Getötete türkische Trans-Aktivistin: Hunderte protestieren gegen Mord
In Istanbul wurde am Wochenende die Leiche der Trans-Aktivistin Hande Kader gefunden. Hunderte Menschen demonstrierten gegen ihre Ermordung.
ISTANBUL ap | Hunderte Menschen haben am Sonntag im Zentrum Istanbuls gegen die Vergewaltigung und Ermordung einer transsexuellen Aktivistin protestiert. Die Demonstranten hielten am Abend Transparente in die Höhe und skandierten Parolen zu Ehren der 22-jährigen Hande Kader, deren Leiche am Wochenende gefunden wurde. Medienberichten zufolge war sie bis zur Unkenntlichkeit verbrannt worden. Kader hatte sich für die Rechte von schwulen, lesbischen, bi- und transsexuellen Menschen eingesetzt.
An der Kundgebung nahmen auch Abgeordnete der türkischen Opposition teil.
Erst im Juli hatte die türkische Organisation Kaos GL, die sich für Homosexuelle einsetzt, die Ermordung eines schwulen syrischen Flüchtlings gemeldet. Demnach wurde er enthauptet in Istanbul aufgefunden.
Homosexualität ist in der Türkei legal, doch kommt es Rechtsgruppen zufolge oft zu Hassverbrechen gegen Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender (LGBT).
Leser*innenkommentare
Merle Groneweg
taz-Autor*in
Da trans* und inter*-Geschlechtlichkeit nichts mit sexueller Orientierung zu tun haben, sind die Begriffe "transsexuell" und "intersexuell", wie im Artikel verwendet, selten eine Eigenbezeichnung / Selbstdefinition, sondern die früher v.a. medizinisch verwendeten Begriffe. So klingen sie auch immer noch ein bisschen, weil beides pathologisiert wird.
Viele Leute bezeichnen sich eher als trans* oder inter* bzw. trans-/intergeschlechtlich. So zu lesen z.B. auf der Website von http://www.transinterqueer.org/
Sapasapa
Liebe Herr Erdogan,
unsere Demokratie bzw. demokratische Gesellschaft ist bei dem Thema grundsätzlich schon ein wenig weiter. Nur als positiver Hinweis, bevor Sie den Glauben in uns total verlieren.
Bussi