Gewalt in Somalia: Tote bei Al-Shabaab

Die radikalislamische Miliz hat vier Menschen wegen Verrats hingerichtet. Über 50 der Kämpfer wurden in Gefechten mit der Regierungsarmee getötet.

Mutmaßliche Kämpfer der Miliz wurden in Mogadischu gefangengenommen. Bild: ap

MOGADISCHU afp/dpa | Kämpfer der somalischen Al-Shabaab-Miliz haben nach Angaben von Behörden und Augenzeugen vier Menschen wegen Verrats hingerichtet. Die Milizionäre hätten den Männern Spionage für die USA, Äthiopien und Somalias international unterstützte Übergangsregierung vorgeworfen, gaben Behördenvertreter und Zeugen an.

Sie seien am Dienstagabend in der südwestlichen Region Gedo erschossen worden. EinAl-Shabaab -Richter urteilte demnach zuvor, dass einer der Männer für den US-Auslandsgeheimdienst CIA gearbeitet und die Tötung „eines Al-Shabaab-Kommandeurs“ ermöglicht habe.

Die USA hatten am Silvestertag die Tötung des Geheimdienstchefs der islamistischen Miliz in Somalia bestätigt. Demnach wurde der Mann namens Abdishakur mittels Hellfire-Raketen einer US-Drohne in seinem Fahrzeug nahe der Stadt Saakow im Süden des Landes getötet. Die somalischen Behörden hatten den gemeinsamen Militäreinsatz von somalischen und US-Truppen bereits zuvor bekannt gegeben.

Bei Gefechten im Nordosten von Somalia sind nach Angaben der Behörden mehr als 50 Kämpfer der Al-Shabaab-Miliz getötet worden. Einheiten der halbautonomen Region Puntland seien eine Woche lang gegen Stellungen der Islamisten vorgegangen, sagte der Präsident Puntlands, Abdiwali Mohamed Ali, am Dienstag. Seine Sicherheitskräfte hätten auch Milizenkämpfer gefangen genommen, darunter zwei Anführer.

Brutale Scharia-Auslegung

Seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Siad Barre im Jahr 1991 herrscht in Somalia Bürgerkrieg. Die mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbündete Miliz kontrollierte über Jahre große Teile der Hauptstadt Mogadischu sowie weite Gebiete im Zentrum und Süden des Landes.

Sie verbreitet in Somalia seit Jahren Angst und Schrecken. Al-Shabaab legt die islamische Rechtsprechung Scharia äußerst brutal aus, wozu immer wieder öffentliche Hinrichtungen und Amputationen gehören. Die nördliche Küstenregion Puntland galt zuletzt als ein Rückzugsort der Gruppe.

Inzwischen wurde die Gruppe aus der Hauptstadt und den meisten anderen Städten vertrieben. Allerdings verübt die Miliz auch weiterhin Anschläge in Mogadischu sowie im benachbarten Kenia.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.