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Geschlechtergerechte SpracheGenderduden, der (m)

Die Dudenredaktion hat ein Buch zum richtigen gendern herausgegeben. Doch was dort beschrieben wird, setzt die Redaktion selbst nicht um.

Wenn, dann richtig Foto: dpa

Binnen-I, Sternchen, Unterstrich, X-Form – man, äh, Frau, äh, Mensch ist schnell verwirrt, bei dem Versuch sich eine genderneutrale Sprache anzueignen. Vor allem im deutschen Sprachraum, der so verliebt ist in sein generisches Maskulinum.

Die Bibel aller Freizeit-Germanist*innen, DER Duden, hat nun deshalb erfreulicherweise ein Buch herausgegeben, das alle sprachlichen Möglichkeiten der Gleichberechtigung verständlich darlegen möchte: „Richtig gendern“. Doch wer den Genderduden online bestellen will, wird sich beim Blick in die Autor*innenzeile wundern: „von Dudenredaktion (Herausgeber), Anja Steinhauer (Autor), Gabriele Diewald (Autor)“.

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Selbstverständlich ist es möglich, dass Anja Steinhauer das er-Pronomen verwendet und somit als „Autor“ bezeichnet werden möchte. Dasselbe gilt für Gabriele Diewald.

Dass aber DIE Dudenredaktion nicht Herausgeber*in ist, sondern Herausgeber, geht dann doch zu weit für ein Sprachlexikon, das traditionell großen Wert auf die jeweiligen Artikel deutscher Substantive legt. Wieso schaffen wir dann der/die/das zur Freude aller Deutschlernenden nicht gleich ab?

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24 Kommentare

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  • Wird es dann ein DudenX oder eine Duda geben?

     

    Wer jemand sprachlich diffamieren will, der kann das - ob mit oder ohne diese komische 'Gendern'. Glaubt da irgendeine fundamentalistische Feministin, dass Sexismus durch Sprache geändert wird? Man kann Machos und Matchae versuchen zu überzeugen und im Kopf zu ändern. Als hätten wir nichts Dringenderes zu tun !

    • @fvaderno:

      Leider ja, das wird auch langsam Mainstream. Neoliberale Sprachkorrektur statt Kritik der kapitalistischen Strukturen. //feministisch-sprachhandeln.org/

  • So nützlich wie die Rechtschreibreform.

  • Bitte der/die /das abschaffen und ein du an du freie Stelle setzen.;-)

  • Sprache kommt von sprechen. Hier geht es mal wieder um Schreibweisen. Mir ist es im Endeffekt egal wie etwas geschrieben wird, solange man sich auf eine eindeutige, lesbare Schreibweise einigt. Und da sind wir wieder bei meinem Hauptproblem, um das sich die Verfechter der diversen Binnen-I-, Sternchen-, Unterstrich- und X-Formen drücken. Niemand, den ich bisher gefragt habe, konnte mir eine Aussprachehilfe für diese Schreibweisen geben. Also hier wieder mal mein Anfrage: Wie soll ich diese Formen lesen? Oder soll ich das gar nicht und immer wenn die Sternchenunterstrichiksinnen im Text kommen innehalten? Ähnlich wie יהוה das ja auch nur gelesen, aber nicht gesprochen wird.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Adele Walter:

      "Aussprache von Sparformen

      Die Sparformen eignen sich auch für mündliche Formulierungen. Binnen-I, Gender_Gap (Unterstrich) und Gender-Sternchen können ausgesprochen werden, indem an der Grenze zwischen der männlichen Wortform und dem Beginn der weiblichen Wortendung eine kurze Pause gemacht wird: «Student + innen», «Professor + innen». Dadurch wird automatisch ein Laut erzeugt, den die Sprachwissenschaft als «Knacklaut» bezeichnet. Dieser ertönt immer, wenn wir Wörter wie «Insel» oder «Apfel» aussprechen."

       

      //http://www.philhist.unibe.ch/unibe/portal/fak_historisch/content/e11352/e84118/e566094/Sprach_e_ger.pdf

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Damit hätten wir nicht nur eine Revolution in der Schreib- sondern auch in der Sprechweise, da bestimmt niemand bisher bewusst "Knacklaute" produziert oder gehört hat.

        Wir können auch einfach www.gendern.de/ aufrufen und nach Alternativen suchen: Z.B. wird dort aus "StudentKNACKinnen" Studierende oder aus "ProfessorKNACKinnen" "Lehrende".

        Es bedarf gar keiner Revolution; die Wörter und Aussprachen sind alle da.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Das ist einigermassen doof. Warum wird denn da der Professor im Singular und werden die Professorinnen im Plural genannt?

        Denken bei Linken scheint die Ausnahme zu sein.

        Knacklaute sprechen übrigens noch die Xhosa in Subsahara Afrika. Willkommen in der Welt der rassistischen Linksreaktionäre!

      • 8G
        81331 (Profil gelöscht)
        @74450 (Profil gelöscht):

        ...vielleicht eher wie in der japanischen Sprache. Allerdings hat sich die, wie auch die deutsche Sprache, über Jahrtausende entwickelt.

        Was meines Erachtens hier versucht wird ist, mittels 'Genmanipulation' die Sprache so zu verändern, dass jeder, jede, bzw. jedes damit leben kann.

        DAS kann aber nicht funktionieren, wie man sehr schön an den einzelnen Beiträgen hier sehen kann.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Dash eista lso, dasi cha lle smi tPause na nde nrichtige nStelle nlese nsoll? Eigentlic hganze infach, oder?

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Adele Walter:

          Richtig, eigentlich ganz einfach. Ich weiß nicht, wie Sie das Wort "Apfel" in Ihrer Welt schreiben, aber so in etwa funktioniert auch das Binnen-I bzw. Sternchen. Ein anderes Beispiel wäre das Wort "beanstanden". Da ist auch eine kleine gesprochene Pause nach dem be.

           

          Ihr Vorschlag zur Reform der geschriebenen Sprache ist kreativ. Auch wenn Sie eigentlich nach der Aussprache fragten. Egal. Weiter so. Sie sind auf dem richtigen Weg! :)

        • @Adele Walter:

          !!

  • Ich finde ja, dass diese Gendergeschichten per se etwas fragwürdig sind.

    Schon in ihrer Prämisse, dass Geschlechter konstruiert sind.

    Ich meine, wenn man heute weiss, dass z.B Homosexuelle einfach wegen ihres Hormonhaushaltes homosexuell sind, dann ist doch spätestens da klar, dass die hormonelle Zusammensetztung massiven und grundlegenden Einfluss auf das menschliche Verhalten hat.

    Keiner in der politischen Linken würden abstreiten, dass homosexuelle homosexuell sind, weil es aufgrund der Hormone angeboren ist.

    Jetzt sind es aber die gleichen Leute, die sagen, dass die hormonellen Unterschiede zwischen Mann und Frau keine Rollen spielen und unser Verhalten auf gesellschaftlicher Konditionierung basiert. Widersprüchlich

    • @EinfachIch:

      Auch wenn Hormone so einen grossen Einfluss auf Homosexualitaet haben, kann das schon zusammen passen. Weil es bei den homosexuellen um sexuelles Verhalten und bei der Diskussion um Mann und Frau um weitgreifende menschliche Eigenschaften bis hin zur Betufswahl geht.

      Überspitzt gesagt: es behauptet ja keiner, dass alle Homosexuellen gute Chefs waeren, oder umgedreht alle Homosexuellen "Hausfrau" werden. Menschliches Verhalten ist sehr komplex und Hormone moegen eine grosse Rolle aber sicher nicht die einzige spielen. Das Zusammenspiel von Genetik, Biologie und sozialem Verhalten ist sehr komplex und ein paar wenige Studien reissen keinen Beweiss. Ich denke, dass man da noch etwas die wissenschaftlich Entwicklungen beobachten sollte, bevor Schluesse gezogen werden.

       

      Was die Sprachdiskussion angeht: wenn ein Mensch sag dass ihn oder sie etwas stoert, kann man gerne entgegnen, dass es einen nicht stoert. Aber das aendert nichts an der Tatsache, dass es den anderen stoert. Geht es denn hier um Dominanz oder um Kommunales Zusammenleben?

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @EinfachIch:

      Ich habe auch ein Problem mit dem Wort "konstruiert", aber das liegt daran, dass dies ein*e Konstrukteur*in voraussetzt, ein planmäßiges, absichtsvolles Handeln.

      Gerade das wird aber eigentlich auch dekonstruiert.

      Wenn man nicht in den Widersspruch kommen will, dass auch die Idee, die Welt wäre durch Sprache konstruiert, konstruiert ist. Damit wird dann aber die Wahrheit komplett beseitigt und zur bloßen Konsensfrage degradiert.

      Die Wahrheit der Dekonstruktion ist aber keine Konsensfrage.

      Insofern verwende ich selbst das Wort "konstituiert" anstelle von "konstruiert. Aber die Sprache/Schrift bleibt als konstituierendes/konstruierendes Prinzip trotzdem erhalten.

       

      Woher wissen denn die Wissenschaftler, die Hormonuntersuchungen machen, welches Geschlecht ihre Probanten haben?

      Warum wird nicht gleich von besipielsweise vier Geschlechtern ausgegangen, anstatt von zweien: Mann (heterosexuell), Monn (homosexuell), Frau (heterosexuell) und Fro (homosexuell), die sich anhand des Hormonspiegels unterscheiden lassen?

    • @EinfachIch:

      "[D]ass diese Gendergeschichten per se etwas fragwürdig sind", ist nun wirklich der platteste Kommentar, den man zu diesem komplexen Thema liefern kann.

       

      In der einfachsten Version genderbewusster Sprache geht es vor allem darum, dass man keine rein männlichen Berufsbezeichnungen wählt, wenn damit auch Frauen gemeint sind. Das hat mit Homosexualität rein gar nichts zu tun.

       

      Natürlich wird die Geschichte dann noch um einiges komplizierter, wenn man auch Leuten gerecht werden möchte, die sich nicht eindeutig als männlich oder weiblich identifizieren, und es wird noch viel debattiert werden, bis hier eine weithin akzeptierte und praktikable Lösung gefunden ist.

       

      Aber das Problem ist wichtig und keineswegs fragwürdig.

      • 8G
        81331 (Profil gelöscht)
        @fhirsch:

        ...es gibt keine wichtigen Probleme.

    • @EinfachIch:

      Wie bitte? "Diese Gendergeschichten", "Keiner in der politischen Linken würde abstreiten, […]" – haben Sie auch nur fünf Seiten zum Thema Gender gelesen?

      • 8G
        81331 (Profil gelöscht)
        @smallestmountain:

        ..."haben Sie auch nur fünf Seiten zum Thema Gender gelesen?"

        Sollte man das?!

        • @81331 (Profil gelöscht):

          "Sollte man das?!"

           

          Ja, das sollte man. Weil der bisherige Sprachgebrauch ungerecht ist. ("Wer ist Ihr Lieblingsautor?")

           

          Und ich plädiere hier nicht für unaussprechliche und impraktikable Lösungen mit möglichst vielen Sternchen.

          • @fhirsch:

            "Weil der bisherige Sprachgebrauch ungerecht ist. ("Wer ist Ihr Lieblingsautor?")"

             

            Ich erkenne an dem Beispiel keinerlei Ungerechtigkeit. Es ist vollkommen offen, ob nun ein männlicher, weiblicher oder sonstiger Autor gemeint ist. Zwar ist "Der Autor" männlich kategorisiert, aber das grammatikalische Maskulin hat nichts, aber auch rein gar nichts mit dem realen Geschlecht des Maskulins zu tun. Es ist einfach nur eine Kategorienbezeichnung wie Obst und Gemüse. Ich halte es daher für vollkommen beknackt, sich darüber zu streiten, wie man möglichst viele Menschen visuell in dem einen Wort mit einbeziehen kann. Da kann man nur verlieren. Und mit "man" meine ich "jeder".

             

            Funfact: Ich kann auch fragen: "Wer sind deine Lieblingsautoren?" Da ist das Substantiv nämlich feminin ;)

            • @John Farson:

              "Es ist vollkommen offen, ob nun ein männlicher, weiblicher oder sonstiger Autor gemeint ist."

               

              Das ist leider nicht so. Und dazu gibt es inzwischen zahlreiche wissenschaftliche Studien, z.B.

              //journals.sagepub.com/doi/abs/10.1177/0261927X01020004004

               

              "Funfact: Ich kann auch fragen: 'Wer sind deine Lieblingsautoren?' Da ist das Substantiv nämlich feminin'"

               

              Das wäre dann Plural, aber leider immer noch Maskulinum. Ich weiß nicht, welche Auswirkungen es hätte, wenn man fragen würde, "Wer ist Deine größte Inspiration?" Vielleicht bekäme man damit einen weiblichen Bias.

               

              Das Problem ist halt, dass die meisten Berufsbezeichnungen standardmäßig männlich sind (von wenig prestigeträchtigen Berufen wie Krankenschwester und Putzfrau abgesehen).

  • Irgendwann ist auch mal gut mit dem Blödsinn, bevor die Rechten in unsere Institutionen einmarschieren, und das alles komplett aus dem Fenster werfen. Wir brauchen wieder eine realistische Linke, die klare Kante hat und sich nicht lächerlich macht durch die Art von Gesellschaft, die bei ihr mitkutschiert wird.

  • Könnte natürlich auch an den Vorgaben des Shop-Systems liegen. Just sayin'.