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Gewalt im TschadMindestens 41 Tote bei Anschlägen

Am Samstag explodierten auf einem Markt und in einem von Nigerianern bewohnten Viertel der Stadt Baga Sola Sprengsätze. Die Behörden sagen, das war Boko Haram.

Vermutet wird, dass Boko Haram hinter den Bomben von Baga Sola steckt. Auf dem Markt der Stadt dürfte es so aussehen wie Ende Juli im nigerianischen Maiduguri, nachdem dort die Extremisten zugeschlagen hatten. Foto: ap

N‘Djamena afp/dpa | Bei drei Anschlägen im Tschad sind am Samstag mindestens 41 Menschen getötet worden. Durch die Explosionen Stadt in der Stadt Baga Sola am Tschadsee wurden nach Angaben aus Sicherheitsbehörden zudem mehr als 50 Menschen verletzt. Die Sicherheitskräfte machten die Islamistengruppe Boko Haram für die Anschläge verantwortlich.

Der erste Anschlag wurde den Angaben zufolge am Nachmittag auf dem belebten Fischmarkt von Baga Sola verübt. Kurz darauf wurden zwei weitere Explosionen in dem Stadtrandviertel Kousseri gemeldet, in dem tausende Nigerianer leben, die vor Boko Haram in die bislang friedliche Stadt flüchteten. Der Tschadsee grenzt an Nigeria.

Einwohner berichteten telefonisch von Panik. Den Menschen biete sich ein grauenhaftes Bild, überall lägen Leichen und Leichenteile. Viele versuchten auf eigene Faust, abgetrennte Gliedmaßen den Opfern zuzuordnen. Berichte, wonach die Anschläge von einem jugendlichen Selbstmordattentäter und zwei verschleierten Frauen verübt worden sein sollen, wurden von den Behörden zunächst nicht bestätigt.

Frankreich verurteilte die „barbarischen Attentate“. Das Außenministerium in Paris sicherte dem Tschad in einer Erklärung weiter Unterstützung im Kampf gegen Extremisten zu.

Neben Nigeria und Tschad grenzen auch Kamerun und Niger an den Tschadsee. Boko Haram verübt seit dem vergangenen Jahr vermehrt auch Anschläge in den Nachbarländern, deren Armeen inzwischen gemeinsam mit den nigerianischen Truppen gegen die Extremisten kämpfen.

Boko Haram kämpft seit sechs Jahren für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Schätzungsweise 17.000 Menschen wurden in dem Konflikt bisher getötet.

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