G-20-Sonderkonferenz in Bremen: Müllhalde Meer
140 Millionen Tonnen Müll sollen sich weltweit im Meer befinden. Wie man die beseitigt, haben die G-20-Staaten in einem Aktionsplan festgelegt.
„Der Aktionsplan nimmt jedes einzelne Land in die Pflicht, genau diese Schritte zu gehen, und das machen die Länder in eigener Verantwortung“, sagte Hendricks zum Abschluss der dreitätigen Konferenz von Vertretern der G-20-Staaten, Wissenschaftlern, der Industrie und der Zivilgesellschaft. Schätzungen von Umweltschützern zufolge befinden sich rund 140 Millionen Tonnen Plastik in den Meeren.
Sandra Schöttner, Meeresexpertin von Greenpeace, war bei den Verhandlungen dabei. Der Aktionsplan sei ein „wichtiger, guter Schritt“, so Schöttner. Zentral sei, dass neben den Themen Recycling und Müllmanagement auch die Müllvermeidung prominent erwähnt werde. „Natürlich ist es im Interesse der Industrie, möglichst viel weiter zu produzieren, und die entstehenden Abfälle dann entsprechend zu verwerten“, so Schöttner. „Recycling bedeutet aber häufig Downcycling, daher ist Vermeidung wichtiger.“
Bernhard Bauske, Experte für Meeresmüll bei der Umweltorganisation WWF, hält bessere Entsorgungssysteme für Abfall in den Ländern für vordringlich, die als Hauptverursacher für Plastikabfall gelten. Vor allem in Südasien sei die Entsorgung häufig unterfinanziert, Einnahmen aus Gebühren und Verkäufen von Recycling-Material reichten nicht aus, um funktionierende Systeme zu schaffen. „Deshalb ist es so dringend nötig, die Hersteller der Produkte in die Verantwortung zu nehmen“, so Bauske.
Plastikmüll im Meer wird auch eines der großen Themen auf der Ozean-Konferenz sein, welche die UN nächste Woche in New York veranstalten. Dort geht es darum, wie die Nummer 14 der „Ziele für eine nachhaltige Entwicklung“ umgesetzt werden kann: Erhalt und nachhaltige Nutzung der Meere.
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