Geflüchtete in Mazedonien: Durchbruch an Polizeiabsperrungen
Im mazedonischen Gevgelija durchbrechen Flüchtlinge Absperrungen. Sie warteten unter unwürdigen Bedingungen auf eine Chance zur Weiterreise.

Die Migranten in Gevgelija sind des Wartens hinter Stacheldraht leid. Foto: reuters
GEVGELIJA ap | Tausende Flüchtlinge sind am Samstag durch mazedonische Polizeiabsperrungen durchgebrochen. Es gab Verletzte, als sie Stacheldrahtverhaue überwanden und an mazedonischen Polizisten vorbeistürmten, die sich ihnen entgegen stellten.
Das Chaos nahm seinen Lauf, als die Polizei wenigen Familien mit kleinen Kindern erlaubte, die Grenze zu passieren. Doch die Menge drängte nach und gegen den Wall von Polizeischilden. Viele Frauen, darunter mindestens eine Schwangere, und kleine Kinder stürzten in dem Gedränge.
Mazedonien hatte am Donnerstag den Ausnahmezustand an der Grenze zu Griechenland verhängt und am Freitag unter Einsatz von Gewalt Migranten an der Einreise gehindert.
Im Niemandsland zwischen Griechenland und Mazedonien saßen daraufhin am Samstag noch Tausende Flüchtlinge fest. In der verregneten, kalten Nacht ließen die Beamten nur wenige Familien mit Kindern passieren und zum Bahnhof des Grenzorts Gevgelija gehen. Von dort nehmen die meisten Flüchtlinge Züge durch Serbien bis zur ungarischen Grenze.
Am Freitag hatten Sondereinheiten der Polizei mit Blendgranaten und Gewalt Flüchtlinge daran gehindert, die Grenze zu überschreiten. Es gab mindestens zehn Verletzte.
Leser*innenkommentare
Peter Müller
taz-Autor*in
Endlich gibt es einen Durchbruch in der Flüchtlingsfrage.
robby
Diese Menschen haben alles verloren... sie haben nichts mehr zu verlieren und sie werden sich von keinem Meer, keiner Sperre und keinem Zaun aufhalten lassen......
Wir fahren nun die Ernte für jahrzehntelange Waffenlieferungen, wirtschaftliche Ausbeutung und Kriegszündelei ein.