: Glattes Parkett
Seit gestern werden Aktien von Scholz & Friends in Frankfurt gehandelt. Sinkende Umsätze angekündigt
Als erstes deutsches Unternehmen der Werbebranche ist die in Mitte ansässige Agentur Scholz & Friends seit Montag an der Frankfurter Börse notiert. Vorstandschef Thomas Heilmann kündigte an, der Umsatz werde im kommenden Jahr voraussichtlich um rund 6 Millionen Euro unter den 70 Millionen Euro dieses Jahres liegen, der Gewinn solle jedoch steigen. Die Aktie startete mit 4,10 Euro am Geregelten Markt und legte leicht zu. Zuvor war das Unternehmen mit der am Neuen Markt notierten TV-Produktionsfirma United Visions zusammengegangen.
Die United-Visions-Aktien wurden automatisch auf Aktien der Scholz & Friends AG umgestellt. Frei handelbar sind derzeit gerade einmal 6,5 Prozent der insgesamt knapp 21,5 Millionen Papiere. Die alte Muttergesellschaft von Scholz & Friends, das britische Unternehmen Cordiant, hält immer noch 76 Prozent der Anteile, 11 Prozent liegen beim Management. Mittelfristig soll der Streubesitz jedoch per Kapitalerhöhung auf 20 Prozent erhöht werden.
Scholz & Friends, die einen zweiten Unternehmenssitz in Hamburg unterhalten, gehen zu einer schwierigen Zeit an die Börse: In Zeiten der Konjunkturflaute brechen viele Werbeetats drastisch ein. Vorstandschef Heilmann kündigte an, man wolle in den kommenden Jahren durch Übernahmen und neue Auslandsbüros international expandieren. Derzeit betreibt die Agentur 14 Büros in 13 Ländern. Die Geschäfte in Deutschland sollen ausgebaut, die Bereiche Werbung und Unterhaltung stärker vernetzt werden, etwa durch die Produktion von Werbesendungen. Künftig sollen die Beschäftigten durch Erfolgsbeteiligungen motiviert werden. DPA
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