Gegen Coronakrise in der Eurozone: Ein Gutschein für Hotel und Kneipe
Gaststätten und Hotels leiden besonders unter den Coronabeschränkungen. Die Eurozone könnte eine Guthabenkarte ausstellen, um sie zu unterstützen.
Zwei Branchen leiden besonders unter den Corona-Beschränkungen: das Gaststätten- und Hotelgewerbe sowie der Kulturbetrieb. Reichere Länder wie Deutschland haben einiges an Unterstützung aufgeboten, aber ärmere wie Italien, Spanien und Griechenland sehen sorgenvoll auf den Sommer 2020. Bei ihnen trägt der Tourismus einen erheblichen Teil zum Sozialprodukt bei.
Wir sollten deshalb über Lösungen nachdenken, die sowohl die Kneipe zu Hause wie das Feriendomizil im Süden unterstützen. Wie wäre es also mit einer Guthabenkarte ausschließlich für Besuche in Lokalen, Kinos, Theatern, Hotels? Gern auch für Buchläden, aber nicht für Versand und nicht für Streamingdienste. Denn unterstützt werden soll die Infrastruktur jeweils vor Ort.
Nehmen wir an, dass jede(r) Erwachsene 1.000 Euro bekommt und jedes Kind 500 Euro. Dann stünde einiges an ökonomischer Feuerkraft dahinter. Das Guthaben sollte nach maximal zwei Jahren automatisch verfallen und am besten auch ein Element von monatlichen Minuszinsen beinhalten, das ein baldiges Ausgeben sichern würde.
Man sollte damit auch Urlaube anzahlen können, die etwa erst für 2021 geplant werden. Viele haben ein Lieblingshotel an der Adria oder auf Mallorca oder träumen von einem Besuch dort und würden etwas von ihrem Guthaben für einen späteren Aufenthalt schon jetzt überweisen. Das Gleiche gilt für Gutscheine für einen Kinobesuch oder eine Theatervorstellung.
Die Erholungs-Guthaben-Karte könnte gut ein Projekt der enger verflochtenen Eurozone sein. Diese hat etwa 340 Millionen Einwohner. Wenn man überschlägig 850 Euro pro Person annimmt, wären die Kosten dafür einmalig 290 Milliarden Euro. Und bitte nicht immer nur an langfristige Kredite zur Finanzierung denken, auch die müssen nämlich zurückgezahlt werden. Sondern daran, dass die Krise verschiedene Bevölkerungsgruppen finanziell unterschiedlich trifft. Deshalb lieber so: Finanzierung durch einen kleinen Zuschlag auf die Einkommensteuer über die nächsten Jahre, für die Karte zweckgebunden überwiesen nach Brüssel.
Leser*innenkommentare
90857 (Profil gelöscht)
Gast
Biergartenhorror - Masochismus on tour
Wenn die Ausläufer dieser schlimmen Pandemie im tiefen Winter, eingemummelt vor dem Kamin zu erleiden wären, dann ginge das vielleicht noch. Aber aktuell fängt die "Draussen", die Sommersaison an, hat wohl kaum jemand den nun notwendigen Masochismus auf seinem Verhaltensindex.
Welchen Horror, welchen (vielleicht?) angenehm gruseligen Masochismus sich Wirte und Besucher von sogenannten Biergärten hingeben müssen, das macht dieser, sich auf offizielle Vorgaben stützende Artikel im Salzlandmagazin deutlich:
www.bbglive.de/202...3HZEYNJJ548zRW49dw
Schon die eingangs verlinkten .pdf - Formulare sind ein Schmankerl, werden deren "Inhalte" dann im folgenden Text eindruckvoll und im Detail dargestellt bzw. angedroht. Wer sich das als Wirt oder als Besucher antut, der muß schon relativ nahe an den mir lediglich aus mittelalterlich überlieferten Kirchenkreisen her bekannten Selbstgeiselungen stehen.
Ok, die Wirte und Betreiber der Biergärten, der öffentlich zugänglichen Gastronomie insgesamt könnten natürlich auch andere, betriebswirtschaftlich gebotene Gründe haben zum Masochisten zu werden; der geschätzte Konsument wohl kaum.
Kann somit nur hoffen, dass dieses von uns gern frequentierte afrikanische Restaurant:
adas-buka.de/
den oben verlinkten Irrsinn aus Sachsen-Anhalt übersteht, sind mir die (wahrscheinlich ähnlichen) hessischen Vorgaben momentan noch nicht bekannt.