Globaler Kampf gegen Klimakrise: Inselstaat stellt UN-Klimachef
Grenadas Umweltminister Simon Stiell wird zum obersten Klimaschutz-Manager. Das ist ebenso überraschend wie folgerichtig.
L eicht wird der Job nicht: Neuer Generalsekretär des UN-Klimasekretariats wird der bisherige Umweltminister der Karibikinsel Grenada, Simon Stiell. Überraschend in Hinblick auf Tempo und Ergebnis hat UN-Generalsekretär António Guterres damit diese Woche den Posten des obersten Klimaschutzmanagers der Welt besetzt.
Der studierte Volkswirt Stiell hat lange in Unternehmen wie Nokia gearbeitet, aber seit 2013 auch als Parlamentarier und Minister des Karibikstaats. Er kennt sich in der Sache gut aus und gilt als unabhängig. Es ist das erste Mal, dass ein Mensch aus einem kleinen Inselstaat diesen hohen UN-Posten besetzt.
Stiell folgt in seinem Job auf die Mexikanerin Patricia Espinosa und Christiana Figueres aus Costa Rica und ist auch wegen der geografischen Nähe der drei Heimatländer eine Überraschung.
Experten hatten auf eine Person aus Afrika gesetzt – auch weil das nächste große Thema für die internationalen Klimaverhandlungen die Frage von Schadenersatz und finanziellen Hilfen für arme Länder ist. Diese betrifft aber Grenada ebenfalls.
Bald ist wieder Weltklimakonferenz
Stiell hat sich in den Klimaverhandlungen deshalb auch besonders für die Länder eingesetzt, die wie Grenada am stärksten von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen sind, und forderte immer wieder mehr Engagement sowie Hilfe von den Industriestaaten.
Guterres dürfte es bei der schnellen Besetzung aber auch darum gegangen sein, dass die Vereinten Nationen in Sachen Klima zur nächsten Weltklimakonferenz nicht führungslos sind. Die soll im November im ägyptischen Scharm El-Scheich stattfinden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Ungerechtigkeit in Deutschland
Her mit dem schönen Leben!
Kompromiss oder Konfrontation?
Flexible Mehrheiten werden nötiger, das ist vielleicht gut
Der Check
Verschärft Migration den Mangel an Fachkräften?
FDP-Krise nach „Dday“-Papier
Ex-Justizminister Buschmann wird neuer FDP-Generalsekretär
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Selenskyj bringt Nato-Schutz für Teil der Ukraine ins Gespräch
Überraschende Wende in Syrien
Stunde null in Aleppo