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Gemischtes Doppel Sanitäter auf dem Gipfel:Johannes Barop

Retter in der roten Zone

Soll die Gipfelgäste retten: Johannes Barop Foto: privat

Eigentlich ist Johannes Barop Softwareentwickler. Beim G20-Gipfel wird er als ehrenamtlicher Einsatzsanitäter dabei sein – nicht draußen, bei den Protesten, sondern im Tagungsort in den Messehallen, der „Sicherheitszone 1“.

Für den 32-Jährigen , der sich seit 2008 bei den Maltesern engagiert, ist der G20-Gipfel das erste politische Großevent. Er habe sich freiwillig gemeldet, sagt er, weil er neugierig darauf gewesen sei, wie so ein Treffen von innen aussieht. Man habe sonst immer nur eine „sehr abstrakte“ Vorstellung von den hoch gesicherten, isolierten Gipfeln, die zwischen Zäunen stattfänden.

Für die Malteser sind insgesamt rund 80 Personen in Bereitschaft. Schon beim G7-Gipfel in Heiligendamm waren die Ehrenamtlichen vor Ort, um die hauptberuflichen Lebensretter zu unterstützen. Ebenso beim OSZE-Gipfel Ende 2016 in Hamburg, der „Generalprobe“ für den G20-Gipfel. Neben Sicherheitskräften und Feuerwehr sind rund 400 haupt- und ehrenamtliche Rettungskräfte der Hilfsorganisationen Johanniter, Arbeiter-Samariter-Bund, Deutsches Rotes Kreuz und Malteser im Einsatz.

Sie verantworten unter anderem den Katastrophenschutz beim Gipfeltreffen: Bei großen Unfällen, bei denen mehr als 50 Personen betroffen sind, müssen sie vor Ort sein. Eine Aufgabe, auf die sie wegen der infrastrukturellen Ausnahmesituation in der Stadt besonders gut vorbereitet sein müssen.

Barop möchte den Gipfel weder verteufeln noch feiern. Er sei „hin- und hergerissen“, sagt er. In jedem Fall ist das Event für ihn ein Aushängeschild und eine Werbemaßnahme für die Stadt Hamburg. Ob eine gute oder schlechte – das werde man noch sehen, „je nachdem, wie es ausgeht“.

Barop findet aber auch: Irgendwo muss der Gipfel stattfinden – auch wenn man darüber streiten könne, ob es nicht „intelligentere Orte“ als die unmittelbare Nähe zu Schanzen- und Karoviertel gebe. Er appelliert an alle Hamburger*innen, der Ausnahmesituation gelassen zu begegnen und den Gipfel „über sich ergehen“ zu lassen.

Den Ablauf des Gipfels selbst sieht er gelassen: Für ihn wird das Event aller Voraussicht nach besonders entspannt verlaufen. In der extrem abgeschirmten „Sicherheitszone 1“ werde jedenfalls nicht sehr viel passieren: Höchstens der Koch könne sich aus Versehen in die Finger schneiden, sagt Barop. Oder eine*r der 20 Staatschef*innen werde von Kreislaufproblemen heimgesucht. Dann könnte er gefragt sein. Volkan Ağar

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