Fußballer in der Türkei verurteilt: Erst Freispruch, jetzt Bewährung
Am 8. November 2016 war Fußballer Deniz Naki noch freigesprochen worden. Vom selben Richter wurde er jetzt wegen Terrorpropaganda verurteilt.
De Masi war gemeinsam mit dem Hamburger Völkerrechtler Norman Paech als Prozessbeobachter vor Ort. Dem deutsch-türkischen Fußballspieler kurdischer Abstammung wurde Terrorpropaganda für die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK vorgeworfen. Naki hat die Vorwürfe bestritten.
Noch am 8. November 2016 war Naki vom Gericht in Diyarbakır freigesprochen worden. Die Staatsanwaltschaft ging jedoch in Revision. Anlass für das Gerichtsverfahren waren Nakis Twitter- und Facebook-Kommentare.
Nachdem sein aktueller Verein Amed SK aus Diyarbakır im Januar 2016 im Pokalwettbewerb gegen den Erstligisten Bursaspor gewonnen hatte, schrieb Naki, der Sieg sei denen gewidmet, „die bei den Grausamkeiten, die seit über 50 Tagen auf unserem Boden stattfinden, getötet oder verletzt wurden“. Hintergrund waren die Auseinandersetzungen zwischen türkischen Sicherheitskräften und der PKK im kurdischen Teil der Türkei.
De Masi nannte das Urteil „bedauerlich und absurd“. Naki sei von demselben Richter verurteilt worden, der ihn im vorigen Jahr vom Vorwurf der Terrorpropaganda mit Hinweis auf die Meinungsfreiheit in der Türkei freigesprochen hatte. „Offensichtlich soll das Urteil abschreckende Wirkung haben“, sagte der Linken-Politiker. Naki habe jegliche Form der Gewalt stets verurteilt.
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