Greenpeace klagt gegen Atomkraftwerk: Absturzgefahr Atomkraft
Anwohner klagen gemeinsam mit Greenpeace: Das AKW sei gegen Flugzeugabsturz und Terroranschläge nicht gesichert, heißt es.
Das OVG hatte bereits im Januar 2015 dem Zwischenlager auf dem Reaktorgelände die Betriebserlaubnis entzogen. „Es gibt keine nachträglichen baulichen Maßnahmen, die Abhilfe schaffen können“, sagt Mathias Edler, Atomexperte von Greenpeace. „Wenn die Politik vor den Energiekonzernen einknickt, müssen Bürger vor Gericht ziehen, um möglichen Schaden von der Bevölkerung abzuwenden.“
Im Juli hatte die Atomaufsicht im schleswig-holsteinischen Energieministerium einen Antrag von Greenpeace und Hinrichsen auf Widerruf der Betriebsgenehmigung für Brokdorf abgelehnt. Zwar hatte der zuständige grüne Minister Robert Habeck den Antrag begrüßt. „Alles, was den Atomausstieg nach Recht und Gesetz beschleunigt, ist gut“, sagte er damals – und wies darauf hin, dass die rechtlichen Hürden für den Widerruf einer Betriebserlaubnis „sehr hoch“ seien.
Abgelehnt wurde der Antrag gleichwohl, und diese Entscheidung wird nun angefochten. In ihrem ablehnenden Bescheid hatte die Atomaufsicht selbst auf derzeit laufende „Erörterungen mit der Bundesaufsicht“ wegen unzureichender Schutzmaßnahmen vor einem Flugzeugabsturz hingewiesen.
Zu diesem Thema wollen sich am Dienstag offenbar auch die Atomaufsichten der Bundesländer und des Bundes zu einem Gespräch in Berlin treffen. Erörtert werden soll dabei der Schutz nuklearer Anlagen vor einem „terroristischen Flugzeugabsturz“.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Anschlag in Magdeburg
Vorsicht mit psychopathologischen Deutungen
Kochen für die Familie
Gegessen wird, was auf den Tisch kommt
Insolventer Flugtaxi-Entwickler
Lilium findet doch noch Käufer
Lohneinbußen für Volkswagen-Manager
Der Witz des VW-Vorstands
US-Interessen in Grönland
Trump mal wieder auf Einkaufstour
Polizeigewalt gegen Geflüchtete
An der Hamburger Hafenkante sitzt die Dienstwaffe locker