Gleichstellung von Homo-Paaren: Justizministerin fordert Adoptionsrecht
Bundesjustizministerin Leutheusser-Schnarrenberger will Homo-Paare auch beim Adoptionsrecht gleichstellen. Es sei wunderbar, wenn mehr gleichgeschlechtliche Paare Kinder hätten.
BERLIN rtr | Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger möchte homosexuelle Paare auch beim Adoptionsrecht gleichstellen. „Wenn mehr gleichgeschlechtliche Paare Kinder haben, ist das wunderbar. Neben der bereits jetzt möglichen Stiefkindadoption, wird sich die volle Adoption Bahn brechen“, schrieb Leutheusser-Schnarrenberger in einem Beitrag für den Stern. „Wenn zwei Menschen des gleichen Geschlechts ein Paar werden, sollte die Politik sie nach Kräften unterstützen“, fügte die FDP-Politikerin hinzu.
Verwundert zeigte sich die Ministerin über die Debatte darüber, ob das Ehegattensplitting im Steuerrecht auf gleichgeschlechtliche Paare übertragen werden sollte. Im Südwestrundfunk betonte sie, es gebe auch in diesem Sommer wieder Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts, die deutlich machten, dass es im Steuerrecht eine Ungleichbehandlung zwischen eingetragenen Lebenspartnern und der Ehe gebe.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte sich der Forderung der FDP nach einer raschen Lösung widersetzt. Sie plädiert stattdessen dafür, erst auf der Basis eines Urteils der Karlsruher Richter zu handeln, mit dem 2013 gerechnet wird. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa für den stern sprechen sich 75 Prozent der Bundesbürger für ein Ehegattensplitting bei homosexuellen Paaren aus. Nur 23 Prozent seien dagegen, und zwei Prozent der Befragten hätten keine Meinung dazu.
Beim Ehegattensplitting werden Ehepartner steuerlich gemeinsam veranlagt. Diese Regelung begünstigt Familien mit nur einem Verdiener ebenso wie solche mit großen Einkommensunterschieden. Nach Angaben des Finanzministeriums beträgt die Steuerersparnis für Ehegatten mit der Regelung knapp 20 Milliarden Euro. Eine Ausdehnung auf die rund 23.000 eingetragenen Lebenspartnerschaften würde rund 30 Millionen Euro kosten.
Leser*innenkommentare
Gleichbehandlung
Gast
@theo
"... Auf gar keinen Fall darf wegen der Schwulen
ein Kinderimportboom aus Armutsländern entstehen.
Deshalb bin ich gegen das Volladoptionsrecht!!!!!
Die Keule der politischen Korrektheit gehört auf
den Müll! ..."
schreiben Sie.
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Allerdings ist weder ein "Kinderimportboom" zu erwarten, noch gibt es außerhalb der Neo-Nazi Szene den Begriff der "Keule" (Politische Korrektheit-, Antisemitismus-, Rassismus-, Nazi-, Homophobie-Keule), sondern er ist die Erfindung von Neo-Nazis, die damit arbeiten, um sich als Opfer (in Wirklichkeit sind sie Täter) darzustellen, die von bösen Linken "an den Pranger gestellt" werden, um sie an der "freien Meinungsäußerung" zu hindern. Neo-Nazis versuchen diese Diskussionsbremsen salonfähig zu machen, damit andere sie nachplappern, ohne deren Herkunft zu kennen.
Die Politische Korrektheit ist übrigens nichts anderes, als dass für diskriminierte Minderheiten im öffentlichen Diskurs nur die Bezeichnungen verwendet werden, die von diesen Minderheiten selbst akzeptiert werden. Und das ist, im Sinne des gegenseitigen Respekts, absolut in Ordnung.
http://de.wikipedia.org/wiki/Politische_Korrektheit
Hans
Gast
@theo
Kinderimport, Bitte? Wo ist denn da der Zusammenhang. Das klappt vielleicht für Leute wie Madonna und Angelina Jolie, doch für reale Menschen, auch Heteros, ist dies so gut wie unmöglich, schon jetzt.
Politische Korrektheit hindert uns daran, so wie Sarrazin zu werden.
theo
Gast
Auf gar keinen Fall darf wegen der Schwulen
ein Kinderimportboom aus Armutsländern entstehen.
Deshalb bin ich gegen das Volladoptionsrecht!!!!!
Die Keule der politischen Korrektheit gehört auf
den Müll!
s.maier
Gast
Ich stimme dem zu. Auch ein interessanter Beitrag zum Thema der finanziellen Förderung von Familien http://www.atkearney361grad.de/2012/08/14/das-haben-wir-gelernt/
Hilde
Gast
Wisst Ihr, was Politikverdrossenheit ist?
Das für die Adoptionsfrage federführende Bundesministerium der Justiz wird seit fast 10 Jahren (Amtsantritt von Brigitte Zypries am 22. Oktober 2002) von Ministerinnen geführt, die für die (Voll-)Adoption durch gleichgeschlechtliche Paare ist.
Who cares...