piwik no script img

Fussballbundesliga Sonntagsspiel IIStarke Augsburger schlagen Frankfurt

Für die vom Abstieg bedrohte Augsbuger Elf war es ein Tag zum Jubeln. Mit zwei Treffern schickten sie die an diesem Sonntag erfolglosen Frankfurter wieder nach Hause.

Frankfurts Torwart Oka Nikolov lässt den Ball zum 1:0 passieren Bild: dpa

AUGSBURG dpa | Die Überlebenskünstler des FC Augsburg haben im Abstiegskampf ein riesiges Ausrufezeichen gesetzt. Die bayerischen Schwaben können nach einem beeindruckenden 2:0 (1:0) gegen Eintracht Frankfurt in der Fußball-Bundesliga nach dem 29. Spieltag sogar wieder auf den direkten Klassenverbleib hoffen.

Der bärenstarke Südkoreaner Dong-Won Ji erzielte am Sonntagabend mit seinem ersten Doppelpack in einem turbulenten Heimspiel vor 30.660 Zuschauern im ausverkauften Augsburger Stadion beide Treffer (27. Minute/55.).

Der FCA liegt damit auf dem Relegationsplatz mit 27 Zählern nur noch drei Punkte hinter Fortuna Düsseldorf. Eintracht-Trainer Armin Veh verpasste es dagegen in seiner Heimatstadt Augsburg, mit Aufsteiger Frankfurt einen großen Schritt Richtung internationales Geschäft zu machen. Die Hessen bleiben trotz einer schwachen Leistung als Sechster auf einem Europa-League-Rang.

Für die überlegenen Gastgeber verschoss Jan-Ingwer Callsen-Bracker einen Foulelfmeter (32.). Zahlreiche weitere vergebene Torchancen rächten sich nicht – die Elf von Trainer Markus Weinzierl wurde nach einem ihrer besten Saisonspiele mit drei Punkten belohnt und von den Fans gefeiert.

Dabei hatte die Partie der großen Chancen bei herrlichem Frühlingswetter verhalten begonnen. Für Augsburg ging es nach dem Punktgewinn von 1899 Hoffenheim tags zuvor um wichtige Zähler im Kampf um den Klassenerhalt, Frankfurt wollte seine internationalen Ambitionen unbedingt untermauern. Nach anfänglicher optischer Überlegenheit der Gäste erarbeiteten sich die Augsburger nach einer zehnminütigen Aufwärmphase langsam die Kontrolle über das Spiel.

Die Belohnung

Die beste Chance bot sich Paul Verhaegh in der 16. Minute. Doch der FCA-Kapitän traf nach schönem Zuspiel von Sascha Mölders nur die Latte. Wenig später wurde die Elf von Trainer Markus Weinzierl dann belohnt. Dong-Won Ji narrte die Eintracht-Abwehr und schoss aus halbrechter Position Richtung Oka Nikolov. Abwehrspieler Anderson fälschte unhaltbar für den Routinier im Frankfurter Tor ab – 1:0.

Die nächste Schrecksekunde musste der in Augsburg geborene Veh wenig später verdauen. Mittelfeldantreiber Alex Meier humpelte nach einer halben Stunde verletzt raus, für ihn kam Stefano Celozzi. Den Bruch im Spiel konnten die Hessen nicht mehr kitten.

Im Gegenteil: Augsburg kam zu mehreren großen Torchancen, ging allerdings zunächst fahrlässig damit um. Callsen-Bracker vergab einen Elfmeter, Jan Moravek wurde im letzten Moment von Frankfurts Abwehrspieler Carlos Zambrano geblockt (42.). Tobias Werner zögerte zu lange (43.), einem regulären Tor von Ji verweigerte Schiedsrichter Guido Winkmann (Kerken) wegen angeblichen Foulspiels die Anerkennung (45.). „Wenn er es laufen lässt, können wir uns auch nicht beschweren“, räumte Eintracht-Sportdirektor Bruno Hübner zur Pause im TV-Sender Sky ein.

Die Schüler-Mannschaft

Die ambitionierten Hessen fanden auch nach dem Wechsel nie so richtig ins Spiel. „Im Moment ist das ein bisschen wie eine Schüler-Mannschaft“, hatte Hübner zuvor analysiert – das Bild änderte sich auch in den zweiten 45 Minuten nicht wirklich. Augsburg zeigte mehr Herz, mehr Leidenschaft, vor allem aber auch den besseren Fußball. Erst eine Minute war in der zweiten Hälfte gespielt, als Zambrano als letzter Mann kurz vor dem eigenen Strafraum ausrutschte. Mölders ließ das großzügige Geschenk aber fast schon fahrlässig aus.

Die bange Frage bei den bis zum Ende euphorisierten und sangesfreudigen FCA-Fans war zu dem Zeitpunkt: Rächt sich diese Torchancenverschwendung später doch noch? Veh probierte es mit einem Spielerwechsel und brachte Karim Matmour für den völlig wirkungslosen Srdjan Lakic (46.). Die Offensivaktionen aber spielten sich weiter woanders ab. Zambrano blockte gegen Mölders (50.) und Ji (52.).

Mehr Glück hatte der vom AFC Sunderland ausgeliehene Südkoreaner drei Minuten später bei seinem Treffer zum 2:0. Nach gekonntem Pass von Moravek ließ der Südkoreaner Nikolov keine Abwehrmöglichkeit.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!