Migranten, sich vor den Zaun zu legen Foto: ap

Madrid/Berlin AP/taz | Erneut haben etwa 1.000 Menschen versucht, über die spanische Exklave Melilla nach Europa zu kommen. Sie seien aber daran gescheitert, über den Zaun, der Marokko von Spanien trennt, zu klettern, teilten die spanischen Behörden mit. Nach Angaben der spanischen Nachrichtenagentur Europa Press gelang es rund 400 Personen, den Grenzzaun zu erreichen.

Laut Europa Press bezeichnete die Delegation der spanischen Regierung den Überquerungsversuch als „koordiniert und perfekt organisiert“, die marokkanischen Sicherheitskräfte seien „heftig drangsaliert“ worden. Immer wieder kommt es zu gewaltsamen Zusammenstößen mit den Grenzbeamten, Menschenrechtsorganisationen prangern außerdem sogenannte Pushbacks an. Dabei werden die, die es auf europäischen Boden geschafft haben, einfach wieder zurückgedrängt.

Menschen, die vor Armut oder Gewalt fliehen, sehen Melilla und die zweite spanische Exklave Ceuta als eine Chance, vom afrikanischen Kontinent aus die EU zu erreichen. Sie versuchen manchmal, in Gruppen in die Exklaven zu kommen, um es dann aufs europäische Festland zu schaffen.

Bereits in der vergangenen Woche hatten Tausende Menschen versucht, über die sechs Meter hohen Grenzzäune auf spanisches Territorium zu gelangen. Fast 900 schafften es. Damals sollen insgesamt etwa 45 Menschen verletzt worden sein, darunter auch Polizeibeamte.

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5 Kommentare

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  • Ukranier sind willkommen.

    Afrikaner und Araber nicht...

    • @Robert Boyland:

      Echten Kriegsflüchtlingen aus der europäischen Nachbarschaft muss eben geholfen werden.

    • @Robert Boyland:

      Jupp (ganz ohne Punkt Punkt Punkt).

      Es gibt auch erhebliche Unterschiede.

      Die Menschen in der Ukraine fliehen vor dem Krieg, nicht aus wirtschaftlichen Gründen. Sie fliehen direkt in die EU, nicht über irgendwelche sicheren Drittstaaten. Sie fliehen - so zumindest die Hoffnung - für einen gewissen Zeitraum, nicht um dauerhaft zu bleiben.

      • @DiMa:

        Die Leute aus Libyen fliehen auch direkt in die EU (Italien, Malta)... Und Sie haben auch einen Krieg seit April 2011...

        Sogar sie haben einen Krieg, der auch mit Bombardierung von Frankreich (Sarkozy), USA (Obama), UK (David Cameron) u.v.m. gefeuert wurde..



        Wenn nicht gestartet!!!!

        Also gut genug Erklärung für Sie ?

        • @Robert Boyland:

          Aus Libyen fliehnde Menschen sind in den meisten Fällen schon lange keine libyschen Staatsbürger mehr sondern nutzen das Land lediglich als Transitland.