Golden Pudel Club eröffnet Obergeschoss: Pudel bekommt Pudelchen
Nach zweieinhalb Jahren Wiederaufbau eröffnet am 19. Juli das Obergeschoss des 2016 niedergebrannten Hamburger Golden Pudel Clubs.
2016 brannte der Szeneclub nieder, das Untergeschoss feierte seine Neueröffnung bereits Ende 2017. Zuvor wurde im Obergeschoss das vom Club unabhängige Café „Oberstübchen“ betrieben. Dessen Chef war der ehemalige Miteigentümer Wolf Richter, der sich einen jahrelangen Streit mit dem anderen Besitzer Rocko Schamoni lieferte. Schamoni betrieb den Club mit dem Pudel-Kollektiv unkommerziell, während Richter im oberen Teil sein kommerzielles Café führte.
Der Streit ging bis vor Gericht, Richter erstritt eine Zwangsversteigerung, kurz vor dem Brand. Nach dem Brand wurde diese verschoben, wenig später kaufte die Mara-&-Holger-Cassens-Stiftung den Anteil Richters auf. Damit wurde der jahrelange Rechtsstreit beendet, der den Wiederaufbau in die Länge gezogen hatte.
Ende 2018 wurde auch die zweite Hälfte des Clubs in Stiftungshand gegeben, in dessen Kuratorium unter anderem Marek und Schamoni sitzen. Damit sei die finanzielle Lage über die Stiftung gesichert und im „Barboncino Zwölphi“ kann es entspannter zugehen, sagt Marek: „Es soll ein offener Raum für alle werden, die auch zur Mitgestaltung angeregt sind.“
Viktor Marek, Geschäftsführer Pudel Club
Barboncino heißt auf deutsch „Pudelchen“ und Zwölphi musste noch dahinter, weil es die Elphi natürlich toppen musste, sagt Marek.
Eröffnet wird das Obergeschoss am Freitagabend mit einem geheimen Special Guest, im Juli folgen noch drei weitere Termine. Ab August können Gäste dann täglich wechselnde internationale Speisen vom „Catering Service Chickpeace“ genießen. Das Team, das aus geflüchteten Frauen und Hamburger*innen besteht, kocht die Mahlzeiten für den Mittagstisch.
Wiederbelebt wird im Barboncino im August außerdem das beliebte „Kaiserwetter“-Format, das früher dienstags unten im Club stattfand, bis der Dienstag zum Ruhetag wurde. Zum Auftakt präsentiert der Musiker Richard von der Schulenburg „Wettermusik“.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!