Geplanter Hooligan-Marsch in Hannover: HoGeSa-Leiter „trinkt mit Hitler“
Der geplante Hooligan-Marsch gegen Salafisten in Hannover könnte ausfallen. Die Polizei lehnt den angemeldeten Versammlungsleiter ab.
HANNOVER taz | In Hannover könnten die „Hooligans gegen Salafisten“ (HoGeSa) scheitern. Für den angemeldeten Umzug am 15. November hatte sich Uwe Mindrup als Versammlungsleiter bereitgestellt – den aber lehnt die Polizei ab.
Denn gegen den 44-Jährigen liegt eine Strafanzeige wegen Volksverhetzung und des Gebrauchs von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen vor. Mit der taz möchte er darüber nicht sprechen: „Kein Kommentar!“ Den Anlass boten Bilder auf einer Facebook-Seite. Die liege der Staatsanwaltschaft Oldenburg noch nicht vor, sagt eine Sprecherin, aber man erwarte sie.
In Oldenburg betreibt Mindrup einen Kiosk. Auf seiner Facebook-Seite soll er eine elektronische Postkarte veröffentlicht haben – darauf das Bild eines Waggons, mit dem Häftlinge ins KZ Auschwitz gebracht wurden; „Genieße das Leben in vollen Zügen“ sei daneben zu lesen gewesen, so der Vorwurf. Ein weiteres Bild soll KZ-Insassen gezeigt haben, überschrieben mit „Sommercamp 1942“.
Auch auf der Facebook-Seite des Kiosks finden sich einschlägige Bilder: die Reichskriegsflagge oder eine Flasche – Aufschrift: „Trink ne Coke mit Hitler“. Dem NDR hatte Mindrup gesagt, in Hannover keine „rechtsextremen Symbole dulden“ zu wollen.
Rechtlich anfechten will Mindrup die Maßnahme der Polizei dem Vernehmen nach nicht. Verschiedene Organisationen haben für den 15. November Protest angemeldet. Auf ein Verbot des HoGeSa-Marsches werde man sich nicht verlasen, sagt Ingo Mertens vom Bündnis „Gemeinsam gegen Rassismus und religiösen Fundamentalismus“.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!